Charlotte Silbermann geb. Richter

Verlegeort
Lindenthaler Allee 29
Historischer Name
Theodor-Fritsch-Allee
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
31. März 2017
Geboren
13. Mai 1893 in Berlin
Flucht
1940 nach Argentinien
Überlebt

Charlotte Silbermann wurde als Charlotte Richter am 13.05.1893 in Berlin geboren.<br />
Sie heiratete noch sehr jung in Berlin Louis Leyser Silbermann. Ihr erstes Kind wurde schon 1911 geboren. Vier Jahre später kam der zweite Sohn Alfred in Berlin auf die Welt.<br />
Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Sie wohnte mit ihrer Familie von 1923 - 1933 in Berlin-Tempelhof, Hohenzollernkorso 9 und dann in Schlachtensee in der damaligen Lindenallee 29 (später Theodor-Fritsch-Allee, heute Lindenthaler Allee).<br />
Im August 1938 verkaufte Charlotte Silbermann unter Zwang und mit großen Verlusten ein großes Wertpapierdepot, damit ihr Mann Louis, die geforderte „Reichsfluchtsteuer“ bezahlen konnte. Damit wurde Louis Silbermann praktisch aus dem Internierungslager Sachsenhausen freigekauft, in das er 1938 gebracht worden war.<br />
Bei der Volkszählung vom 17.05.1939 steht auf ihrer Ergänzungskarte:<br />
HHV Silbermann, geb. Richter Charlotte, *13.5.1893 in Berlin, Adresse: Theodor-Fritsch-Allee 29, Abst.: NNNN.<br />
Am 22.05.1939 verkaufte sie das Grundstücks Theodor-Fritsch-Allee 29 an die Familie Degen.<br />
In dieser Zeit bereitet sie auch die Auswanderung mit ihrem Sohn Alfred nach Argentinien vor, die ihr und ihm 1940 gelang.<br />
Wie sie vom Tod ihres Mannes erfahren hat, ist nicht bekannt, sie beantragt aber einen Erbschein, der am 09.11.1946 ausgestellt wurde und sie und den Sohn Alfred als Erben einsetzt, beide lebten in dieser Zeit in Buenos Aires, Argentinien.<br />
Am 06.10.1955 gab Charlotte Silbermann in der Botschaft der BRD in Buenos Aires folgende Erklärung ab: „Durch Beschluss des Amtsgerichts Zehlendorf vom 10.6.55 wurde Kurt Silbermann zum 31.12.1945 für tot erklärt. Kurt hatte seinen letzten Wohnsitz in Berlin-Zehlendorf, Theodor-Fritsch-Allee 29. Er war deutscher Staatsangehöriger, war nicht verheiratet, hatte keine Abkömmlinge.“<br />
D.h. Charlotte Silbermann und vermutlich auch der Bruder Alfred haben zu Lebzeiten nicht mehr von dem wirklichen Schicksal von Kurt Silbermann erfahren.<br />
1957-1959 stellte sie noch Anträge beim Wiedergutmachungsamt Berlin.<br />
Wann Sie gestorben ist, ist nicht bekannt.

Charlotte Silbermann wurde als Charlotte Richter am 13.05.1893 in Berlin geboren.
Sie heiratete noch sehr jung in Berlin Louis Leyser Silbermann. Ihr erstes Kind wurde schon 1911 geboren. Vier Jahre später kam der zweite Sohn Alfred in Berlin auf die Welt.
Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Sie wohnte mit ihrer Familie von 1923 - 1933 in Berlin-Tempelhof, Hohenzollernkorso 9 und dann in Schlachtensee in der damaligen Lindenallee 29 (später Theodor-Fritsch-Allee, heute Lindenthaler Allee).
Im August 1938 verkaufte Charlotte Silbermann unter Zwang und mit großen Verlusten ein großes Wertpapierdepot, damit ihr Mann Louis, die geforderte „Reichsfluchtsteuer“ bezahlen konnte. Damit wurde Louis Silbermann praktisch aus dem Internierungslager Sachsenhausen freigekauft, in das er 1938 gebracht worden war.
Bei der Volkszählung vom 17.05.1939 steht auf ihrer Ergänzungskarte:
HHV Silbermann, geb. Richter Charlotte, *13.5.1893 in Berlin, Adresse: Theodor-Fritsch-Allee 29, Abst.: NNNN.
Am 22.05.1939 verkaufte sie das Grundstücks Theodor-Fritsch-Allee 29 an die Familie Degen.
In dieser Zeit bereitet sie auch die Auswanderung mit ihrem Sohn Alfred nach Argentinien vor, die ihr und ihm 1940 gelang.
Wie sie vom Tod ihres Mannes erfahren hat, ist nicht bekannt, sie beantragt aber einen Erbschein, der am 09.11.1946 ausgestellt wurde und sie und den Sohn Alfred als Erben einsetzt, beide lebten in dieser Zeit in Buenos Aires, Argentinien.
Am 06.10.1955 gab Charlotte Silbermann in der Botschaft der BRD in Buenos Aires folgende Erklärung ab: „Durch Beschluss des Amtsgerichts Zehlendorf vom 10.6.55 wurde Kurt Silbermann zum 31.12.1945 für tot erklärt. Kurt hatte seinen letzten Wohnsitz in Berlin-Zehlendorf, Theodor-Fritsch-Allee 29. Er war deutscher Staatsangehöriger, war nicht verheiratet, hatte keine Abkömmlinge.“
D.h. Charlotte Silbermann und vermutlich auch der Bruder Alfred haben zu Lebzeiten nicht mehr von dem wirklichen Schicksal von Kurt Silbermann erfahren.
1957-1959 stellte sie noch Anträge beim Wiedergutmachungsamt Berlin.
Wann Sie gestorben ist, ist nicht bekannt.