Richard Joseph Schaefer

Verlegeort
Westfälische Str. 30
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
06. Mai 2014
Geboren
04. November 1890 in Strasburg i. Westpreußen / Brodnica
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Richard Joseph Schaefer wurde am 4. November 1890 in Strassburg (Brodnica / Westpreußen) geboren. Seine Eltern waren der Amtsgerichtrat Isaac Schaefer, der 1913 in Stettin starb. Seine Mutter Paula Schaefer, geb. Weyletwa starb 1943 in Tel Aviv. Er hatte zwei Geschwister, die beide Ärzte waren und den Holocaust überlebten: Dr. Lotte Aronheim in Tel Aviv und Werner B. Schaefer in New York.<br />
<br />
Richard Schaefer arbeitete bis zu seinem Berufsverbot 1933 zunächst als Rechtsanwalt und Notar in einer der größten und erfolgreichsten Anwaltspraxen Stettins. Dann war er am Oberlandesgericht tätig. Nebenher engagierte er sich ehrenamtlich in der Verwaltung der Jüdischen Gemeinde in Stettin. Nach dem Berufsverbot zog er im Alter von 43 Jahren nach Berlin und arbeitete gegen ein geringes Gehalt als Schulreferent bei der Berliner Jüdischen Gemeinde.<br />
<br />
In Berlin heiratete er Ilse Schaefer, verw. Sternberg, geb. Hesse, geboren am 14. April 1903 in Berlin. Sie hatten zwei Kinder: Judis Schaefer, geboren am 26. Dezember 1940 in Berlin und Abel Schaefer, geboren am 6. Juli 1942 in Berlin. Er wohnte mit seiner Familie in der Westfälischen Straße 30 als Untermieter bei Käthe Goldschmidt geb. Wasservogel und deren Mutter Eva Wasservogel, die beide ebenfalls deportiert und ermordet worden sind. <br />
<br />
Am 12. März 1943 wurde Richard Schaefer mit seiner Frau und den beiden Kindern (neun Monate und zwei Jahre), die offenbar kurz vorher noch in die Mommsenstraße 52 umziehen mussten, mit einem von den Nationalsozialisten als „36. Osttransport“ registrierten Zug nach Auschwitz deportiert. Nach Zeugenaussagen wurde er direkt bei der Ankunft von seiner Frau und den Kindern getrennt. Sie wurden nach Aussagen desselben Zeugen einige Tage später in Auschwitz -Birkenau ermordet.<br />
<br />
Richard Schaefer wurde im Juli 1944 noch von Harry Schnapp, einem ehemaligen Mitarbeiter aus der Jüdischen Gemeinde Berlin, im Konzentrationslager Auschwitz gesehen. Schnapp erhielt dann über einen anderen Bekannten die Nachricht, dass Schaefer den Strapazen der körperlichen Arbeit nicht mehr gewachsen gewesen war und deshalb von den KZ-Wächtern zur Selektion gebracht und vergast wurde. <br />
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Zum Gedenken an Richard Schaefers Frau Ilse und die beiden Kinder Judis und Abel, die im Alter von zwei Jahren und von neun Monaten umgebracht wurden, sollen später noch Stolpersteine verlegt werden.

Richard Joseph Schaefer wurde am 4. November 1890 in Strassburg (Brodnica / Westpreußen) geboren. Seine Eltern waren der Amtsgerichtrat Isaac Schaefer, der 1913 in Stettin starb. Seine Mutter Paula Schaefer, geb. Weyletwa starb 1943 in Tel Aviv. Er hatte zwei Geschwister, die beide Ärzte waren und den Holocaust überlebten: Dr. Lotte Aronheim in Tel Aviv und Werner B. Schaefer in New York.

Richard Schaefer arbeitete bis zu seinem Berufsverbot 1933 zunächst als Rechtsanwalt und Notar in einer der größten und erfolgreichsten Anwaltspraxen Stettins. Dann war er am Oberlandesgericht tätig. Nebenher engagierte er sich ehrenamtlich in der Verwaltung der Jüdischen Gemeinde in Stettin. Nach dem Berufsverbot zog er im Alter von 43 Jahren nach Berlin und arbeitete gegen ein geringes Gehalt als Schulreferent bei der Berliner Jüdischen Gemeinde.

In Berlin heiratete er Ilse Schaefer, verw. Sternberg, geb. Hesse, geboren am 14. April 1903 in Berlin. Sie hatten zwei Kinder: Judis Schaefer, geboren am 26. Dezember 1940 in Berlin und Abel Schaefer, geboren am 6. Juli 1942 in Berlin. Er wohnte mit seiner Familie in der Westfälischen Straße 30 als Untermieter bei Käthe Goldschmidt geb. Wasservogel und deren Mutter Eva Wasservogel, die beide ebenfalls deportiert und ermordet worden sind.

Am 12. März 1943 wurde Richard Schaefer mit seiner Frau und den beiden Kindern (neun Monate und zwei Jahre), die offenbar kurz vorher noch in die Mommsenstraße 52 umziehen mussten, mit einem von den Nationalsozialisten als „36. Osttransport“ registrierten Zug nach Auschwitz deportiert. Nach Zeugenaussagen wurde er direkt bei der Ankunft von seiner Frau und den Kindern getrennt. Sie wurden nach Aussagen desselben Zeugen einige Tage später in Auschwitz -Birkenau ermordet.

Richard Schaefer wurde im Juli 1944 noch von Harry Schnapp, einem ehemaligen Mitarbeiter aus der Jüdischen Gemeinde Berlin, im Konzentrationslager Auschwitz gesehen. Schnapp erhielt dann über einen anderen Bekannten die Nachricht, dass Schaefer den Strapazen der körperlichen Arbeit nicht mehr gewachsen gewesen war und deshalb von den KZ-Wächtern zur Selektion gebracht und vergast wurde.

Zum Gedenken an Richard Schaefers Frau Ilse und die beiden Kinder Judis und Abel, die im Alter von zwei Jahren und von neun Monaten umgebracht wurden, sollen später noch Stolpersteine verlegt werden.