Berta Tucholsky

Verlegeort
Sybelstr. 39
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. November 2011
Geboren
08. Juni 1859 in Greifswald
Ermordet
29. August 1942 in Theresienstadt

Berta Tucholsky, die am 8. Juni 1856 geboren wurde, hat viele Jahre bis September 1940 in der Sybelstraße 39 bei Georg und Rosa Lubszynski im 4. Stock gelebt. Dann zog sie, offenbar pflegebedürftig, in die Niebuhrstraße 76 um, wo sie bis zu ihrer Deportation im August 1942 zur Untermiete (möbliert und mit Verpflegung, für 135 Reichsmark) bei Dr. Elise Lent wohnte.<br />
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In einer ihr wie allen Juden von der Berliner Finanzbehörde abverlangten Vermögenserklärung mit Datum vom 10.8.1942 gab sie als Beruf „Dipl.-Lehrerin für höhere Schulen“ und an anderer Stelle „Privatlehrerin“ an. Außerdem schrieb sie fein säuberlich in das Formular, dass sie „ledig“ war, „kein Vermögen“ besaß und „alle Steuern bezahlt“ habe.<br />
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Zu diesem Zeitpunkt wird die damals 89 Jahre alte Dame gewusst oder zumindest geahnt haben, welches Schicksal ihr drohte. Wenige Tage danach wurde sie abgeholt, zunächst in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 gebracht und am 17. August 1942 vom Bahnhof Grunewald ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie zwölf Tage später ums Leben gebracht worden ist.<br />
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In einem Vermerk vom 21.9.1942 an das Amtsgericht hat ein Gerichtsvollzieher namens Dewitz bestätigt, dass „kein Nachlass vorhanden“ war. Am 8.10.1942 schickte er dem Gericht eine „Kostenrechnung“ über „Gebühren und Fahrkosten“ in Höhe von 2 Reichsmark (RM).<br />
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Diese im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam verwahrten Unterlagen sind die letzten der spärlichen Spuren, die es von Berta Tucholsky noch gibt.

Berta Tucholsky, die am 8. Juni 1856 geboren wurde, hat viele Jahre bis September 1940 in der Sybelstraße 39 bei Georg und Rosa Lubszynski im 4. Stock gelebt. Dann zog sie, offenbar pflegebedürftig, in die Niebuhrstraße 76 um, wo sie bis zu ihrer Deportation im August 1942 zur Untermiete (möbliert und mit Verpflegung, für 135 Reichsmark) bei Dr. Elise Lent wohnte.

In einer ihr wie allen Juden von der Berliner Finanzbehörde abverlangten Vermögenserklärung mit Datum vom 10.8.1942 gab sie als Beruf „Dipl.-Lehrerin für höhere Schulen“ und an anderer Stelle „Privatlehrerin“ an. Außerdem schrieb sie fein säuberlich in das Formular, dass sie „ledig“ war, „kein Vermögen“ besaß und „alle Steuern bezahlt“ habe.

Zu diesem Zeitpunkt wird die damals 89 Jahre alte Dame gewusst oder zumindest geahnt haben, welches Schicksal ihr drohte. Wenige Tage danach wurde sie abgeholt, zunächst in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 gebracht und am 17. August 1942 vom Bahnhof Grunewald ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie zwölf Tage später ums Leben gebracht worden ist.

In einem Vermerk vom 21.9.1942 an das Amtsgericht hat ein Gerichtsvollzieher namens Dewitz bestätigt, dass „kein Nachlass vorhanden“ war. Am 8.10.1942 schickte er dem Gericht eine „Kostenrechnung“ über „Gebühren und Fahrkosten“ in Höhe von 2 Reichsmark (RM).

Diese im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam verwahrten Unterlagen sind die letzten der spärlichen Spuren, die es von Berta Tucholsky noch gibt.