Simon Sachs

Verlegeort
Varziner Str. 13 -14
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
16. November 2015
Geboren
19. März 1867 in Schlichtingsheim / Szlichtyngowa
Beruf
Kaufmann u. Herrenwäschefabrikant
Deportation
am 14. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
05. April 1943 in Theresienstadt

Simon Sachs wurde am 19. März 1867 in Schlichtingsheim geboren. Er heiratete und der Sohn Hans wurde geboren, dieser fiel im Ersten Weltkrieg. In zweiten Ehe war er mit Clara Pardemann verheiratet (geboren am 25. August 1875 in Trebbin, gestorben am 26. April 1935 in Berlin), am 28. April 1910 kam Ruth in Berlin auf die Welt. <br />
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Simon Sachs war gelernter Kaufmann und wurde Herrenwäschefabrikant, zunächst mit einem Partner unter der Firma „Cooper und Sachs“ in der Reinickendorferstrasse, sodann als „Sachs und Rappaport“ in der Schönhauserstrasse. Als die Vorboten des Nationalsozialismus' zu spüren waren richtete Simon Sachs eine Werkstatt im Haus Schulstrasse 53 ein, und zwar in der Wohnung unterhalb seiner Privatwohnung. Er besaß 15 elektrische Nähmaschinen und Knopflochmaschinen und beschäftigte bis zu 15 Näherinnen. Die Tochter Ruth hatte eine Ausbildung als Maßwäschenäherin gemacht und arbeitete wie auch ihre Mutter Clara Sachs im Betrieb mit, auch in leitender Funktion. <br />
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Vor Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze heiratete Ruth den nichtjüdischen Heinrich Scheibel. <br />
<br />
Nach 1933 litt der Betrieb von Simon Sachs zunehmend unter Repressionen, bis Simon Sachs schließlich gezwungen wurde seinen Betrieb zu schließen. Ein nationalsozialistischer Betrieb „übernahm“ die Maschinen und das Inventar bis auf 1 Nähmaschine und 1 Knopflochmaschine. Auf diesen beiden Maschinen nähten Clara Sachs und ihre Tochter Ruth, um die so gefertigten Wäscheteile auf Märkten zu verkaufen. Eine Bezahlung erhielt Ruth für ihre Mithilfe im elterlichen Betrieb nicht mehr, auch der Schwiegersohn Heinrich unterstützte die Schwiegereltern. Heinrich Scheibel firmierte im Adressbuch mit „Graphik“ weiter unter der Anschrift Schulstraße 53. <br />
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Am 26. April1935 starb Clara Sachs. Ohne ihre Mutter wagte Ruth nicht mehr auf Märkten zu verkaufen. 1936 wurde ihr Sohn Hans–Dieter geboren. <br />
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1937 heiratete Simon Sachs Rosa Caspary und zog mit ihr, deren Bruder Felix und dessen Frau Johanna Caspary geborene Isaac nach Berlin–Friedenau in die Varzinerstrasse 13 – 14. <br />
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Nach der Reichspogromnacht stürmte die SS die Wohnung, durchsuchte alles nach Wertsachen und entwendete den Familienschmuck. <br />
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Am 1. Januar 1941 starb der Bruder von Rosa Sachs, Felix Caspary. Im Mai 1941 wurde Simon Sachs gezwungen, seine Wohnung aufzugeben und als Untermieter mit seiner Frau Rosa und deren Schwägerin Johanna zu einem anderen jüdischen Mieter im Haus, Jakob Mokry, zu ziehen. Rosa und Simon Sachs bewohnten dort ein Zimmer, die monatliche Miete betrug 20,60 RM, alle Einrichtungsgegenstände wurden vom Hauptmieter Mokry zur Verfügung gestellt. Die Schwägerin Johanna bewohnte ein Leerzimmer für 29,30 RM. In die bisherige Wohnung der Familie Sachs zog ein SA Mann mit seiner Familie.<br />
<br />
Als Rosa und Simon Sachs im September 1942 die Vermögenserklärung abgeben mussten hatten sie kein Eigentum mehr. Rosa musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma Riedel & de Haen AG in Berlin-Britz. Die Verfügung, wodurch ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen wurde, datierte vom 1. September 1942 und wurde am 12. September 1942 bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 zugestellt. <br />
Rosa und Simon Sachs wurden gemeinsam mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort wurden sie ums Leben gebracht : Simon am 5. April 1943, Rosa am 8. Februar 1944.

Simon Sachs wurde am 19. März 1867 in Schlichtingsheim geboren. Er heiratete und der Sohn Hans wurde geboren, dieser fiel im Ersten Weltkrieg. In zweiten Ehe war er mit Clara Pardemann verheiratet (geboren am 25. August 1875 in Trebbin, gestorben am 26. April 1935 in Berlin), am 28. April 1910 kam Ruth in Berlin auf die Welt.

Simon Sachs war gelernter Kaufmann und wurde Herrenwäschefabrikant, zunächst mit einem Partner unter der Firma „Cooper und Sachs“ in der Reinickendorferstrasse, sodann als „Sachs und Rappaport“ in der Schönhauserstrasse. Als die Vorboten des Nationalsozialismus' zu spüren waren richtete Simon Sachs eine Werkstatt im Haus Schulstrasse 53 ein, und zwar in der Wohnung unterhalb seiner Privatwohnung. Er besaß 15 elektrische Nähmaschinen und Knopflochmaschinen und beschäftigte bis zu 15 Näherinnen. Die Tochter Ruth hatte eine Ausbildung als Maßwäschenäherin gemacht und arbeitete wie auch ihre Mutter Clara Sachs im Betrieb mit, auch in leitender Funktion.

Vor Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze heiratete Ruth den nichtjüdischen Heinrich Scheibel.

Nach 1933 litt der Betrieb von Simon Sachs zunehmend unter Repressionen, bis Simon Sachs schließlich gezwungen wurde seinen Betrieb zu schließen. Ein nationalsozialistischer Betrieb „übernahm“ die Maschinen und das Inventar bis auf 1 Nähmaschine und 1 Knopflochmaschine. Auf diesen beiden Maschinen nähten Clara Sachs und ihre Tochter Ruth, um die so gefertigten Wäscheteile auf Märkten zu verkaufen. Eine Bezahlung erhielt Ruth für ihre Mithilfe im elterlichen Betrieb nicht mehr, auch der Schwiegersohn Heinrich unterstützte die Schwiegereltern. Heinrich Scheibel firmierte im Adressbuch mit „Graphik“ weiter unter der Anschrift Schulstraße 53.

Am 26. April1935 starb Clara Sachs. Ohne ihre Mutter wagte Ruth nicht mehr auf Märkten zu verkaufen. 1936 wurde ihr Sohn Hans–Dieter geboren.

1937 heiratete Simon Sachs Rosa Caspary und zog mit ihr, deren Bruder Felix und dessen Frau Johanna Caspary geborene Isaac nach Berlin–Friedenau in die Varzinerstrasse 13 – 14.

Nach der Reichspogromnacht stürmte die SS die Wohnung, durchsuchte alles nach Wertsachen und entwendete den Familienschmuck.

Am 1. Januar 1941 starb der Bruder von Rosa Sachs, Felix Caspary. Im Mai 1941 wurde Simon Sachs gezwungen, seine Wohnung aufzugeben und als Untermieter mit seiner Frau Rosa und deren Schwägerin Johanna zu einem anderen jüdischen Mieter im Haus, Jakob Mokry, zu ziehen. Rosa und Simon Sachs bewohnten dort ein Zimmer, die monatliche Miete betrug 20,60 RM, alle Einrichtungsgegenstände wurden vom Hauptmieter Mokry zur Verfügung gestellt. Die Schwägerin Johanna bewohnte ein Leerzimmer für 29,30 RM. In die bisherige Wohnung der Familie Sachs zog ein SA Mann mit seiner Familie.

Als Rosa und Simon Sachs im September 1942 die Vermögenserklärung abgeben mussten hatten sie kein Eigentum mehr. Rosa musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma Riedel & de Haen AG in Berlin-Britz. Die Verfügung, wodurch ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen wurde, datierte vom 1. September 1942 und wurde am 12. September 1942 bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 zugestellt.
Rosa und Simon Sachs wurden gemeinsam mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort wurden sie ums Leben gebracht : Simon am 5. April 1943, Rosa am 8. Februar 1944.