Hermann Salomon

Verlegeort
Prinzenstr. 23
Historischer Name
Prinzenstr. 24
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
27. März 2010
Geboren
03. August 1889 in Exin (Posen) / Kcynia
Beruf
Schneidermeister
Deportation
am 17. März 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hermann Salomon wurde am 3. August 1889 in damals preußischen Exin (heute: Kcynia / Polen) in Pommern als Sohn von Wolf Salomon und dessen Ehefrau Ernestine, geb. Wolf geboren. Er hatte eine ältere Schwester, die am 23. September 1887 ebenfalls in Exin geborene Nelly. Nach dem Besuch der Höheren Knabenschule in Exin bis zur Quarta (7. Klasse) besuchte Hermann Salomon das Gymnasium in Nakel (Nakło) bis zur 10. Klasse und schloss die Schule mit dem „Einjährigen“ ab. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Schneider. Im Ersten Weltkrieg wurde Hermann Salomon als Soldat eingezogen. Wie viele andere aus seiner Region siedelte er nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst nach Berlin um. Er machte sich als Schneidermeister selbstständig und richtete sich in der Prinzenstraße 24 in Berlin-Kreuzberg, wo er auch wohnte, eine Werkstatt ein. <br />
Im Sommer 1929 heiratete Hermann Salomon die am 10. Dezember 1895 im oberschlesischen Jaroschowitz geborene Charlotte Tichauer, die ebenfalls selbstständige Schneiderin war. Nun betrieb Hermann Salomon mit ihr gemeinsam die Werkstatt. Während seine Frau seit 1921 auf Damenkonfektion spezialisiert und als Markthändlerin tätig war, verlegte sich Hermann Salomon auf das Nähen von Hosen und verdiente bis 1936 damit sehr gut. Hauptauftraggeber war für ihn die Firma Centrowicz aus der Poststraße in Berlin-Mitte. Als der jüdische Eigentümer jedoch aufgrund der immer schlechter werden Bedingungen für jüdische Gewerbetreibende ins Ausland floh, verlor Hermann Salomons einen Großteil seiner Einkünfte. 1938 musste er die Werkstatt schließen. Nun nähte er Blusen und Kleider, die seine Frau auf ihrem Stand auf den Wochenmärkten am Maybachufer und auf der Schillerpromenade verkaufte. Nach dem Entzug der Gewerbeerlaubnis musste Hermann Salomon Zwangsarbeit leisten, zunächst im Gleisbau und in einer Büchsenfabrik, von Dezember 1941 bis Februar 1943 als Schneider in Heimarbeit in seiner alten Werkstatt, wo er für den Uniform-Betrieb Martin Michalski in der Großen Frankfurter Straße 137 in Berlin-Friedrichshain Militärkleidung nähte. Anfang März 1943 wurden Hermann und Charlotte Salomon von der Gestapo verhaftet und in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße nach Berlin-Mitte gebracht. Von dort wurden beide am 17. März 1943 mit dem „4. Großen Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Während seine Frau Charlotte in Theresienstadt blieb und überlebte, wurde Hermann Salomon am 29. September 1944 weiter nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Auf Antrag seiner 1946 nach Australien ausgewanderten Schwester Nelly Pich wurde Hermann Salomon 1947 für tot erklärt und als Sterbedatum in Auschwitz der 31. Dezember 1944 festgelegt, Nelly und Hermann Pich waren am 4. August 1943 ebenfalls von Berlin nach Theresienstadt deportiert worden, hatten jedoch wie ihre Schwägerin Charlotte Theresienstadt überlebt. <br />

Hermann Salomon wurde am 3. August 1889 in damals preußischen Exin (heute: Kcynia / Polen) in Pommern als Sohn von Wolf Salomon und dessen Ehefrau Ernestine, geb. Wolf geboren. Er hatte eine ältere Schwester, die am 23. September 1887 ebenfalls in Exin geborene Nelly. Nach dem Besuch der Höheren Knabenschule in Exin bis zur Quarta (7. Klasse) besuchte Hermann Salomon das Gymnasium in Nakel (Nakło) bis zur 10. Klasse und schloss die Schule mit dem „Einjährigen“ ab. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Schneider. Im Ersten Weltkrieg wurde Hermann Salomon als Soldat eingezogen. Wie viele andere aus seiner Region siedelte er nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst nach Berlin um. Er machte sich als Schneidermeister selbstständig und richtete sich in der Prinzenstraße 24 in Berlin-Kreuzberg, wo er auch wohnte, eine Werkstatt ein.
Im Sommer 1929 heiratete Hermann Salomon die am 10. Dezember 1895 im oberschlesischen Jaroschowitz geborene Charlotte Tichauer, die ebenfalls selbstständige Schneiderin war. Nun betrieb Hermann Salomon mit ihr gemeinsam die Werkstatt. Während seine Frau seit 1921 auf Damenkonfektion spezialisiert und als Markthändlerin tätig war, verlegte sich Hermann Salomon auf das Nähen von Hosen und verdiente bis 1936 damit sehr gut. Hauptauftraggeber war für ihn die Firma Centrowicz aus der Poststraße in Berlin-Mitte. Als der jüdische Eigentümer jedoch aufgrund der immer schlechter werden Bedingungen für jüdische Gewerbetreibende ins Ausland floh, verlor Hermann Salomons einen Großteil seiner Einkünfte. 1938 musste er die Werkstatt schließen. Nun nähte er Blusen und Kleider, die seine Frau auf ihrem Stand auf den Wochenmärkten am Maybachufer und auf der Schillerpromenade verkaufte. Nach dem Entzug der Gewerbeerlaubnis musste Hermann Salomon Zwangsarbeit leisten, zunächst im Gleisbau und in einer Büchsenfabrik, von Dezember 1941 bis Februar 1943 als Schneider in Heimarbeit in seiner alten Werkstatt, wo er für den Uniform-Betrieb Martin Michalski in der Großen Frankfurter Straße 137 in Berlin-Friedrichshain Militärkleidung nähte. Anfang März 1943 wurden Hermann und Charlotte Salomon von der Gestapo verhaftet und in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße nach Berlin-Mitte gebracht. Von dort wurden beide am 17. März 1943 mit dem „4. Großen Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Während seine Frau Charlotte in Theresienstadt blieb und überlebte, wurde Hermann Salomon am 29. September 1944 weiter nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Auf Antrag seiner 1946 nach Australien ausgewanderten Schwester Nelly Pich wurde Hermann Salomon 1947 für tot erklärt und als Sterbedatum in Auschwitz der 31. Dezember 1944 festgelegt, Nelly und Hermann Pich waren am 4. August 1943 ebenfalls von Berlin nach Theresienstadt deportiert worden, hatten jedoch wie ihre Schwägerin Charlotte Theresienstadt überlebt.