Gerhard Hinkelmann

Verlegeort
Schieritzstr. 34
Historischer Name
Zeebrücke Str.
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
02. Juni 2021
Geboren
13. September 1906 in Lehmwasser (Kreis Waldenburg in Schlesien) /Glinica
Beruf
Friseur
Zwangsarbeit
Soldat im Strafbatallion 999
Verhaftet
1943 im Strafbaillon 999
Überlebt

Gerhard Hinkelmann wurde am 13. September 1906 in Lehmwasser im schlesischen Kreis Waldenburg geboren.
Er erlernte das Friseur-Handwerk und ließ sich in Berlin nieder.
Im Oktober 1933 heiratete er die am 10. März 1915 in Berlin geborene Hildegard Link.
Im April 1935 wurde ihre Tochter Rita geboren.
Die Familie wohnte bei Gerhard Hinkelmanns Schwiegereltern im Prenzlauer Berg in der Zeebrüggestraße 34 (heute Schieritzstraße 34).
Im September 1935 traten die „Nürnberger Rassegesetze“ in Kraft, nach denen Hildegard nun als Jüdin galt, die in einer „Mischehe“ mit dem Protestanten Gerhard lebte und deren Tochter als „Halbjüdin“ in den Folgejahren ebenfalls Repressalien und Ausgrenzungen ausgesetzt war.
Da Gerhard Hinkelmann dem sicher auf ihn ausgeübten Druck widerstand und sich nicht von seiner Ehefrau scheiden ließ, entgingen Hildegard und ihre Tochter Rita den ab 1941 von den Nazis betriebenen Deportationen und der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.
Die Familie Hinkelmann blieb auch nach der im Oktober 1942 erfolgten Deportation von Hildegards Eltern Simon und Malwine Link ins Ghetto Theresienstadt in der Zeebrüggestraße 34 wohnen.
Gerhard Hinkelmann wurde – vermutlich wegen seiner Weigerung, sich scheiden zu lassen – zunächst als „nur bedingt wehrwürdig“ vom Kriegsdienst zurückgestellt, später aber „zur Bewährung“ ins berüchtigte Strafbataillon 999 in den Kriegsdienst gezwungen. Dass es ihm trotz allem gelang, den Kriegseinsatz zu überleben und tausende Kilometer zu Fuß zurück nach Hause zu marschieren, wird für die Familie immer einem Wunder gleichen.
Seine Frau Hildegard und Tochter Rita mussten noch in den letzten Kriegsmonaten aus der Wohnung in der Zeebrüggestraße 34 ausziehen, konnten aber trotz aller Schikanen der Nachbarn überleben und nach Kriegsende in ihre Wohnung zurückkehren.
Dort warteten sie auf die Rückkehr ihrer verschleppten Familienangehörigen. Nur zwei von ihnen gelang es, den Nazi-Terror zu überleben: Außer Gerhard Hinkelmann kam nur Hildegards Bruder Siegfried zurück.
 

Gerhard Hinkelmann wurde am 13. September 1906 in Lehmwasser im schlesischen Kreis Waldenburg geboren.
Er erlernte das Friseur-Handwerk und ließ sich in Berlin nieder.
Im Oktober 1933 heiratete er die am 10. März 1915 in Berlin geborene Hildegard Link.
Im April 1935 wurde ihre Tochter Rita geboren.
Die Familie wohnte bei Gerhard Hinkelmanns Schwiegereltern im Prenzlauer Berg in der Zeebrüggestraße 34 (heute Schieritzstraße 34).
Im September 1935 traten die „Nürnberger Rassegesetze“ in Kraft, nach denen Hildegard nun als Jüdin galt, die in einer „Mischehe“ mit dem Protestanten Gerhard lebte und deren Tochter als „Halbjüdin“ in den Folgejahren ebenfalls Repressalien und Ausgrenzungen ausgesetzt war.
Da Gerhard Hinkelmann dem sicher auf ihn ausgeübten Druck widerstand und sich nicht von seiner Ehefrau scheiden ließ, entgingen Hildegard und ihre Tochter Rita den ab 1941 von den Nazis betriebenen Deportationen und der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.
Die Familie Hinkelmann blieb auch nach der im Oktober 1942 erfolgten Deportation von Hildegards Eltern Simon und Malwine Link ins Ghetto Theresienstadt in der Zeebrüggestraße 34 wohnen.
Gerhard Hinkelmann wurde – vermutlich wegen seiner Weigerung, sich scheiden zu lassen – zunächst als „nur bedingt wehrwürdig“ vom Kriegsdienst zurückgestellt, später aber „zur Bewährung“ ins berüchtigte Strafbataillon 999 in den Kriegsdienst gezwungen. Dass es ihm trotz allem gelang, den Kriegseinsatz zu überleben und tausende Kilometer zu Fuß zurück nach Hause zu marschieren, wird für die Familie immer einem Wunder gleichen.
Seine Frau Hildegard und Tochter Rita mussten noch in den letzten Kriegsmonaten aus der Wohnung in der Zeebrüggestraße 34 ausziehen, konnten aber trotz aller Schikanen der Nachbarn überleben und nach Kriegsende in ihre Wohnung zurückkehren.
Dort warteten sie auf die Rückkehr ihrer verschleppten Familienangehörigen. Nur zwei von ihnen gelang es, den Nazi-Terror zu überleben: Außer Gerhard Hinkelmann kam nur Hildegards Bruder Siegfried zurück.