Hedwig Peters geb. Behrendt

Verlegeort
Winsstraße 7
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
17. Juni 2014
Geboren
08. Februar 1894 in Kolberg / Kołobrzeg
Beruf
Verkäuferin
Deportation
am 26. Mai 1944 nach Theresienstadt
Überlebt

Hedwig Peters wurde am 8. Februar 1894 in Kolberg (heute: Kołobrzeg/Polen) geboren. Ihre Eltern waren die jüdischen Eheleute Julius und Frieda Behrendt (geb. Tau). Hedwig hatte noch 11 Geschwister. Die Familie zog ca. 1897 nach Berlin. <br />
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Hedwig Peters lernte ab 1908 den Beruf der Verkäuferin im KaDeWe, sie arbeitete später auch bei Wertheim als Verkäuferin.<br />
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Hedwig Peters war in zweiter Ehe bis 1933 mit dem nichtjüdischen Arbeiter Fritz Peters verheiratet. In der Familie lebten die drei Kinder Herta, Kurt und Grete. Die jüngste Tochter Grete Peters starb mit 6 Jahren durch einen Unfall mit einer Straßenbahn. Mit der Ehescheidung verlor Hedwig Peters den relativen Schutz vor Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch eine sogenannte priviligierte Mischehe.<br />
<br />
Hedwig Peters musste bei der Firma Apparatebau Ernst Müller in der Ritterstraße 11, Berlin-Kreuzberg, Zwangsarbeit leisten. Sie lebte mit ihrem Sohn Kurt in der Winsstraße 7 in Prenzlauer Berg. Im gleichen Haus, Tür an Tür, wohnte auch ihre Schwester Herta Henschke mit ihrem Mann Karl.<br />
<br />
Der drohenden Deportation im Jahr 1943 konnte Hedwig Peters vorerst entgehen, indem sie untertauchte. Man setzte einen jüdischen Mann in ihre Wohnung, der, wie er sagte, Frau Peters festnehmen sollte. Ihr Sohn Kurt informierte inzwischen verschiedene Freunde und Verwandte darüber, dass seine Mutter nicht mehr nach Hause kommen dürfe. Sie erschien nicht mehr in ihrer Wohnung. Anfang Mai 1944 wurde Hedwig Peters von einer Frau verraten und am Schönhauser Tor in Berlin verhaftet.<br />
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Am 26. Mai 1944 wurde sie mit dem „106. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete dort u.a. in der Glimmer-Spalterei. 1945 gehörte sie zu den nur 11 Prozent an Überlebenden, die von der Roten Armee befreit wurden. <br />
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Nach dem Krieg wurde sie als Opfer des Faschismus (OdF) anerkannt.<br />
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Hedwig Peters starb am 22. Mai 1956. Sie ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt.

Hedwig Peters wurde am 8. Februar 1894 in Kolberg (heute: Kołobrzeg/Polen) geboren. Ihre Eltern waren die jüdischen Eheleute Julius und Frieda Behrendt (geb. Tau). Hedwig hatte noch 11 Geschwister. Die Familie zog ca. 1897 nach Berlin.

Hedwig Peters lernte ab 1908 den Beruf der Verkäuferin im KaDeWe, sie arbeitete später auch bei Wertheim als Verkäuferin.

Hedwig Peters war in zweiter Ehe bis 1933 mit dem nichtjüdischen Arbeiter Fritz Peters verheiratet. In der Familie lebten die drei Kinder Herta, Kurt und Grete. Die jüngste Tochter Grete Peters starb mit 6 Jahren durch einen Unfall mit einer Straßenbahn. Mit der Ehescheidung verlor Hedwig Peters den relativen Schutz vor Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch eine sogenannte priviligierte Mischehe.

Hedwig Peters musste bei der Firma Apparatebau Ernst Müller in der Ritterstraße 11, Berlin-Kreuzberg, Zwangsarbeit leisten. Sie lebte mit ihrem Sohn Kurt in der Winsstraße 7 in Prenzlauer Berg. Im gleichen Haus, Tür an Tür, wohnte auch ihre Schwester Herta Henschke mit ihrem Mann Karl.

Der drohenden Deportation im Jahr 1943 konnte Hedwig Peters vorerst entgehen, indem sie untertauchte. Man setzte einen jüdischen Mann in ihre Wohnung, der, wie er sagte, Frau Peters festnehmen sollte. Ihr Sohn Kurt informierte inzwischen verschiedene Freunde und Verwandte darüber, dass seine Mutter nicht mehr nach Hause kommen dürfe. Sie erschien nicht mehr in ihrer Wohnung. Anfang Mai 1944 wurde Hedwig Peters von einer Frau verraten und am Schönhauser Tor in Berlin verhaftet.

Am 26. Mai 1944 wurde sie mit dem „106. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Sie arbeitete dort u.a. in der Glimmer-Spalterei. 1945 gehörte sie zu den nur 11 Prozent an Überlebenden, die von der Roten Armee befreit wurden.

Nach dem Krieg wurde sie als Opfer des Faschismus (OdF) anerkannt.

Hedwig Peters starb am 22. Mai 1956. Sie ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt.