Hans Gorzelanczyk

Verlegeort
Sentastr. 3
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
19. Dezember 2014
Geboren
16. Mai 1929 in Velten
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hans Gorzelanczyk erblickte am 16. Mai 1929 in Velten als Sohn des selbstständigen Tabakhändlers Siegbert und Käthe Gorzelanczyk, geborene Eppstein, das Licht der Welt. Er hatte eine Stiefschwester namens Ingeborg Jacob (s. dort), die aus einer ersten Ehe seiner Mutter mit einem Mann namens Jacob hervorgegangen und am 10. Mai 1925 geboren worden war, und einen im Jahre 1924 geborenen Halbbruder namens Heinrich, der aus einer früheren Ehe seines Vaters mit Gertrud Lublin entstammte. Wir wissen nicht, welche Schulen er besuchte. Ab 1933 führte sein Vater als selbstständiger Kaufmann ein Zigarren-, Zigaretten- und Tabakgeschäft in der Bernhardstraße 15 in Wilmersdorf. 1935 musste er das Geschäft aber aufgeben und verdiente nun den Lebensunterhalt für seine Familie als Handelsvertreter. Hans wohnte mit seiner Familie und seinen Großeltern Margarete (s. dort) und Georg Eppstein seit 1936 in der Sentastraße 3. Sein Opa Georg starb am 11. Dezember 1940. Am 9. September 1942 holte man seine Großmutter ab und verfrachtete sie zunächst nach Theresienstadt und anschließend nach Treblinka. Zuletzt wohnten die Gorzelanczyks in der Frobenstraße 27, wo auch Frieda und Arthur Herzfeld (s. dort) lebten. Ende Februar 1943 wurde seine Halbschwester Ingeborg, die Zwangsarbeit leisten musste, im Rahmen der so genannten "Fabrikaktion" verhaftet und mit dem 31. Transport vom 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Mit ihr wurde auch die Mitbewohnerin Frieda Herzfeld abgeholt. Hans' Halbbruder Heinrich war noch rechtzeitig mit einem Kindertransport entkommen. Es ist nicht bekannt, weshalb man für Hans und für Ingeborg nicht auch diesen lebensrettenden Weg wählte. Möglicherweise war Ingeborg bereits zu alt und Hans noch zu jung für einen Kindertransport. Er erlebte noch mit, dass zwei Untermieterinnen, die mit in der gemeinsamen Wohnung in der Sentastraße 3 wohnten, Selbstmord begingen, Therese Brasch (s. dort) am 31. März 1942 und Selma Friedmann (s. dort) am 4. Juli 1942. <br />
Am 2. März 1943, nur einen Tag, nachdem man seine Halbschwester abgeholt hatte, wurde der erst knapp 14jährige zusammen mit seinen Eltern und Arthur Herzfeld mit dem 32. Transport nach Auschwitz deportiert. Ob er dort seine Stiefschwester Ingeborg noch angetroffen hatte, ist nicht bekannt. Alle Betroffenen wurden mutmaßlich direkt nach ihrer Ankunft umgebracht. <br />
Der Stiefbruder Heinrich lebt heute (Stand: Dezember 2014) in Oslo/Norwegen. <br />
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Hans Gorzelanczyk erblickte am 16. Mai 1929 in Velten als Sohn des selbstständigen Tabakhändlers Siegbert und Käthe Gorzelanczyk, geborene Eppstein, das Licht der Welt. Er hatte eine Stiefschwester namens Ingeborg Jacob (s. dort), die aus einer ersten Ehe seiner Mutter mit einem Mann namens Jacob hervorgegangen und am 10. Mai 1925 geboren worden war, und einen im Jahre 1924 geborenen Halbbruder namens Heinrich, der aus einer früheren Ehe seines Vaters mit Gertrud Lublin entstammte. Wir wissen nicht, welche Schulen er besuchte. Ab 1933 führte sein Vater als selbstständiger Kaufmann ein Zigarren-, Zigaretten- und Tabakgeschäft in der Bernhardstraße 15 in Wilmersdorf. 1935 musste er das Geschäft aber aufgeben und verdiente nun den Lebensunterhalt für seine Familie als Handelsvertreter. Hans wohnte mit seiner Familie und seinen Großeltern Margarete (s. dort) und Georg Eppstein seit 1936 in der Sentastraße 3. Sein Opa Georg starb am 11. Dezember 1940. Am 9. September 1942 holte man seine Großmutter ab und verfrachtete sie zunächst nach Theresienstadt und anschließend nach Treblinka. Zuletzt wohnten die Gorzelanczyks in der Frobenstraße 27, wo auch Frieda und Arthur Herzfeld (s. dort) lebten. Ende Februar 1943 wurde seine Halbschwester Ingeborg, die Zwangsarbeit leisten musste, im Rahmen der so genannten "Fabrikaktion" verhaftet und mit dem 31. Transport vom 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Mit ihr wurde auch die Mitbewohnerin Frieda Herzfeld abgeholt. Hans' Halbbruder Heinrich war noch rechtzeitig mit einem Kindertransport entkommen. Es ist nicht bekannt, weshalb man für Hans und für Ingeborg nicht auch diesen lebensrettenden Weg wählte. Möglicherweise war Ingeborg bereits zu alt und Hans noch zu jung für einen Kindertransport. Er erlebte noch mit, dass zwei Untermieterinnen, die mit in der gemeinsamen Wohnung in der Sentastraße 3 wohnten, Selbstmord begingen, Therese Brasch (s. dort) am 31. März 1942 und Selma Friedmann (s. dort) am 4. Juli 1942.
Am 2. März 1943, nur einen Tag, nachdem man seine Halbschwester abgeholt hatte, wurde der erst knapp 14jährige zusammen mit seinen Eltern und Arthur Herzfeld mit dem 32. Transport nach Auschwitz deportiert. Ob er dort seine Stiefschwester Ingeborg noch angetroffen hatte, ist nicht bekannt. Alle Betroffenen wurden mutmaßlich direkt nach ihrer Ankunft umgebracht.
Der Stiefbruder Heinrich lebt heute (Stand: Dezember 2014) in Oslo/Norwegen.