Adolf Davidsohn

Verlegeort
Rosenthaler Str. 40 /41
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
30. November 2021
Geboren
21. November 1888 in Berlin
Beruf
Kaufmann und Buchhalter
Deportation
am 09. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Adolf Davidsohn wurde am 21. November 1888 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Friseur Meyer Davidsohn und die aus Breslau stammende Putzmacherin Josephine Davidsohn (geb. Blumenthal). Als Kind lebte Adolf Davidsohn mit seinen Eltern und Geschwistern in der Elsasser Straße 1 und später in der Veteranenstraße. In den Geburtsregistern der Berliner Standesämter sind sechs Geschwister von Adolf Davidsohn verzeichnet, die zwischen 1880 und 1901 – in einer Zeitspanne von über zwanzig Jahren – geboren wurden. Seine älteren Geschwister Henriette, Ernst und Clara waren acht, sieben und vier Jahre älter. Sein ein Jahr älterer Bruder Willy starb Anfang 1888 im Alter von nur vier Monaten. Die Schwestern Wally und Erna wurden geboren, als Adolf Davidsohn zehn bzw. zwölf Jahre alt war. <br />
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Adolf Davidsohn war Kaufmann und später als Buchhalter tätig. 1913 heiratete er die Schneiderin Martha Berta Anna Blasigk. Zum Zeitpunkt der Heirat wohnte Adolf Davidsohn in der Lothringer Straße 30. 1921 wurde die Ehe geschieden. Ende 1922 heiratete er in Charlottenburg seine zweite Frau Olga Petronella Mosdzien. Auch diese Ehe wurde nach sechs Jahren geschieden. Kinder sind aus beiden Ehen offenbar nicht hervorgegangen. Der Heiratsurkunde seiner zweiten Ehe zufolge wohnte Adolf Davidsohn 1922 in der Alten Schönhauser Allee 41, wobei es sich um die Anschrift seiner – bereits verwitweten – Mutter handelte. Auch Anfang der 1930er-Jahre lebte er dort mit seiner Mutter. Ende der 1930er-Jahre wohnten beide dann in der Friedrichstraße 131. Unklar ist, ob Adolf Davidsohn auch während er verheiratet war zusammen mit seiner jeweiligen Ehefrau bei seiner Mutter lebte, oder ob er nach den Trennungen wieder bei ihr einzog. <br />
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Im August 1942 heiratete Adolf Davidsohn im Alter von 53 Jahren ein weiteres Mal. Seine dritte Ehefrau war die 16 Jahre jüngere Paula Katz, die als Verwaltungsangestellte bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland arbeitete. In dieser 1939 auf Anordnung des nationalsozialistischen Regimes gegründeten und 1943 wieder aufgelösten Vereinigung mussten alle, die nach den Nürnberger Gesetzen als jüdisch galten, zwangsweise Mitglied sein. Zum 1. November 1942 musste das Ehepaar Davidsohn in ein sogenanntes Judenhaus in der Rosenthaler Straße 40/41 ziehen. Dort lebten auch Paula Davidsohns Geschwister Herbert und Erna Katz sowie ihre Mutter Flora Katz (geb. Cohn).<br />
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Am 3. Mai 1943 kam Adolf und Paula Davidsohns Sohn Ury zur Welt. (In manchen Quellen findet sich abweichend die Schreibweise Uri und das Geburtsdatum 8. Mai 1943.) Kurz darauf, am 30. Juni 1943, wurde das Ehepaar mit dem wenige Wochen alten Sohn nach Theresienstadt deportiert. Auf der Deportationsliste des „93. Alterstransports“ ist angegeben, dass Adolf Davidsohn „Abholer bei Abwanderung“ war. Am 9. Oktober 1944 wurde er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn weiter ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt, wo alle drei ermordet wurden. Seine Mutter kam am 2. April 1944 in Theresienstadt ums Leben.<br />

Adolf Davidsohn wurde am 21. November 1888 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Friseur Meyer Davidsohn und die aus Breslau stammende Putzmacherin Josephine Davidsohn (geb. Blumenthal). Als Kind lebte Adolf Davidsohn mit seinen Eltern und Geschwistern in der Elsasser Straße 1 und später in der Veteranenstraße. In den Geburtsregistern der Berliner Standesämter sind sechs Geschwister von Adolf Davidsohn verzeichnet, die zwischen 1880 und 1901 – in einer Zeitspanne von über zwanzig Jahren – geboren wurden. Seine älteren Geschwister Henriette, Ernst und Clara waren acht, sieben und vier Jahre älter. Sein ein Jahr älterer Bruder Willy starb Anfang 1888 im Alter von nur vier Monaten. Die Schwestern Wally und Erna wurden geboren, als Adolf Davidsohn zehn bzw. zwölf Jahre alt war.

Adolf Davidsohn war Kaufmann und später als Buchhalter tätig. 1913 heiratete er die Schneiderin Martha Berta Anna Blasigk. Zum Zeitpunkt der Heirat wohnte Adolf Davidsohn in der Lothringer Straße 30. 1921 wurde die Ehe geschieden. Ende 1922 heiratete er in Charlottenburg seine zweite Frau Olga Petronella Mosdzien. Auch diese Ehe wurde nach sechs Jahren geschieden. Kinder sind aus beiden Ehen offenbar nicht hervorgegangen. Der Heiratsurkunde seiner zweiten Ehe zufolge wohnte Adolf Davidsohn 1922 in der Alten Schönhauser Allee 41, wobei es sich um die Anschrift seiner – bereits verwitweten – Mutter handelte. Auch Anfang der 1930er-Jahre lebte er dort mit seiner Mutter. Ende der 1930er-Jahre wohnten beide dann in der Friedrichstraße 131. Unklar ist, ob Adolf Davidsohn auch während er verheiratet war zusammen mit seiner jeweiligen Ehefrau bei seiner Mutter lebte, oder ob er nach den Trennungen wieder bei ihr einzog.

Im August 1942 heiratete Adolf Davidsohn im Alter von 53 Jahren ein weiteres Mal. Seine dritte Ehefrau war die 16 Jahre jüngere Paula Katz, die als Verwaltungsangestellte bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland arbeitete. In dieser 1939 auf Anordnung des nationalsozialistischen Regimes gegründeten und 1943 wieder aufgelösten Vereinigung mussten alle, die nach den Nürnberger Gesetzen als jüdisch galten, zwangsweise Mitglied sein. Zum 1. November 1942 musste das Ehepaar Davidsohn in ein sogenanntes Judenhaus in der Rosenthaler Straße 40/41 ziehen. Dort lebten auch Paula Davidsohns Geschwister Herbert und Erna Katz sowie ihre Mutter Flora Katz (geb. Cohn).

Am 3. Mai 1943 kam Adolf und Paula Davidsohns Sohn Ury zur Welt. (In manchen Quellen findet sich abweichend die Schreibweise Uri und das Geburtsdatum 8. Mai 1943.) Kurz darauf, am 30. Juni 1943, wurde das Ehepaar mit dem wenige Wochen alten Sohn nach Theresienstadt deportiert. Auf der Deportationsliste des „93. Alterstransports“ ist angegeben, dass Adolf Davidsohn „Abholer bei Abwanderung“ war. Am 9. Oktober 1944 wurde er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn weiter ins Vernichtungslager Auschwitz verschleppt, wo alle drei ermordet wurden. Seine Mutter kam am 2. April 1944 in Theresienstadt ums Leben.