Ruth Aron geb. Rothschild

Verlegeort
Wassertorstraße 1 -2
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
09. August 1911 in Berlin
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ruth Rothschild wurde am 9. August 1911 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Isidor Rothschild und dessen Frau Jenny, geb. Berek. Die Familie wohnte seit dem Geburtsjahr von Ruth in einer Wohnung in der Wassertorstraße 1-2 in Kreuzberg. Über die Kindheit und Jugend von Ruth Rothschild im Berlin der Weimarer Republik haben sich keine Zeugnisse erhalten. 1928 verstarb ihr Vater. Ruth lebte weiterhin mit ihrer Mutter in der Kreuzberger Wohnung.<br />
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Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Ruth Rothschild und ihre Mutter. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab Herbst 1941 mussten sowohl Jenny Rothschild als auch Ruth Zwangsarbeit bei einem Berliner Unternehmen leisten. Mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
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Im Winter 1939 oder im Frühjahr 1940 heiratete Ruth den 1908 geborenen, aus Samter in Posen (heute Szamotuły) stammenden Siegbert Aron, der wahrscheinlich in den 1920er Jahren in die Reichshauptstadt gezogen war und 1939 in der Holsteinischen Straße in Schöneberg wohnte. Nach der Hochzeit zog Siegbert in die von den Rothschilds seit nunmehr drei Jahrzehnten bewohnte Wohnung in der Wassertorstraße. Anfang Oktober 1942 wurde die Familie gewaltsam auseinandergerissen. Ruths Mutter wurde mit dem 3. großen Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 70-Jährige überlebte die katastrophalen Bedingungen im Ghetto nur wenige Tage. Ihr Totenschein datiert auf den 16. Oktober 1942. Kaum verlässlich ist die angegebene Todesursache „Darmkatarrh“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit verschleiernden Sammelbegriffen verdeckten.<br />
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Ruth Aron und ihr Ehemann lebten bis 1943 in Berlin. Im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion, die die letzten noch offiziell in Berlin verbliebenen Juden erfasste, welche bis dahin zumeist Zwangsarbeiter bei kriegswichtigen Betrieben waren, wurden Ruth Aron und ihr Ehemann Siegbert am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Ruth Rothschild wurde am 9. August 1911 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Isidor Rothschild und dessen Frau Jenny, geb. Berek. Die Familie wohnte seit dem Geburtsjahr von Ruth in einer Wohnung in der Wassertorstraße 1-2 in Kreuzberg. Über die Kindheit und Jugend von Ruth Rothschild im Berlin der Weimarer Republik haben sich keine Zeugnisse erhalten. 1928 verstarb ihr Vater. Ruth lebte weiterhin mit ihrer Mutter in der Kreuzberger Wohnung.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Ruth Rothschild und ihre Mutter. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab Herbst 1941 mussten sowohl Jenny Rothschild als auch Ruth Zwangsarbeit bei einem Berliner Unternehmen leisten. Mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.

Im Winter 1939 oder im Frühjahr 1940 heiratete Ruth den 1908 geborenen, aus Samter in Posen (heute Szamotuły) stammenden Siegbert Aron, der wahrscheinlich in den 1920er Jahren in die Reichshauptstadt gezogen war und 1939 in der Holsteinischen Straße in Schöneberg wohnte. Nach der Hochzeit zog Siegbert in die von den Rothschilds seit nunmehr drei Jahrzehnten bewohnte Wohnung in der Wassertorstraße. Anfang Oktober 1942 wurde die Familie gewaltsam auseinandergerissen. Ruths Mutter wurde mit dem 3. großen Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 70-Jährige überlebte die katastrophalen Bedingungen im Ghetto nur wenige Tage. Ihr Totenschein datiert auf den 16. Oktober 1942. Kaum verlässlich ist die angegebene Todesursache „Darmkatarrh“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit verschleiernden Sammelbegriffen verdeckten.

Ruth Aron und ihr Ehemann lebten bis 1943 in Berlin. Im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion, die die letzten noch offiziell in Berlin verbliebenen Juden erfasste, welche bis dahin zumeist Zwangsarbeiter bei kriegswichtigen Betrieben waren, wurden Ruth Aron und ihr Ehemann Siegbert am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.