Bernhard Badasch

Verlegeort
Yorckstraße 82
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
06. Oktober 2020
Geboren
23. Juli 1914 in Berlin
Beruf
kaufmännischer Angestellter
Deportation
am 17. November 1941 nach Kowno (Kauen), Fort IX
Ermordet
25. November 1941 in Kowno (Kauen), Fort IX

Bernhard Hirsch Badasch kam am 23. Juli 1914 in Berlin als einziges Kind des jüdischen Handlungsgehilfen Moritz Jakob Badasch und dessen Frau Selma, geb. Moses, zur Welt. <br />
Die Familie zog im April 1915 in die Sanderstraße 24 in Berlin-Neukölln, wo Bernhard seine Kindheit und Jugend verbrachte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Badasch in den letzten Jahren des Kaiserreichs und im Berlin der Weimarer Republik geben könnten. <br />
Bernhard heiratete am 19. Juni 1936 Rose-Marie Henriette Katschinsky, geboren am 26. Juli 1916 in Fürstenberg an der Oder. Sie war Stenotypistin und Kontoristin und arbeitete in einem Immobilienbüro. <br />
Nach der Hochzeit zog Bernhard Badasch zu seiner Frau und deren verwitweter Mutter Frida Katschinsky in die Yorckstraße 82. Sie lebten dort im ersten Stock des Quergebäudes in einer 4-Zimmer-Wohnung. Am 10. Dezember 1936 kam die Tochter Marion Susanne Badasch zur Welt. <br />
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Badasch. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. <br />
Bernhard Badasch war kaufmännischer Angestellter bei der Jüdischen Rundschau, bis zu ihrem Verbot 1938 die größte und bedeutendste zionistische Wochenzeitung in Deutschland. Später musste er Zwangsarbeit als Bauhilfsarbeiter bei der Firma Beton- und Monierbau in Berlin-Siemensstadt leisten. Seine Frau Henriette war Fabrikarbeiterin in der Buchbinderei und Druckerei von Adolf und Frida Wiegel in der Köpenicker Straße 115. Das Ehepaar Wiegel gehörte der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ an. Sie beschäftigten seit 1940/41 etwa 30 jüdische Hilfsarbeiter, halfen verfolgten Juden und druckten gefälschte Werksausweise für Untergetauchte. Ob sie auch versuchten, Henriette Badasch und ihren Angehörigen zu helfen, ist nicht bekannt.<br />
Bernhard Badasch, seine Ehefrau, die vierjährige Tochter Marion Susanne sowie Frida Katschinsky wurden Mitte November 1941 in die Synagoge Levetzowstraße in Moabit verschleppt, die kurz vorher zum Sammellager umfunktioniert worden war. Vom Bahnhof Grunewald wurden sie am 17. November 1941 mit dem „VI. Transport“ nach Kowno (Kaunas), Fort IX, deportiert. Nach vier Tagen kamen sie in der heute zweitgrößten Stadt Litauens an. Das Fort IX, ein Teil der alten Befestigungsanlage von Kaunas, war eine Exekutionsstätte der SS, in der Zehntausende Juden aus dem Ghetto Kaunas und deportierte Juden aus dem Deutschen Reich ermordet wurden.<br />
Bernhard, Henriette und Marion Susanne Badasch sowie Frida Katschinsky wurden dort am 25. November 1941 erschossen.<br />
Bernhards Eltern, Moritz und Selma Badasch, wurden am 15. August 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Auch zahlreiche weitere Verwandte von Bernhard Badasch wurden Opfer der Shoah.<br />

Bernhard Hirsch Badasch kam am 23. Juli 1914 in Berlin als einziges Kind des jüdischen Handlungsgehilfen Moritz Jakob Badasch und dessen Frau Selma, geb. Moses, zur Welt.
Die Familie zog im April 1915 in die Sanderstraße 24 in Berlin-Neukölln, wo Bernhard seine Kindheit und Jugend verbrachte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Badasch in den letzten Jahren des Kaiserreichs und im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Bernhard heiratete am 19. Juni 1936 Rose-Marie Henriette Katschinsky, geboren am 26. Juli 1916 in Fürstenberg an der Oder. Sie war Stenotypistin und Kontoristin und arbeitete in einem Immobilienbüro.
Nach der Hochzeit zog Bernhard Badasch zu seiner Frau und deren verwitweter Mutter Frida Katschinsky in die Yorckstraße 82. Sie lebten dort im ersten Stock des Quergebäudes in einer 4-Zimmer-Wohnung. Am 10. Dezember 1936 kam die Tochter Marion Susanne Badasch zur Welt.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Badasch. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Bernhard Badasch war kaufmännischer Angestellter bei der Jüdischen Rundschau, bis zu ihrem Verbot 1938 die größte und bedeutendste zionistische Wochenzeitung in Deutschland. Später musste er Zwangsarbeit als Bauhilfsarbeiter bei der Firma Beton- und Monierbau in Berlin-Siemensstadt leisten. Seine Frau Henriette war Fabrikarbeiterin in der Buchbinderei und Druckerei von Adolf und Frida Wiegel in der Köpenicker Straße 115. Das Ehepaar Wiegel gehörte der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ an. Sie beschäftigten seit 1940/41 etwa 30 jüdische Hilfsarbeiter, halfen verfolgten Juden und druckten gefälschte Werksausweise für Untergetauchte. Ob sie auch versuchten, Henriette Badasch und ihren Angehörigen zu helfen, ist nicht bekannt.
Bernhard Badasch, seine Ehefrau, die vierjährige Tochter Marion Susanne sowie Frida Katschinsky wurden Mitte November 1941 in die Synagoge Levetzowstraße in Moabit verschleppt, die kurz vorher zum Sammellager umfunktioniert worden war. Vom Bahnhof Grunewald wurden sie am 17. November 1941 mit dem „VI. Transport“ nach Kowno (Kaunas), Fort IX, deportiert. Nach vier Tagen kamen sie in der heute zweitgrößten Stadt Litauens an. Das Fort IX, ein Teil der alten Befestigungsanlage von Kaunas, war eine Exekutionsstätte der SS, in der Zehntausende Juden aus dem Ghetto Kaunas und deportierte Juden aus dem Deutschen Reich ermordet wurden.
Bernhard, Henriette und Marion Susanne Badasch sowie Frida Katschinsky wurden dort am 25. November 1941 erschossen.
Bernhards Eltern, Moritz und Selma Badasch, wurden am 15. August 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Auch zahlreiche weitere Verwandte von Bernhard Badasch wurden Opfer der Shoah.