Margarete Eppstein geb. Mahn

Verlegeort
Sentastr. 3
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
19. Dezember 2014
Geboren
29. Juni 1868 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Deportation
am 09. September 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1943 nach Treblinka
Ermordet
in Treblinka

Margarete Mahn wurde am 29. Juni 1868 in Breslau geboren. Wir kennen keine weiteren Details zu ihrer Kindheit und Jugend. Sie war verheiratet mit dem Oberingenieur Georg Ep(p)stein, der am 3. April 1866 in Schwetz geboren worden war. Das Ehepaar ist vermutlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin gezogen. Am 14. Januar 1899 kam in Berlin die Tochter Käthe zur Welt. Ihr Mann wurde 1920 vom Ingenieur zum Oberingenieur befördert. Die Eppsteins lebten 1910 in der Schinkelstraße 12-13, 1911 in der Hagelberger Straße 37-38, bis 1914 in der Brünnhildestraße 4, 1914 und 1915 in der Kundrystraße 4, ab 1916 bis 1932 in der Hauptstraße 70, 1935 in der Stierstraße 21 und seit 1936 in der Sentastraße 3, 1. Etage, links, für eine Miete in Höhe von 155,-- RM. Die Wohnung bestand aus 5 Zimmern, einer Diele, zwei Balkons, einem Bad, einer Mädchenkammer, einem Keller und verfügte über Warmwasser und einer Heizung. Sie wohnten dort in einem gemeinsamen Haushalt mit ihrer Tochter Käthe Gorzelanczyk (s. dort), ihrem Schwiegersohn Siegbert (s. dort), ihrem Enkel Hans (s. dort), ihrer Enkelin Ingeborg Jacob (s. dort) aus der erster Ehe ihrer Tochter Käthe und dem Sohn Heinrich aus Siegbert Gorzelanczyks erster Ehe mit Gertrud Lublin. Margaretes Mann verstarb am 11. Dezember 1940. 1939 war ihnen Selma Friedmann (s. dort) als Untermieterin zugewiesen worden. Therese Brasch (s. dort) lebte ab etwa 1940 ebenfalls dort. Beide Frauen begingen in der Wohnung Selbstmord, Therese Brasch am 31. März 1942 und Selma Friedmann am 4. Juli 1942. Kurz vor Margarete Eppsteins Deportation lebte nach Ella Feldheim, geborene Pappenheim, in einem 20,52 m² großen Zimmer und bezahlte dafür 50,-- RM Miete. Am 7. September 1942 füllte Margarete Eppstein ihre Vermögenserklärung aus. Die am 1. September 1942 ausgestellte Verfügung über die Einziehung ihres gesamten Vermögens wurde ihr am 8. September 1942 in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zugestellt. <br />
Margarete Eppstein wurde am 9. September 1942 mit dem 60. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 29. September 1942 weiter nach Treblinka überführt. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. <br />
Die Wohnung wurde am 23. September 1942 geräumt. Die Metropol Grundstücks AG forderte am 3. November 1942 die Vermögensverwertungsstelle auf, die bei der Räumung der Wohnung noch stehen gebliebenen Koffer abzuholen, da bereits Handwerker in der Wohnung für den neuen Mieter, einen Kapitän zur See und Ritterkreuzträger namens Kähler, tätig seien. Außerdem forderte sie am 18. Dezember 1942 die Miete für die Monate Oktober bis Dezember 1942. <br />
Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk sowie Ingeborg Jacob wurden ein halbes Jahr später mit dem 31. bzw. 32. Transport vom 1. bzw. 2. März 1943 nach Auschwitz überführt, wo sich ihre Spuren verlieren. Lediglich der Sohn Heinrich aus der ersten Ehe von Käthes Mann mit Gertrud Lublin, der noch rechtzeitig mit einem Kindertransport Deutschland verlassen konnte, überlebte. Er lebt heute (Dezember 2014) in Oslo/Norwegen. <br />
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Margarete Mahn wurde am 29. Juni 1868 in Breslau geboren. Wir kennen keine weiteren Details zu ihrer Kindheit und Jugend. Sie war verheiratet mit dem Oberingenieur Georg Ep(p)stein, der am 3. April 1866 in Schwetz geboren worden war. Das Ehepaar ist vermutlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin gezogen. Am 14. Januar 1899 kam in Berlin die Tochter Käthe zur Welt. Ihr Mann wurde 1920 vom Ingenieur zum Oberingenieur befördert. Die Eppsteins lebten 1910 in der Schinkelstraße 12-13, 1911 in der Hagelberger Straße 37-38, bis 1914 in der Brünnhildestraße 4, 1914 und 1915 in der Kundrystraße 4, ab 1916 bis 1932 in der Hauptstraße 70, 1935 in der Stierstraße 21 und seit 1936 in der Sentastraße 3, 1. Etage, links, für eine Miete in Höhe von 155,-- RM. Die Wohnung bestand aus 5 Zimmern, einer Diele, zwei Balkons, einem Bad, einer Mädchenkammer, einem Keller und verfügte über Warmwasser und einer Heizung. Sie wohnten dort in einem gemeinsamen Haushalt mit ihrer Tochter Käthe Gorzelanczyk (s. dort), ihrem Schwiegersohn Siegbert (s. dort), ihrem Enkel Hans (s. dort), ihrer Enkelin Ingeborg Jacob (s. dort) aus der erster Ehe ihrer Tochter Käthe und dem Sohn Heinrich aus Siegbert Gorzelanczyks erster Ehe mit Gertrud Lublin. Margaretes Mann verstarb am 11. Dezember 1940. 1939 war ihnen Selma Friedmann (s. dort) als Untermieterin zugewiesen worden. Therese Brasch (s. dort) lebte ab etwa 1940 ebenfalls dort. Beide Frauen begingen in der Wohnung Selbstmord, Therese Brasch am 31. März 1942 und Selma Friedmann am 4. Juli 1942. Kurz vor Margarete Eppsteins Deportation lebte nach Ella Feldheim, geborene Pappenheim, in einem 20,52 m² großen Zimmer und bezahlte dafür 50,-- RM Miete. Am 7. September 1942 füllte Margarete Eppstein ihre Vermögenserklärung aus. Die am 1. September 1942 ausgestellte Verfügung über die Einziehung ihres gesamten Vermögens wurde ihr am 8. September 1942 in dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zugestellt.
Margarete Eppstein wurde am 9. September 1942 mit dem 60. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 29. September 1942 weiter nach Treblinka überführt. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
Die Wohnung wurde am 23. September 1942 geräumt. Die Metropol Grundstücks AG forderte am 3. November 1942 die Vermögensverwertungsstelle auf, die bei der Räumung der Wohnung noch stehen gebliebenen Koffer abzuholen, da bereits Handwerker in der Wohnung für den neuen Mieter, einen Kapitän zur See und Ritterkreuzträger namens Kähler, tätig seien. Außerdem forderte sie am 18. Dezember 1942 die Miete für die Monate Oktober bis Dezember 1942.
Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk sowie Ingeborg Jacob wurden ein halbes Jahr später mit dem 31. bzw. 32. Transport vom 1. bzw. 2. März 1943 nach Auschwitz überführt, wo sich ihre Spuren verlieren. Lediglich der Sohn Heinrich aus der ersten Ehe von Käthes Mann mit Gertrud Lublin, der noch rechtzeitig mit einem Kindertransport Deutschland verlassen konnte, überlebte. Er lebt heute (Dezember 2014) in Oslo/Norwegen.