Marianne Lublin

Verlegeort
Winsstraße 4
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
20. Mai 2022
Geboren
27. Januar 1930 in Berlin
Beruf
Schülerin
Deportation
am 04. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Marianne Lublin wurde am 27. Januar 1930 in Berlin als Tochter des Kaufmanns und Bandagisten Erich Lublin und dessen Ehefrau Natalie geb. Fuchs genannt Kalkstein geboren. Die Mutter war gelernte Zahndentistin und Geschäftsinhaberin.
Die junge Familie wohnte in der Hainstrasse 28 in Niederschöneweide. Etwa 1932 zogen sie in einen nicht weit entfernten Neubau in der Köllnischen Straße 41a. Die wirtschaftlichen Verhältnisse müssen also relativ gut gewesen sein. In die Köllnische Straße 40 zogen dann auch die Großeltern väterlicherseits - Hugo und Rebecca Lublin.
1934 wechselte die Familie Lublin den Wohnbezirk. Sie zogen in die Breslauer Straße (heute Straße „Am Ostbahnhof“) zur Großmutter mütterlicherseits – der seit Dezember 1931 verwitweten Gittel Kalkstein.
Oma Gittel gab ihre Wohnung auf und zog vermutlich bei der jungen Familie ein - evtl. um die Betreuung des Enkelkindes Marianne zu übernehmen. Sie blieben bis ca. 1936 dort wohnen.
Dann zogen Lublin`s und Oma Gittel erneut um. Grund kann nun die bevorstehende Einschulung von Marianne gewesen sein.
Am 1. April 1936 wurde sie in die 3. Volksschule der Jüdischen Gemeinde eingeschult. Es gab nur wenige Einschulungsmöglichkeiten für jüdische Kinder in dieser Zeit, denn eine öffentliche Schule durften sie seit 1936 nicht mehr besuchen.
Die Familie zog in die Winsstraße 4 im Prenzlauer Berg, ganz in die Nähe der Schule, die sich im Vorderhaus der Synagoge in der Rykestraße 53 befand.
Marianne wechselte bald die Schule, denn ab 1938 zogen die größeren Klassen (vermutlich ab Klasse 3) der 3.Jüdischen Volksschule, in ein neues Schulgebäude in die Choriner Straße 74 um. Die Räume in der Rykestraße 53 waren viel zu eng geworden.
Im Mai 1939 wurde im Deutschen Reich eine VZ durchgeführt. Erich, Natalie und Marianne wurden zu diesem Zeitpunkt als Untermieter mit der Adresse Lothringer Str. 66/67 (heute Torstraße) bei Goldstein erfasst. Sie mussten also offensichtlich ihre Wohnung in der Winsstr. 4 aufgeben.
Nachweislich versuchte Vater Erich zu dieser Zeit über einen jüdische Hilfsverein für sich und die Seinen die Ausreise aus Deutschland zu erreichen …. Vergeblich.
Im Juni des Jahres 1942 wurden alle jüdischen Schulen geschlossen. Die Familie Lublin wohnte zu diesem Zeitpunkt – lt. Schulkartei von Marianne – in der Schmidtstraße in Kreuzberg.
Sehr sicher waren die Eltern Erich und Natalie zu Zwangsarbeit verpflichtet. Wo sie arbeiteten ist nicht mehr feststellbar. Die Bedingungen, unter denen sie lebten nicht vorstellbar……
Ende Februar 1943 führten die Nazis eine groß angelegte Verhaftungswelle – die sogenannte „Fabrikaktion“ – durch, bei der Tausende jüdischer Menschen an ihren Arbeitsplätzen verhaftet und anschließend deportiert wurden.
Vermutlich konnten sich Erich, Natalie und Marianne dieser Aktion durch Untertauchen entziehen, denn am 22. April 1943 wurde im „Deutschen Reichsanzeiger“ die amtliche Mitteilung über den Verfall ihres Vermögens an das Deutsche Reich veröffentlicht. „Normalerweise“ wurde diese Einziehung ihres Vermögens den zu Deportierenden in der jeweiligen Sammelstelle durch einen Gerichtsvollzieher persönlich zugestellt.
Sehr sicher wurden alle drei Lublins verhaftet – ob nach Denunziation oder auf offener Straße – ist nicht ermittelbar gewesen.
Auf der im BLHA Potsdam verwahrten Karteikarte steht der Vermerk:
„Zigeuneraktion 5.5.43 Auschwitz
Im Gedenkbuch des Bundesarchives wurde dokumentiert, dass alle drei - Marianne, Erich und Natalie - am 4.5.1943 von Berlin ins KZ Auschwitz deportiert worden sein sollen.
Trotz intensiver Recherchen ist es nicht gelungen, das Schicksal der drei Lublins detaillierter zu ermitteln.

Marianne Lublin wurde am 27. Januar 1930 in Berlin als Tochter des Kaufmanns und Bandagisten Erich Lublin und dessen Ehefrau Natalie (geb. Fuchs) geboren. Die Mutter war gelernte Zahndentistin und leitete ihr eigenes Geschäft.

Die junge Familie wohnte in der Hainstrasse 28 in Niederschöneweide. Etwa 1932 zogen sie in einen nicht weit entfernten Neubau in der Köllnischen Straße 41a. In die Köllnische Straße 40 zogen dann auch kurz darauf die Großeltern väterlicherseits – Hugo und Rebecca Lublin.
1934 wechselte die Familie Lublin den Wohnbezirk. Sie zogen in die Breslauer Straße (heute Straße „Am Ostbahnhof“) zur Großmutter mütterlicherseits – der seit Dezember 1931 verwitweten Auguste „Gittel“ Fuchs.

„Gittel“ gab ihre Wohnung auf und zog vermutlich bei der jungen Familie ein – evtl. um die Betreuung des Enkelkindes Marianne zu übernehmen. Sie blieben bis ca. 1936 dort wohnen.
Dann zogen Lublins und Auguste Fuchs erneut um. Ein Grund dafür mag die bevorstehende Einschulung von Marianne gewesen sein.

Am 1. April 1936 wurde sie in die 3. Volksschule der Jüdischen Gemeinde eingeschult. Es gab nur wenige Einschulungsmöglichkeiten für jüdische Kinder in dieser Zeit, denn die antisemitische Gesetzgebung erschwerte jüdischen Kindern seit 1933 den Besuch einer öffentlichen Schule zunehmend, bis dieser 1938 ganz verboten war.

Die Familie zog in die Winsstraße 4 im Prenzlauer Berg, ganz in die Nähe der Schule, die sich im Vorderhaus der Synagoge in der Rykestraße 53 befand.
Marianne wechselte bald die Schule, denn ab 1938 zogen die größeren Klassen (vermutlich ab Klasse 3) der 3. Jüdischen Volksschule, in ein neues Schulgebäude in der Choriner Straße 74 um. Die Räume in der Rykestraße 53 waren viel zu eng geworden.

Im Mai 1939 wurde im Deutschen Reich eine Volkszählung durchgeführt. Erich, Natalie und Marianne wurden zu diesem Zeitpunkt als Untermieter mit der Adresse Lothringer Str. 66/67 (heute Torstraße) bei Goldstein erfasst. Sie mussten also offensichtlich ihre Wohnung in der Winsstr. 4 aufgeben.

Nachweislich versuchte Erich Lublin zu dieser Zeit über einen jüdischen Hilfsverein für sich und die Seinen die Ausreise aus Deutschland zu erreichen. Alle seine Bemühungen scheiterten jedoch.
Im Juni des Jahres 1942 wurden alle jüdischen Schulen geschlossen. Die Familie Lublin wohnte zu diesem Zeitpunkt – lt. Schulkartei von Marianne – in der Schmidtstraße in Kreuzberg.

Es ist als wahrscheinlich anzusehen, dass die Eltern Erich und Natalie zu Zwangsarbeit verpflichtet waren. Dies betraf ab Frühjahr 1939 nahezu alle in Deutschland verbliebenen, arbeitsfähigen Jüdinnen und Juden. Wo sie arbeiteten, ist nicht bekannt. Die diskriminierend-schikanösen Bedingungen und alltäglichen Gewaltdrohungen, unter denen sie lebten, sind nur schwer vorstellbar
Ende Februar 1943 führten die Nazis eine groß angelegte Verhaftungswelle – die sogenannte „Fabrikaktion“ – durch, bei der Tausende jüdischer Menschen an ihren Arbeitsplätzen verhaftet und anschließend deportiert wurden.

Vermutlich konnten sich Erich, Natalie und Marianne dieser Aktion durch Untertauchen entziehen. Am 22. April 1943 wurde im „Deutschen Reichsanzeiger“ die amtliche Mitteilung über den Verfall ihres Vermögens an das Deutsche Reich veröffentlicht. „Normalerweise“ wurde diese Einziehung des Vermögens den zu Deportierenden in der jeweiligen Sammelstelle durch einen Gerichtsvollzieher persönlich zugestellt.

Sehr sicher wurden alle drei Lublins verhaftet – ob nach Denunziation oder auf offener Straße – ist nicht ermittelbar gewesen. Mit Sicherheit kann man sagen, dass alle drei Lublins verhaftet wurden, unter welchen Umständen bleibt jedoch unklar. Auf einer im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam verwahrten Karteikarte steht der Vermerk: „Zigeuneraktion 5.5.43 Auschwitz“. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist dokumentiert, dass alle drei – Marianne, Erich und Natalie – am 4.5.1943 von Berlin ins KZ Auschwitz deportiert worden sein sollen.

Trotz intensiver Recherchen ist es nicht gelungen, das Schicksal der drei Lublins detaillierter zu ermitteln.