Sima Mirel Birnbaum geb. Rapaport

Verlegeort
Rosenheimer Str. 31
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
20. Dezember 2014
Geboren
12. April 1900 in Minsk
Zwangsarbeit
Arbeiterin (Wilhelm Spindler A.G., Spindlersfeld)
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Sima Mirel Birnbaum wurde am 12. April 1900 in Minsk/Weißrussland als Tochter von Akiba und Gina Rapaport geboren. Sie heiratete am 29. Dezember 1925 den 17 Jahre älteren Studienrat Salomon Birnbaum. Die Ehe blieb kinderlos.<br />
Salomon Birnbaum unterrichtete Mathematik und Physik am Prinz-Heinrichs-Gymnasium in der Grunewaldstraße 77. Am 1. Januar 1934 wurde er zwangspensioniert. Die Birnbaums lebten ab 1926 in der Martin-Luther-Straße 17 und ab 1932 in der Rosenheimer Straße 31. Später wurde die Rosenheimer Straße 31 in ein sogenanntes Judenhaus umfunktioniert. Als Judenhäuser wurden in der nationalsozialistischen Behördensprache Wohnhäuser bezeichnet, die ehemals jüdisches Eigentum waren und in die ausschließlich jüdische Mieter und Untermieter zwangsweise eingewiesen wurden. Am 3. Dezember 1938 war die „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ in Kraft getreten. Sie verpflichtete jüdische Hauseigentümer, ihre Immobilien zu verkaufen. 1939 wohnten in der Rosenheimer Straße 31 laut der Volkszählung insgesamt 20 jüdische und sechs nichtjüdische Mietparteien. Am 1. Dezember 1942 wies das Reichssicherheitshauptamt den Birnbaums eine Wohnung in der Bozener Straße 9 zu. Sie bewohnten dort im Vorderhaus, Parterre, eine Wohnung mit einem Ess-, einem Schlafzimmer und einer Küche und bezahlten an Miete ca. 55 RM. <br />
Zuletzt musste Sima Mirel Birnbaum Zwangsarbeit in einer Großwäscherei in Berlin-Köpenick verrichten. Sie verdiente dort ca. 16 RM in der Woche. Die Spindler A.G. war ein Wäscherei- und Färberei-Unternehmen, das seinen Hauptsitz an der Oberspree nahe Köpenick hatte, später Spindlersfeld genannt. Dort firmierte es als „Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei“. Es war zu seiner Zeit der größte deutsche Wäschereibetrieb. Anfang der 1920er-Jahre wurde das Unternehmen von der Schering AG übernommen. <br />
Am 4. März 1943 mussten Sima Mirel und Salomon Birnbaum ihre Vermögenserklärungen ausfüllen. Am 9. März stellte man ihnen die am 1. Februar 1943 bereits ausgefertigte Verfügung über den Verfall ihres gesamten Vermögens zu. <br />
Einen Tag zuvor, am 8. März, waren Salomon Birnbaum und seine Frau Sima bereits abgeholt worden. Sie wurden am 12. März 1943 im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion mit dem „36. Osttransport“ zusammen mit 941 weiteren jüdischen Bürgern vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und wohl direkt nach ihrer Ankunft ermordet.<br />

Sima Mirel Birnbaum wurde am 12. April 1900 in Minsk/Weißrussland als Tochter von Akiba und Gina Rapaport geboren. Sie heiratete am 29. Dezember 1925 den 17 Jahre älteren Studienrat Salomon Birnbaum. Die Ehe blieb kinderlos.
Salomon Birnbaum unterrichtete Mathematik und Physik am Prinz-Heinrichs-Gymnasium in der Grunewaldstraße 77. Am 1. Januar 1934 wurde er zwangspensioniert. Die Birnbaums lebten ab 1926 in der Martin-Luther-Straße 17 und ab 1932 in der Rosenheimer Straße 31. Später wurde die Rosenheimer Straße 31 in ein sogenanntes Judenhaus umfunktioniert. Als Judenhäuser wurden in der nationalsozialistischen Behördensprache Wohnhäuser bezeichnet, die ehemals jüdisches Eigentum waren und in die ausschließlich jüdische Mieter und Untermieter zwangsweise eingewiesen wurden. Am 3. Dezember 1938 war die „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ in Kraft getreten. Sie verpflichtete jüdische Hauseigentümer, ihre Immobilien zu verkaufen. 1939 wohnten in der Rosenheimer Straße 31 laut der Volkszählung insgesamt 20 jüdische und sechs nichtjüdische Mietparteien. Am 1. Dezember 1942 wies das Reichssicherheitshauptamt den Birnbaums eine Wohnung in der Bozener Straße 9 zu. Sie bewohnten dort im Vorderhaus, Parterre, eine Wohnung mit einem Ess-, einem Schlafzimmer und einer Küche und bezahlten an Miete ca. 55 RM.
Zuletzt musste Sima Mirel Birnbaum Zwangsarbeit in einer Großwäscherei in Berlin-Köpenick verrichten. Sie verdiente dort ca. 16 RM in der Woche. Die Spindler A.G. war ein Wäscherei- und Färberei-Unternehmen, das seinen Hauptsitz an der Oberspree nahe Köpenick hatte, später Spindlersfeld genannt. Dort firmierte es als „Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei“. Es war zu seiner Zeit der größte deutsche Wäschereibetrieb. Anfang der 1920er-Jahre wurde das Unternehmen von der Schering AG übernommen.
Am 4. März 1943 mussten Sima Mirel und Salomon Birnbaum ihre Vermögenserklärungen ausfüllen. Am 9. März stellte man ihnen die am 1. Februar 1943 bereits ausgefertigte Verfügung über den Verfall ihres gesamten Vermögens zu.
Einen Tag zuvor, am 8. März, waren Salomon Birnbaum und seine Frau Sima bereits abgeholt worden. Sie wurden am 12. März 1943 im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion mit dem „36. Osttransport“ zusammen mit 941 weiteren jüdischen Bürgern vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und wohl direkt nach ihrer Ankunft ermordet.