Fritz Cronheim

Verlegeort
Waldowallee 37
Bezirk/Ortsteil
Karlshorst
Verlegedatum
13. September 2007
Geboren
06. August 1891 in Stepenitz / Stepnica
Beruf
Apotheker
Deportation
am 06. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
15. April 1943 in Auschwitz

Fritz Nathan Cronheim kam am 6. August 1891 am Stettiner Haff in der Ortschaft Stepenitz (polnisch: Stepnica) zur Welt, die heute auf polnischer Seite nahe der deutsch-polnischen Grenze liegt. Nach einem Studium der Pharmazie absolvierte er etwa 1920 das Staatsexamen an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und war anschließend als Apotheker tätig. <br />
Am 4. November 1920 heiratete er die drei Jahre jüngere Minna Lewinski, die aus Inowrazław in der früheren preußischen Provinz Posen stammte. Etwa 13 Jahre lang lebte das Paar in der Holsteinischen Straße 42 in Berlin-Wilmersdorf. Dort wurde am 28. August 1922 ihr einziges Kind Arno Gustav geboren. 1933 kaufte Fritz Cronheim ein Haus in der Waldowallee 37 in Karlshorst. Im September bezog er dort mit seiner Familie eine von drei Wohnungen, die es in dem Haus gab, die beiden anderen wurden vermietet. <br />
Seine letzte Anstellung als Apotheker hatte Fritz Cronheim ab 1936 bei der Berg-Apotheke in der Hermannstraße 146 in Neukölln. Das Finanzamt Lichtenberg forderte ihn im Dezember 1938 zur Zahlung einer sogenannten Judenvermögensabgabe in Höhe von 4.600 Reichsmark auf, was mehr als 90 Prozent seines damaligen Jahreslohns entsprach. Ende Januar 1939 verlor er seine Arbeit, da jüdischen Apothekern aufgrund einer Reichsverordnung die Approbation entzogen wurde. Im Winter 1939/40 wurde er zu Zwangsarbeit verpflichtet und musste ab Februar 1940 in der Spinnstofffabrik Zehlendorf arbeiten. <br />
Ende Januar 1943 war Fritz Cronheim gezwungen, mit seiner Familie sein Haus zu verlassen. Kurze Zeit wohnte er in der Sophienstraße 5 in Berlin-Mitte, bevor er am 5. Februar 1943 verhaftet wurde. Er verbrachte einen Monat in Polizeihaft und wurde am 6. März mit seiner Frau und seinem 20-jährigen Sohn nach Auschwitz deportiert. Seine Frau Minna ist vermutlich direkt nach der Ankunft am 7. März 1943 in den Gaskammern ermordet worden. Fritz Cronheim kam als Arbeitssklave ins Lager Buna nach Monowitz, wo er nur kurze Zeit am Leben blieb. Sein Sohn Arno überlebte die Lager Auschwitz, Krakau-Plaszow, Ravensbrück und Sachsenhausen. Er ließ seine Eltern 1947 für tot erklären, als Todesdatum Fritz Cronheims wurde der 21. März 1943 festgestellt. In der Yad Vashem Shoah Namesʼ Database wird der 15. April 1943 als sein Todestag angegeben. <br />
Arno Cronheim kehrte nach Berlin zurück und studierte ab 1946 mit Hilfe eines Stipendiums Mathematik, anfangs an der Humboldt-Universität, drei Jahre später wechselte er zur Freien Universität nach West-Berlin. Nach dem Staatsexamen ging er 1951 in die USA, erlangte in Illinois die Doktorwürde und lehrte 27 Jahre lang Mathematik an der Ohio State University. 1996 gab er der von Steven Spielberg gegründeten USC Shoah Foundation ein viereinhalbstündiges Interview, das im Holocaust Memorial Museum in Washington eingesehen werden kann. Er starb 2005 im Alter von 82 Jahren. <br />
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Fritz Nathan Cronheim kam am 6. August 1891 am Stettiner Haff in der Ortschaft Stepenitz (polnisch: Stepnica) zur Welt, die heute auf polnischer Seite nahe der deutsch-polnischen Grenze liegt. Nach einem Studium der Pharmazie absolvierte er etwa 1920 das Staatsexamen an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und war anschließend als Apotheker tätig.
Am 4. November 1920 heiratete er die drei Jahre jüngere Minna Lewinski, die aus Inowrazław in der früheren preußischen Provinz Posen stammte. Etwa 13 Jahre lang lebte das Paar in der Holsteinischen Straße 42 in Berlin-Wilmersdorf. Dort wurde am 28. August 1922 ihr einziges Kind Arno Gustav geboren. 1933 kaufte Fritz Cronheim ein Haus in der Waldowallee 37 in Karlshorst. Im September bezog er dort mit seiner Familie eine von drei Wohnungen, die es in dem Haus gab, die beiden anderen wurden vermietet.
Seine letzte Anstellung als Apotheker hatte Fritz Cronheim ab 1936 bei der Berg-Apotheke in der Hermannstraße 146 in Neukölln. Das Finanzamt Lichtenberg forderte ihn im Dezember 1938 zur Zahlung einer sogenannten Judenvermögensabgabe in Höhe von 4.600 Reichsmark auf, was mehr als 90 Prozent seines damaligen Jahreslohns entsprach. Ende Januar 1939 verlor er seine Arbeit, da jüdischen Apothekern aufgrund einer Reichsverordnung die Approbation entzogen wurde. Im Winter 1939/40 wurde er zu Zwangsarbeit verpflichtet und musste ab Februar 1940 in der Spinnstofffabrik Zehlendorf arbeiten.
Ende Januar 1943 war Fritz Cronheim gezwungen, mit seiner Familie sein Haus zu verlassen. Kurze Zeit wohnte er in der Sophienstraße 5 in Berlin-Mitte, bevor er am 5. Februar 1943 verhaftet wurde. Er verbrachte einen Monat in Polizeihaft und wurde am 6. März mit seiner Frau und seinem 20-jährigen Sohn nach Auschwitz deportiert. Seine Frau Minna ist vermutlich direkt nach der Ankunft am 7. März 1943 in den Gaskammern ermordet worden. Fritz Cronheim kam als Arbeitssklave ins Lager Buna nach Monowitz, wo er nur kurze Zeit am Leben blieb. Sein Sohn Arno überlebte die Lager Auschwitz, Krakau-Plaszow, Ravensbrück und Sachsenhausen. Er ließ seine Eltern 1947 für tot erklären, als Todesdatum Fritz Cronheims wurde der 21. März 1943 festgestellt. In der Yad Vashem Shoah Namesʼ Database wird der 15. April 1943 als sein Todestag angegeben.
Arno Cronheim kehrte nach Berlin zurück und studierte ab 1946 mit Hilfe eines Stipendiums Mathematik, anfangs an der Humboldt-Universität, drei Jahre später wechselte er zur Freien Universität nach West-Berlin. Nach dem Staatsexamen ging er 1951 in die USA, erlangte in Illinois die Doktorwürde und lehrte 27 Jahre lang Mathematik an der Ohio State University. 1996 gab er der von Steven Spielberg gegründeten USC Shoah Foundation ein viereinhalbstündiges Interview, das im Holocaust Memorial Museum in Washington eingesehen werden kann. Er starb 2005 im Alter von 82 Jahren.