Alexander Selo

Verlegeort
Mozartstr. 22
Bezirk/Ortsteil
Lankwitz
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
27. März 1881 in Flatow (Westpreußen) / Złotów
Beruf
Buchbinder
Verhaftet
bis 26. November 1938 im KZ Sachsenhausen
Deportation
am 13. Juni 1942 nach Sobibor
Ermordet
in Sobibor

Alexander Selo, der am 27. März 1881 in Flatow in der Provinz Westpreußen geboren wurde, war der älteste Sohn von Adolf Selo, einem Buchbinder, und von Paulina/Pauline Selo, geborene Schlochow aus Schlochau, verwitwete Goehr. Aus dieser Ehe, die zwischen 1873 und 1877 geschlossen wurde, entstammten insgesamt fünf Kinder: neben Alexander die Geschwister Louis (Jg. 1883), Georg (Jg. 1885), Willy (Jg. 1887) und Martha (Jg. 1889). <br />
Alexander Selo erlernte wie sein Vater den Beruf eines Buchbinders. <br />
Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen von Alexander Selo lassen sich mittels der Geburtsurkunden der Kinder sowie der Heiratsurkunde seiner Eltern relativ gut erfassen. Quellen mit Hinweisen über Selos Aufenthalt in Berlin, seiner Wohnadresse, seiner beruflichen Tätigkeit oder dem Familienstand sind spärlich. <br />
Die Angaben auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich vom 17. Mai 1939 ermöglichen erstmals den Nachweis einer Berliner Wohnadresse für Alexander Selo, der am Stichtag der Erhebung in der Mozartstraße 22 in Berlin-Lankwitz lebte. Die als Mietshaus für drei Parteien erbaute Immobilie befand sich 1939 noch im Eigentum von Julius Goehr und Siegmund Dunkel. Sie waren Geschäftspartner und hatten das Grundstück 1919 zu gleichen Teilen erworben. Ob Julius Goehr ein Sohn aus der ersten Ehe von Paulina Selo mit Isidor Goehr, und folglich ein Stiefbruder von Alexander Selo war, kann nicht belegt werden. <br />
Alexander Selo wurde vermutlich im Zuge der Novemberpogrome verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, von wo er am 26. November 1938 wieder entlassen wurde. Danach verliert sich seine Spur. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist vermerkt, dass Alexander Selo am 13. Juni 1942 in das Vernichtungslager nach Sobibor (Generalgouvernement) gebracht und ermordet wurde. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.<br />
Auch zwei in Berlin ansässige Brüder von Alexander Selo wurden im Holocaust ermordet: Louis Selo wurde am 23. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Willy Selo wurde am 3. März 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert.<br />

Alexander Selo, der am 27. März 1881 in Flatow in der Provinz Westpreußen geboren wurde, war der älteste Sohn von Adolf Selo, einem Buchbinder, und von Paulina/Pauline Selo, geborene Schlochow aus Schlochau, verwitwete Goehr. Aus dieser Ehe, die zwischen 1873 und 1877 geschlossen wurde, entstammten insgesamt fünf Kinder: neben Alexander die Geschwister Louis (Jg. 1883), Georg (Jg. 1885), Willy (Jg. 1887) und Martha (Jg. 1889).
Alexander Selo erlernte wie sein Vater den Beruf eines Buchbinders.
Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen von Alexander Selo lassen sich mittels der Geburtsurkunden der Kinder sowie der Heiratsurkunde seiner Eltern relativ gut erfassen. Quellen mit Hinweisen über Selos Aufenthalt in Berlin, seiner Wohnadresse, seiner beruflichen Tätigkeit oder dem Familienstand sind spärlich.
Die Angaben auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich vom 17. Mai 1939 ermöglichen erstmals den Nachweis einer Berliner Wohnadresse für Alexander Selo, der am Stichtag der Erhebung in der Mozartstraße 22 in Berlin-Lankwitz lebte. Die als Mietshaus für drei Parteien erbaute Immobilie befand sich 1939 noch im Eigentum von Julius Goehr und Siegmund Dunkel. Sie waren Geschäftspartner und hatten das Grundstück 1919 zu gleichen Teilen erworben. Ob Julius Goehr ein Sohn aus der ersten Ehe von Paulina Selo mit Isidor Goehr, und folglich ein Stiefbruder von Alexander Selo war, kann nicht belegt werden.
Alexander Selo wurde vermutlich im Zuge der Novemberpogrome verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, von wo er am 26. November 1938 wieder entlassen wurde. Danach verliert sich seine Spur. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist vermerkt, dass Alexander Selo am 13. Juni 1942 in das Vernichtungslager nach Sobibor (Generalgouvernement) gebracht und ermordet wurde. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.
Auch zwei in Berlin ansässige Brüder von Alexander Selo wurden im Holocaust ermordet: Louis Selo wurde am 23. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Willy Selo wurde am 3. März 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert.