Edgar Levy

Verlegeort
Martin-Luther-Str. 65
Historischer Name
Martin-Luther-Str. 81
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
16. Oktober 2014
Geboren
02. Januar 1898 in Ahrensburg
Beruf
Kaufmann für Putzmittel und Reinigungsutensilien
Deportation
am 24. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 15. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
in Chełmno / Kulmhof

Die Mutter des am 2. Januar 1898 in Ahrensburg geborenen Edgar Levy war Malie Levy (geb. am 28.09. 1868 in Ahrensburg), geborene Joel. Nicht bekannt ist jedoch ist der Vorname seines Vaters. Wir wissen ebenfalls nicht, wann er nach Berlin übersiedelte. Edgar Levy war von Beruf Kaufmann. Er vertrieb Wachse, Putzmitel und Reinigungsutensielien für Krankenhäuser, Kirchen und Synagogen. Insbesondere war er in Königsberg tätig. Verheiratet war er mit Dorothea Brasch. Das Ehepaar wurde Eltern einer Tochter Gerda, die am 29 Mai 1928 in Berlin geboren wurde. Die Levys lebten in der Köpenicker Straße 130? und ab 1936 in der Martin-Luther-Straße 81 (heute: 65). Seine Mutter Malie Levy wohnte in der Rosenheimer Straße 10 oder wurde von dort deportiert. Sein Vater war vermutlich schön früher verstorben.<br />
Am 24. Oktober wurden Edgar und Dorothea Levy mit dem 2.Transport nach Litzmannstadt deportiert. Hier traf Edgar Levy wenige Tage später seine Mutter Malie Levy wieder, die am 1. November 1941 mit dem 4. Transport ebenfalls nach Litzmannstadt deportiert worden war. Sechs Monate lebten sie im Kollektiv Berlin II in Block X, Hertastraße 25, bis sie im Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) weiterdeportiert werden sollten. Die Deportation war für den 13. Mai 1942 geplant. Um dies zu verhindern, schrieb Dorothea Levy am 12? Mai 1942 einen von Edgar Levy unterzeichneten Brief an die Ausweisungskommision der Abteilung für die Eingesiedelten in Litzmannstadt, um für ihren Mann, ihre Schwiegermutter Malie Levy und für sich "höflichst" den Antrag zu stellen, die Ausweisung auszusetzen und auf eine weitere Deportation zu verzichten. Als Nachweis für ihre Integrität argumentierte sie, dass ihr Mann seit dem 29. März 1942 auf den "Eigenen Plantagen" beschäftigt sei und vorher bei der Bauabteilung Ziller sowie im Zentralgefängnis bei Gemüsetransport gearbeitet habe. Zudem habe er im Ersten Weltkrieg als Frontkämper gedient und dafür das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten. Beigefüt ist ein Schreiben von den "Eigenen Plantagen". In Polnisch wird darin bestätigt, dass Edgar Levy als Tagelöhner in den "Eigenen Plantagen" für 3,- RM beschäftigt war. Ihre Argumente aber wurden nicht anerkannt. Auch der Hinweis auf Edgar Levys Kriegsverdienstkreuz, der bei anderen Antragstellern zum Erfolg geführt hatte, half in diesem Falls nichts. Der Antrag erhielt den Stempel ODMOWA (= Ablehnung auf Polnisch). Damit mussten Dorothea, Edgar und Malie Levy alle ihre Hoffnungen aufgeben. Am 15. Mai 1942 wurden sie nach Kulmhof weitertransporiert und dort am gleichen Tag ermordet.

Die Mutter des am 2. Januar 1898 in Ahrensburg geborenen Edgar Levy war Malie Levy (geb. am 28.09. 1868 in Ahrensburg), geborene Joel. Nicht bekannt ist jedoch ist der Vorname seines Vaters. Wir wissen ebenfalls nicht, wann er nach Berlin übersiedelte. Edgar Levy war von Beruf Kaufmann. Er vertrieb Wachse, Putzmitel und Reinigungsutensielien für Krankenhäuser, Kirchen und Synagogen. Insbesondere war er in Königsberg tätig. Verheiratet war er mit Dorothea Brasch. Das Ehepaar wurde Eltern einer Tochter Gerda, die am 29 Mai 1928 in Berlin geboren wurde. Die Levys lebten in der Köpenicker Straße 130? und ab 1936 in der Martin-Luther-Straße 81 (heute: 65). Seine Mutter Malie Levy wohnte in der Rosenheimer Straße 10 oder wurde von dort deportiert. Sein Vater war vermutlich schön früher verstorben.
Am 24. Oktober wurden Edgar und Dorothea Levy mit dem 2.Transport nach Litzmannstadt deportiert. Hier traf Edgar Levy wenige Tage später seine Mutter Malie Levy wieder, die am 1. November 1941 mit dem 4. Transport ebenfalls nach Litzmannstadt deportiert worden war. Sechs Monate lebten sie im Kollektiv Berlin II in Block X, Hertastraße 25, bis sie im Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) weiterdeportiert werden sollten. Die Deportation war für den 13. Mai 1942 geplant. Um dies zu verhindern, schrieb Dorothea Levy am 12? Mai 1942 einen von Edgar Levy unterzeichneten Brief an die Ausweisungskommision der Abteilung für die Eingesiedelten in Litzmannstadt, um für ihren Mann, ihre Schwiegermutter Malie Levy und für sich "höflichst" den Antrag zu stellen, die Ausweisung auszusetzen und auf eine weitere Deportation zu verzichten. Als Nachweis für ihre Integrität argumentierte sie, dass ihr Mann seit dem 29. März 1942 auf den "Eigenen Plantagen" beschäftigt sei und vorher bei der Bauabteilung Ziller sowie im Zentralgefängnis bei Gemüsetransport gearbeitet habe. Zudem habe er im Ersten Weltkrieg als Frontkämper gedient und dafür das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten. Beigefüt ist ein Schreiben von den "Eigenen Plantagen". In Polnisch wird darin bestätigt, dass Edgar Levy als Tagelöhner in den "Eigenen Plantagen" für 3,- RM beschäftigt war. Ihre Argumente aber wurden nicht anerkannt. Auch der Hinweis auf Edgar Levys Kriegsverdienstkreuz, der bei anderen Antragstellern zum Erfolg geführt hatte, half in diesem Falls nichts. Der Antrag erhielt den Stempel ODMOWA (= Ablehnung auf Polnisch). Damit mussten Dorothea, Edgar und Malie Levy alle ihre Hoffnungen aufgeben. Am 15. Mai 1942 wurden sie nach Kulmhof weitertransporiert und dort am gleichen Tag ermordet.