Erna Unger

Verlegeort
Sybelstr. 29
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
30. April 2013
Geboren
11. Februar 1904 in Schwientochlowitz
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Erna Unger wurde am 11. Februar 1904 im oberschlesischen Schwientochlowitz (heute: Świętochłowice /Polen) im Kreis Beuthen als Tochter des Kaufmanns Henry Henoch und seiner Frau Klara (s. dort) geboren.<br />
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Erna hatte geheiratet, die Ehe wurde jedoch geschieden. Nach ihrer Scheidung lebte sie wieder mit ihren Eltern zusammen, die seit 1933 eine 3-Zimmer-Wohnung in der Sybelstraße 29 bewohnten.<br />
<br />
Erna Unger musste Zwangsarbeit im Siemens-Schuckert-Kleinbauwerk leisten. Im September 1942 wurden ihre Eltern nach Theresienstadt deportiert und wenig später in Treblinka ermordet. Ihre Tochter Erna Unger lebte noch einige Monate in der Wohnung; sie erhielt die Enteignungs-Verfügung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) am 28. Februar 1943. Am Tag darauf, dem 1. März 1943, wurde sie von Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald mit einem der umfangreichsten Transporte von 1722 Personen in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort, 39-jährig, ermordet. <br />
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Die Verwalterin des Hauses Sybelstraße 29, Hilde Junghans, schrieb am 17. Mai 1943 an das Oberfinanzpräsidium: „Die Mieterin Erna Unger wurde Ende Februar evakuiert und die Wohnung Ende März versiegelt, da eine Untermieterin in diesem Monat noch in der Wohnung war. Ich bitte daher um Überweisung der Miete für Monat April in Höhe von 93,10 Mk. Heil Hitler!“ Die Bewag- und Gasag-Kautionen wurden beschlagnahmt, das Inventar der Wohnung Henoch-Unger am 29. Oktober 1943 aufgelistet und mit 414 RM bewertet. Der Ertrag aus der Versteigerung betrug 287 RM, er wurde an das Oberfinanzpräsidium überwiesen. Am 15. November 1943 war die Wohnung geräumt.

Erna Unger wurde am 11. Februar 1904 im oberschlesischen Schwientochlowitz (heute: Świętochłowice /Polen) im Kreis Beuthen als Tochter des Kaufmanns Henry Henoch und seiner Frau Klara (s. dort) geboren.

Erna hatte geheiratet, die Ehe wurde jedoch geschieden. Nach ihrer Scheidung lebte sie wieder mit ihren Eltern zusammen, die seit 1933 eine 3-Zimmer-Wohnung in der Sybelstraße 29 bewohnten.

Erna Unger musste Zwangsarbeit im Siemens-Schuckert-Kleinbauwerk leisten. Im September 1942 wurden ihre Eltern nach Theresienstadt deportiert und wenig später in Treblinka ermordet. Ihre Tochter Erna Unger lebte noch einige Monate in der Wohnung; sie erhielt die Enteignungs-Verfügung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) am 28. Februar 1943. Am Tag darauf, dem 1. März 1943, wurde sie von Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald mit einem der umfangreichsten Transporte von 1722 Personen in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort, 39-jährig, ermordet.

Die Verwalterin des Hauses Sybelstraße 29, Hilde Junghans, schrieb am 17. Mai 1943 an das Oberfinanzpräsidium: „Die Mieterin Erna Unger wurde Ende Februar evakuiert und die Wohnung Ende März versiegelt, da eine Untermieterin in diesem Monat noch in der Wohnung war. Ich bitte daher um Überweisung der Miete für Monat April in Höhe von 93,10 Mk. Heil Hitler!“ Die Bewag- und Gasag-Kautionen wurden beschlagnahmt, das Inventar der Wohnung Henoch-Unger am 29. Oktober 1943 aufgelistet und mit 414 RM bewertet. Der Ertrag aus der Versteigerung betrug 287 RM, er wurde an das Oberfinanzpräsidium überwiesen. Am 15. November 1943 war die Wohnung geräumt.