Edgar Wachsmann

Verlegeort
Uhlandstr. 155
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
21. März 2014
Geboren
12. Juli 1883 in Laurahütte, Siemianowitz / Siemianowice Śląskie
Beruf
Ingenieur
Zwangsarbeit
Gepäckträger (Schlesischer Bahnhof, Berlin)
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Edgar Wachsmann stammt aus dem oberschlesischen Laurahütte (heute: Siemianowice Śląskie / Polen) unweit von Kattowitz (Katowice). Hier wurde er am 12. Juli 1883 als Sohn von Adolf und Ida, geb. Brobecker, geboren. Er war das jüngste von sieben Kindern. Zwei der Geschwister starben schon im Kindesalter.<br />
Der Vater führte das Hotel „Zum Grafen Reden“ in der Kattowitzer Straße in Königshütte, das ebenfalls im oberschlesischen Industriegebiet lag. Später betrieb Adolf Wachsmann ein Restaurant in der Kronprinzenstraße in Hindenburg.<br />
Edgar Wachsmann besuchte die Grundschule in Hindenburg und wechselte dann auf ein Gymnasium in Gleiwitz, das er 1902 mit der Hochschulreife verließ. Anschließend nahm er ein Studium an der Königlich Technischen Hochschule in Charlottenburg auf. Er spezialisierte sich auf die Konstruktion von eisernen Hochbrücken und erhielt 1907 sein Diplom als Ingenieur.<br />
Wachsmann, der auch besondere Fähigkeiten als Mathematiker besaß, kehrte in seine oberschlesische Heimat zurück und arbeitete als Ingenieur bei der Donnersmarckhütte in Hindenburg. Der Besitzer war Graf Henkel von Donnersmarck.<br />
1914 heiratete Edgar Wachsmann Ella Levy. Die Ehe stand unter keinem guten Stern; sie war unter dem Druck von Ellas Vater Gustav zustande gekommen. Von den beiden Töchtern bevorzugte Edgar Wachsmann offensichtlich die Tochter Edith. Seine Tochter Ilse erinnerte sich, dass sie von ihrem Vater oft mit Schmähworten („fett, dumm, faul und gefräßig“) bedacht wurde.<br />
Später zog die Familie nach Berlin.<br />
Edgar Wachsmann war von den antijüdischen Maßnahmen betroffen, als ihm im Juli 1934 gekündigt wurde. Sein Arbeitgeber erklärte den Betrieb nunmehr als „judenrein“. Wachsmann arbeitete für kurze Zeit in Freiburg im Breisgau und war dann in Köln für eine Ingenieurfirma tätig. Herr Abisch, der jüdische Besitzer, wurde 1939 gezwungen, seinen Betrieb zu schließen. Wachsmann ging zurück nach Berlin. Dort wurde er zur Zwangsarbeit verpflichtet, er musste als Gepäckträger auf dem Schlesischen Bahnhof Dienste leisten. Zwei Tage nach seiner Frau, am 3. März 1943, wurde er vom Bahnhof Grunewald nach Auschwitz deportiert. Es ist nicht bekannt, wann er dort ermordet wurde.<br />

Edgar Wachsmann stammt aus dem oberschlesischen Laurahütte (heute: Siemianowice Śląskie / Polen) unweit von Kattowitz (Katowice). Hier wurde er am 12. Juli 1883 als Sohn von Adolf und Ida, geb. Brobecker, geboren. Er war das jüngste von sieben Kindern. Zwei der Geschwister starben schon im Kindesalter.
Der Vater führte das Hotel „Zum Grafen Reden“ in der Kattowitzer Straße in Königshütte, das ebenfalls im oberschlesischen Industriegebiet lag. Später betrieb Adolf Wachsmann ein Restaurant in der Kronprinzenstraße in Hindenburg.
Edgar Wachsmann besuchte die Grundschule in Hindenburg und wechselte dann auf ein Gymnasium in Gleiwitz, das er 1902 mit der Hochschulreife verließ. Anschließend nahm er ein Studium an der Königlich Technischen Hochschule in Charlottenburg auf. Er spezialisierte sich auf die Konstruktion von eisernen Hochbrücken und erhielt 1907 sein Diplom als Ingenieur.
Wachsmann, der auch besondere Fähigkeiten als Mathematiker besaß, kehrte in seine oberschlesische Heimat zurück und arbeitete als Ingenieur bei der Donnersmarckhütte in Hindenburg. Der Besitzer war Graf Henkel von Donnersmarck.
1914 heiratete Edgar Wachsmann Ella Levy. Die Ehe stand unter keinem guten Stern; sie war unter dem Druck von Ellas Vater Gustav zustande gekommen. Von den beiden Töchtern bevorzugte Edgar Wachsmann offensichtlich die Tochter Edith. Seine Tochter Ilse erinnerte sich, dass sie von ihrem Vater oft mit Schmähworten („fett, dumm, faul und gefräßig“) bedacht wurde.
Später zog die Familie nach Berlin.
Edgar Wachsmann war von den antijüdischen Maßnahmen betroffen, als ihm im Juli 1934 gekündigt wurde. Sein Arbeitgeber erklärte den Betrieb nunmehr als „judenrein“. Wachsmann arbeitete für kurze Zeit in Freiburg im Breisgau und war dann in Köln für eine Ingenieurfirma tätig. Herr Abisch, der jüdische Besitzer, wurde 1939 gezwungen, seinen Betrieb zu schließen. Wachsmann ging zurück nach Berlin. Dort wurde er zur Zwangsarbeit verpflichtet, er musste als Gepäckträger auf dem Schlesischen Bahnhof Dienste leisten. Zwei Tage nach seiner Frau, am 3. März 1943, wurde er vom Bahnhof Grunewald nach Auschwitz deportiert. Es ist nicht bekannt, wann er dort ermordet wurde.