Helene Oppenheim geb. Liepmann

Verlegeort
Schlüterstraße 16
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
15. Juni 2022
Geboren
27. September 1883 in Oschersleben
Flucht
1938 Frankreich
Überlebt

Helene Oppenheim geb. Liepmann (genannt Leni) wurde am 27. September 1883 in Oschersleben als Tochter des Kaufmanns William Liepmann und seiner Ehefrau Paula geb. Rinkel geboren.

Am 14. April 1908 heiratete sie den Juristen Dr. Max Leopold Oppenheim und hatte mit ihm zwei Söhne, Walter Wilhelm Theodor, der am 24. Februar 1909 zur Welt kam, und Johannes Franziskus, der am 2. Juni 1913 geboren wurde.

Das Ehepaar Oppenheim lebte mit den Söhnen bis September 1932 in der Schlüterstr.16, zog dann in die Dahlmannstr. 29 um und wohnte von April 1938 bis zu seiner Emigration in der Pariser Str. 23. Am 15. Dezember 1938 konnten Helene und Max Oppenheim nach Paris ausreisen, wohin die Söhne schon Jahre früher emigriert waren.


Nachdem ihr Ehemann von der französischen Polizei aufgegriffen und im Sommer 1942 im „Sammellager“ von Drancy (20 km von Paris) interniert und von dort in das Vernichtungslager Auschwitz abtransportiert wurde, konnte Helene Oppenheim mithilfe von Bekannten untertauchen und die Zeit der deutschen Besatzung in Paris überleben. Sie blieb über zwei Jahre als „Illegale" bei Bekannten versteckt.

Nach dem Krieg erhielt Helene Oppenheim als „Kriegswitwe“ die französische Staatsangehörigkeit und zog nach Nizza, wo sie bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1968 lebte. Sie starb am 30. April 1968 in Bonn-Bad Godesberg, wo ihr Sohn Walter damals mit seiner Familie lebte. Sie wurde dort auf dem Zentralfriedhof beerdigt.
Der jüngere Sohn Johannes Franziskus (genannt Jean-François), der schon vor der Nazizeit zur Ausbildung nach Paris gezogen war, wurde bei Kriegsausbruch für die französische Fremdenlegion rekrutiert, gründete später eine Familie in Algerien und zog in den 1950er Jahren nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 2005 blieb. Er hinterließ zwei Söhne, die beide in Frankreich leben.

Der Sohn Walter floh nach Abschluss seines Jurastudiums schon 1933 über die Niederlande nach Frankreich. Nach Kriegsausbruch wurde er als Ausländer interniert und in verschiedenen Lagern in der sogenannten „freien Zone“ Frankreichs festgehalten. Um der Auslieferung an die Deutschen zu entkommen, floh er mithilfe kirchlicher Fluchthelfer in die Schweiz, wo er 1947 die ungarische Auschwitz-Überlebende Anikó geborene Mansfeld heiratete. Er kam 1954 nach Deutschland zurück, wo er dem Auswärtigen Amt beitrat. Als deutscher Diplomat vertrat er die Bundesrepublik Deutschland in Lyon, New York und Marseille. Nach seiner Pensionierung war er noch bis 1974 als deutscher Honorarkonsul in Nizza tätig, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2008 lebte. Er hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die in Deutschland leben.
 

Helene Oppenheim, geb. Liepmann, wurde am 27. September 1883 in Oschersleben als Tochter des Kaufmanns William Liepmann und seiner Ehefrau Paula geb. Rinkel geboren. In der Familie wurde sie Leni genannt.

Am 14. April 1908 heiratete sie den Juristen Dr. Max Leopold Oppenheim und hatte mit ihm zwei Söhne, Walter Wilhelm Theodor, der am 24. Februar 1909 zur Welt kam und Johannes Franziskus, der am 2. Juni 1913 geboren wurde.

Das Ehepaar Oppenheim lebte mit den Söhnen bis September 1932 in der Schlüterstr.16, zog dann in die Dahlmannstr. 29 um und wohnte von April 1938 bis zu seiner Emigration in der Pariser Str. 23. Am 15. Dezember 1938 konnten Helene und Max Oppenheim nach Paris ausreisen, wohin die Söhne schon Jahre früher emigriert waren.

Nachdem ihr Ehemann von der französischen Polizei aufgegriffen und im Sommer 1942 im „Sammellager“ von Drancy interniert und von dort in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde, konnte Helene Oppenheim mithilfe von Bekannten untertauchen und die Zeit der deutschen Besatzung in Paris überleben. Sie blieb über zwei Jahre als „Illegale" in der Großstadt versteckt.

Nach dem Krieg erhielt Helene Oppenheim als „Kriegswitwe“ die französische Staatsangehörigkeit und zog nach Nizza, wo sie bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1968 lebte. Sie starb am 30. April 1968 in Bonn-Bad Godesberg, wo ihr Sohn Walter damals mit seiner Familie lebte. Sie wurde dort auf dem Zentralfriedhof beerdigt.

Der jüngere Sohn Johannes Franziskus (genannt Jean-François), der schon vor der Nazizeit zur Ausbildung nach Paris gezogen war, wurde bei Kriegsausbruch für die französische Fremdenlegion rekrutiert, gründete später eine Familie in Algerien und zog in den 1950er Jahren nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 2005 blieb. Er hinterließ zwei Söhne, die beide in Frankreich leben.

Der Sohn Walter floh nach Abschluss seines Jurastudiums schon 1933 über die Niederlande nach Frankreich. Nach Kriegsausbruch wurde er als Ausländer interniert und in verschiedenen Lagern in der sogenannten „freien Zone“ Frankreichs festgehalten. Um der Auslieferung an die Deutschen zu entkommen, floh er mit Hilfe kirchlicher Fluchthelfer in die Schweiz, wo er 1947 die ungarische Auschwitz-Überlebende Anikó Mansfeld heiratete. Er kam 1954 nach Deutschland zurück, wo er im Auswärtigen Amt zu arbeiten begann. Als deutscher Diplomat vertrat er die Bundesrepublik in Lyon, New York und Marseille. Nach seiner Pensionierung war er noch bis 1974 als deutscher Honorarkonsul in Nizza tätig, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2008 lebte. Er hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die heute beide in Deutschland leben.