Ernst Rosenberg

Verlegeort
Planufer 93 A
Historischer Name
Planufer 93
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
08. Dezember 2006
Geboren
29. Januar 1916 in Berlin
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ernst Rosenberg wurde am 29. Januar 1916 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Abraham Rosenberg und dessen Frau Pauline, geborene Cohn. Seine Eltern waren beide Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin gezogen und hatten am 24. April 1900 in der Hauptstadt geheiratet. Abraham Rosenberg, der in Berlin als Kaufmann und später als Kastellan einer Synagoge arbeitete, stammte aus dem ostfriesischen Emden, wo er 1873 geboren worden war; Pauline Rosenbergs Geburtsstadt war Neustadt bei Pinne (heute Lwówek) in der damaligen Provinz Posen. Ernst war der zweitjüngste von insgesamt acht Geschwistern. Er wuchs mit seinen älteren Brüdern Arnold (*1901), Herbert (*1902), Bernhard (*1910) und Kurt (*1913) sowie seinen Schwestern Betty (*1905) und Ilse (*?) und dem Jüngsten, Ewald (*1918), auf. Von der Kindheit und Jugend von Ernst und seinen Geschwistern im Berlin der Kaiserzeit und Weimarer Republik haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur Jüdischen Gemeinde Berlins. Zum Zeitpunkt von Ernsts Geburt lebte die Familie in einer Wohnung in der damaligen Landsberger Straße 85 (heute überbaut) in Mitte. 1926 zog das Ehepaar Rosenberg mit dem zehnjährigen Ernst und ihren anderen noch im Haushalt lebenden Kindern in eine Wohnung in der Barnimstraße 39 unweit des Volksparks Friedrichshain. Vermutlich besuchte Ernst hier wie sein drei Jahre älterer Bruder Kurt eine der örtlichen Volksschulen. Nach seinem Schulabschluss wurde Ernst Rosenberg Futtermacher, spezialisierte sich also auf das Weben von Stoffen zum Ausfüttern von Kleidungsstücken. Auch andere seiner Geschwister waren in Berufen des Textilhandwerks ausgebildet. So arbeitete Kurt Rosenberg als Schäftemacher, also im Bereich der Anfertigung von Schuhoberteilen, und Betty Rosenberg war Näherin. Andere seiner Geschwister absolvierten eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich wie etwa Arnold Rosenberg. 1933/1934 zogen seine Eltern noch einmal um. Dieses Mal nach Kreuzberg in eine Wohnung am Planufer 93a (der heutigen 93) mit Blick auf den Landwehrkanal. Leider haben sich keine weiteren Zeugnisse erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Ernst Rosenberg und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Als Synagogenkastellan sah sich der Ernsts Vater unmittelbar mit den Auswirkungen der staatlichen Terror- und Propagandamaßnahmen konfrontiert. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität; Erlasse und Sondergesetze drängten die Rosenbergs zunehmend in die Position von Rechtlosen.<br />
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Ernsts Schwester Ilse Rosenberg (später verheiratete Felman) gelang es in den 1930er-Jahren, Deutschland zu verlassen und sich nach Südamerika einzuschiffen. Sein Bruder Kurt hatte seit 1934 keine Stelle mehr finden können und sich daraufhin als Schuhmacher selbstständig gemacht. 1937 musste er das Geschäft wieder schließen, weil er gezwungen war, seinen Gewerbeschein aufzugeben. Im letzten Jahr vor seiner Auswanderung lebte er bei seinen Schwiegereltern, die ihn auch unterhielten, in einer Wohnung in der Alten Schönhauser Straße 31. Im August 1939 flüchtete er mit seiner Ehefrau Emmi, geborene Feldmesser, die er 1935 geheiratet hatte, und der 1937 geborenen Tochter Gerda aus Berlin nach Shanghai. Dort angekommen, bemühte sich Kurt Rosenberg Anfang 1940 mit den letzten ihm verbliebenen Mitteln, Visa für seine in Berlin zurückgebliebenen Eltern, Schwiegereltern und Geschwister zu erhalten. Auch wenn es ihm im April schließlich gelang, die Papiere – unter anderem auch für Ernst Rosenberg – zu bekommen, konnte keine der dreizehn Personen, für die sie ausgestellt waren, diese noch zur Ausreise aus Deutschland nutzen.<br />
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Ernst Rosenberg hatte am 19. Oktober 1939 die zu jener Zeit als Hausgehilfin beschäftigte Hella Chilmann geheiratet. Bei der Bestellung des Aufgebots musste das Ehepaar bürokratische Hindernisse überwinden, da die 1923 in Berlin geborene Hella seit Geburt als „staatenlos“ geführt wurde und nur einen vorläufigen Fremdenpass besaß. Ihre Mutter war aus demjenigen Gebiet des damaligen Ostpreußens nach Berlin gekommen, dass nach 1923 litauisch wurde, und hatte selbst nie die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. Zu ihrem Vater hatte Hella Chilmann keinen Kontakt. Sie lebte vor der Hochzeit bei ihren Großeltern in einer Hofwohnung der Rückerstraße 1. Am 26. Juni 1941 wurde ihre Tochter Denny geboren. Zuletzt lebte das Ehepaar Ernst und Hella Rosenberg mit ihrer Tochter in einer Wohnung in der Greifswalder Straße 210 im Winsviertel des Prenzlauer Bergs.<br />
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Für die Rosenbergs wurde das Leben in Berlin spätesten in den 1940er-Jahren zum täglichen Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Seit 1938/1939 mussten viele der Familienmitglieder Zwangsarbeit in Berliner Unternehmen leisten. So waren etwa Ernst und sein jüngerer Bruder Ewald Zwangsarbeiter bei der Theaterschuh-Manufaktur „W. Striska“ am Tempelhofer Ufer 1a; Hella war Arbeiterin im ehemals jüdischen Wäscheverleihgeschäft „Robert Gohlke“ in der Wusterhauser Straße 15.<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Der 26-jährige Ernst Rosenberg wurde mit seiner Ehefrau und seiner einjährigen Tochter im Zuge der „Fabrik-Aktion“, bei der die letzten offiziell in der Hauptstadt verbliebenen Juden deportiert werden sollten, Ende Februar 1943 in Berlin verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 verschleppt. Dort wurde die Familie getrennt: Ernst Rosenberg wurde am 3. März 1943 zusammen mit seinem Bruder Ewald Rosenberg und dessen 1942 geborenen Tochter Gittel mit dem „33. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine Ehefrau und seine Tochter waren bereits einen Tag zuvor zusammen mit Ernsts Bruder Herbert Rosenberg, dessen Ehefrau Elli, geborene Schindler, und deren 1938 geborener Sohn Bela nach Auschwitz deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet worden. Ewalds Ehefrau Gerda, geborene Ascher, war am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Auch seine Schwester Betty Simon und ihr Ehemann Joachim wurden in Auschwitz ermordet. Sie waren am 19. Februar 1943 aus Berlin deportiert worden. Bernhard und Frieda Rosenberg waren mit ihrer Tochter Judis zwei Wochen zuvor am 3. Februar 1943 aus Berlin nach Auschwitz deportiert und im Vernichtungslager ermordet worden. Im Mai 1943 wurden Ernsts Eltern Abraham und Pauline Rosenberg aus Berlin in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie überlebten die dortigen, unmenschlichen Bedingungen knapp ein Jahr, bevor sie am 18. Mai 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.<br />
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Von Ernsts Geschwistern überlebte die NS-Verfolgung Ilse, verheiratete Felman, im Exil in Südamerika und Kurt Rosenberg mit seiner Ehefrau Emmi, geborene Feldmesser, und ihrem Kind Gerda. Sie wurden zwischen 1943 und 1945 auf Grund der Proklamation der japanischen Militärbehörden im Shanghaier Ghetto im Stadtteil Hongkou interniert und konnten 1947 weiter in die USA emigrieren. Arnold Rosenberg überlebte die NS-Verfolgung mit seiner Ehefrau Elly Rosenberg, geborene Löwenberg, in Berlin. Nach der rassenideologischen NS-Terminologie handelte es sich bei Elly um eine „Geltungsjüdin“ mit „arischem“ Elternteil. Das Ehepaar war auf der Liste der Berliner Gestapo für den „4. großen Alterstransport“ verzeichnet, mit welchem Mitte März 1943 1.342 Menschen nach Theresienstadt deportiert wurden. Sie wurden aber aus der Liste gestrichen. Aus späteren Angaben an die Internationale Flüchtlingsorganisation, bei der sie um Hilfe zur Ausreise baten, geht hervor, dass sie stattdessen im August 1943 in das Berliner Sammellager Schulstraße im Wedding verbracht wurden, wo sie bis zum Kriegsende interniert waren und am 21. April 1945 befreit wurden.

Ernst Rosenberg wurde am 29. Januar 1916 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Abraham Rosenberg und dessen Frau Pauline, geborene Cohn. Seine Eltern waren beide Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin gezogen und hatten am 24. April 1900 in der Hauptstadt geheiratet. Abraham Rosenberg, der in Berlin als Kaufmann und später als Kastellan einer Synagoge arbeitete, stammte aus dem ostfriesischen Emden, wo er 1873 geboren worden war; Pauline Rosenbergs Geburtsstadt war Neustadt bei Pinne (heute Lwówek) in der damaligen Provinz Posen. Ernst war der zweitjüngste von insgesamt acht Geschwistern. Er wuchs mit seinen älteren Brüdern Arnold (*1901), Herbert (*1902), Bernhard (*1910) und Kurt (*1913) sowie seinen Schwestern Betty (*1905) und Ilse (*?) und dem Jüngsten, Ewald (*1918), auf. Von der Kindheit und Jugend von Ernst und seinen Geschwistern im Berlin der Kaiserzeit und Weimarer Republik haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur Jüdischen Gemeinde Berlins. Zum Zeitpunkt von Ernsts Geburt lebte die Familie in einer Wohnung in der damaligen Landsberger Straße 85 (heute überbaut) in Mitte. 1926 zog das Ehepaar Rosenberg mit dem zehnjährigen Ernst und ihren anderen noch im Haushalt lebenden Kindern in eine Wohnung in der Barnimstraße 39 unweit des Volksparks Friedrichshain. Vermutlich besuchte Ernst hier wie sein drei Jahre älterer Bruder Kurt eine der örtlichen Volksschulen. Nach seinem Schulabschluss wurde Ernst Rosenberg Futtermacher, spezialisierte sich also auf das Weben von Stoffen zum Ausfüttern von Kleidungsstücken. Auch andere seiner Geschwister waren in Berufen des Textilhandwerks ausgebildet. So arbeitete Kurt Rosenberg als Schäftemacher, also im Bereich der Anfertigung von Schuhoberteilen, und Betty Rosenberg war Näherin. Andere seiner Geschwister absolvierten eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich wie etwa Arnold Rosenberg. 1933/1934 zogen seine Eltern noch einmal um. Dieses Mal nach Kreuzberg in eine Wohnung am Planufer 93a (der heutigen 93) mit Blick auf den Landwehrkanal. Leider haben sich keine weiteren Zeugnisse erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Ernst Rosenberg und seine Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Als Synagogenkastellan sah sich der Ernsts Vater unmittelbar mit den Auswirkungen der staatlichen Terror- und Propagandamaßnahmen konfrontiert. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität; Erlasse und Sondergesetze drängten die Rosenbergs zunehmend in die Position von Rechtlosen.

Ernsts Schwester Ilse Rosenberg (später verheiratete Felman) gelang es in den 1930er-Jahren, Deutschland zu verlassen und sich nach Südamerika einzuschiffen. Sein Bruder Kurt hatte seit 1934 keine Stelle mehr finden können und sich daraufhin als Schuhmacher selbstständig gemacht. 1937 musste er das Geschäft wieder schließen, weil er gezwungen war, seinen Gewerbeschein aufzugeben. Im letzten Jahr vor seiner Auswanderung lebte er bei seinen Schwiegereltern, die ihn auch unterhielten, in einer Wohnung in der Alten Schönhauser Straße 31. Im August 1939 flüchtete er mit seiner Ehefrau Emmi, geborene Feldmesser, die er 1935 geheiratet hatte, und der 1937 geborenen Tochter Gerda aus Berlin nach Shanghai. Dort angekommen, bemühte sich Kurt Rosenberg Anfang 1940 mit den letzten ihm verbliebenen Mitteln, Visa für seine in Berlin zurückgebliebenen Eltern, Schwiegereltern und Geschwister zu erhalten. Auch wenn es ihm im April schließlich gelang, die Papiere – unter anderem auch für Ernst Rosenberg – zu bekommen, konnte keine der dreizehn Personen, für die sie ausgestellt waren, diese noch zur Ausreise aus Deutschland nutzen.

Ernst Rosenberg hatte am 19. Oktober 1939 die zu jener Zeit als Hausgehilfin beschäftigte Hella Chilmann geheiratet. Bei der Bestellung des Aufgebots musste das Ehepaar bürokratische Hindernisse überwinden, da die 1923 in Berlin geborene Hella seit Geburt als „staatenlos“ geführt wurde und nur einen vorläufigen Fremdenpass besaß. Ihre Mutter war aus demjenigen Gebiet des damaligen Ostpreußens nach Berlin gekommen, dass nach 1923 litauisch wurde, und hatte selbst nie die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. Zu ihrem Vater hatte Hella Chilmann keinen Kontakt. Sie lebte vor der Hochzeit bei ihren Großeltern in einer Hofwohnung der Rückerstraße 1. Am 26. Juni 1941 wurde ihre Tochter Denny geboren. Zuletzt lebte das Ehepaar Ernst und Hella Rosenberg mit ihrer Tochter in einer Wohnung in der Greifswalder Straße 210 im Winsviertel des Prenzlauer Bergs.

Für die Rosenbergs wurde das Leben in Berlin spätesten in den 1940er-Jahren zum täglichen Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Seit 1938/1939 mussten viele der Familienmitglieder Zwangsarbeit in Berliner Unternehmen leisten. So waren etwa Ernst und sein jüngerer Bruder Ewald Zwangsarbeiter bei der Theaterschuh-Manufaktur „W. Striska“ am Tempelhofer Ufer 1a; Hella war Arbeiterin im ehemals jüdischen Wäscheverleihgeschäft „Robert Gohlke“ in der Wusterhauser Straße 15.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Der 26-jährige Ernst Rosenberg wurde mit seiner Ehefrau und seiner einjährigen Tochter im Zuge der „Fabrik-Aktion“, bei der die letzten offiziell in der Hauptstadt verbliebenen Juden deportiert werden sollten, Ende Februar 1943 in Berlin verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 verschleppt. Dort wurde die Familie getrennt: Ernst Rosenberg wurde am 3. März 1943 zusammen mit seinem Bruder Ewald Rosenberg und dessen 1942 geborenen Tochter Gittel mit dem „33. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine Ehefrau und seine Tochter waren bereits einen Tag zuvor zusammen mit Ernsts Bruder Herbert Rosenberg, dessen Ehefrau Elli, geborene Schindler, und deren 1938 geborener Sohn Bela nach Auschwitz deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet worden. Ewalds Ehefrau Gerda, geborene Ascher, war am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Auch seine Schwester Betty Simon und ihr Ehemann Joachim wurden in Auschwitz ermordet. Sie waren am 19. Februar 1943 aus Berlin deportiert worden. Bernhard und Frieda Rosenberg waren mit ihrer Tochter Judis zwei Wochen zuvor am 3. Februar 1943 aus Berlin nach Auschwitz deportiert und im Vernichtungslager ermordet worden. Im Mai 1943 wurden Ernsts Eltern Abraham und Pauline Rosenberg aus Berlin in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie überlebten die dortigen, unmenschlichen Bedingungen knapp ein Jahr, bevor sie am 18. Mai 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.

Von Ernsts Geschwistern überlebte die NS-Verfolgung Ilse, verheiratete Felman, im Exil in Südamerika und Kurt Rosenberg mit seiner Ehefrau Emmi, geborene Feldmesser, und ihrem Kind Gerda. Sie wurden zwischen 1943 und 1945 auf Grund der Proklamation der japanischen Militärbehörden im Shanghaier Ghetto im Stadtteil Hongkou interniert und konnten 1947 weiter in die USA emigrieren. Arnold Rosenberg überlebte die NS-Verfolgung mit seiner Ehefrau Elly Rosenberg, geborene Löwenberg, in Berlin. Nach der rassenideologischen NS-Terminologie handelte es sich bei Elly um eine „Geltungsjüdin“ mit „arischem“ Elternteil. Das Ehepaar war auf der Liste der Berliner Gestapo für den „4. großen Alterstransport“ verzeichnet, mit welchem Mitte März 1943 1.342 Menschen nach Theresienstadt deportiert wurden. Sie wurden aber aus der Liste gestrichen. Aus späteren Angaben an die Internationale Flüchtlingsorganisation, bei der sie um Hilfe zur Ausreise baten, geht hervor, dass sie stattdessen im August 1943 in das Berliner Sammellager Schulstraße im Wedding verbracht wurden, wo sie bis zum Kriegsende interniert waren und am 21. April 1945 befreit wurden.