Elise Münzer

Location 
Grunewaldstr. 56
District
Schöneberg
Stone was laid
11 March 2006
Born
15 August 1869 in Breslau (Schlesien) / Wrocław
Occupation
Schriftstellerin und Redakteurin
Deportation
on 17 August 1942 to Theresienstadt
Later deported
on 19 September 1942 to Treblinka
Murdered
in Treblinka

Elise Münzer (1869-1942) - die "Redactrice"<br />
Redakteurin der Berliner Morgenpost und der B.Z.<br />
<br />
Elise Münzer war 1909 die erste Frau in der Redaktion der Berliner Morgenpost und arbeitete dort als Stellvertreterin von Norbert Falk (1872-1932) in der Leitung des Feuilletons. Später war sie auch Redakteurin der B.Z. am Mittag. Novh vor ihrer Tätigkeit als Redakteurin hatte sie als Korrespondentin aus Rom für die Blätter des Ullstein Verlags berichtet. Sie veröffentlichte Theaterkriitiken und machte sich auch als Übersetzerin von französischer und italienischer Prosa einen Namen (z.B. Guy de Maupassant, Giovanni Cena).<br />
<br />
Elise Münzer wurde am 15. August 1869 in Breslau in einer jüdischen Familie geboren. Ihre namentliche Nennung im Jüdischen Adressbuch Berlin 1931 (Wilmersdorf, Aschaffenburger Str. 23) legt nahe, dass sie nicht aus dem Judentum ausgetreten ist. Über ihre familiäre Herkunft, ihre Ausbildung und ihren Weg zum Journalismus ist nichts bekannt. Ihre Schwester war die Bekannte Malerin Käthe Münzer-Neumann (1877-1959), die schon 1933 nach Paris emigrierte. Laut ihrer Vermögenserklärung vom 9. August 1942 war Elise Münzer ledig gewesen.<br />
Im Jahr 1934 teile der Präsident der Reichsschrifttumskammer dem "Fräulien Elise Münzer" mit, dass ihr jegliche schrfitstellerische Tätigkeit untersagt wird, mit Ausnahme einer Mitarbeit an "rein jüdischen Blättern oder innerhalb rein jüdischer Veranstaltungen". <br />
<br />
Von 1933 bis 1935 wird sie im Berliner Adressbuch unter der Adresse Lichtenstienallee 3a geführt. Hier wohnte auch Grete Fischer (1893-1977), ihre Freundin und Kollegin bei der B.Z. am Mittag, die vom Ullstein Verlag als Jüdin entlassen, 1934 nach Großbritannien emigrierte. <br />
1936 gab Elise Münzer, vermutlich ihrer finanziellen Notlage gehorchend dem Versteigerungshaus "Union" den Auftrag, Kunst aus ihrem Besitz zu versteigern. <br />
<br />
Ab 1940 wohnte sie zwangsweise als Untermieterin von Ernst Danziger in der Grunewaldstraße 56 in Berlin-Schöneberg, einem sogenannten " Judenhaus ". <br />
In ihrer Vermögenserklärung vom 9. August 1942 erklärt sie, dass ihre Ersparnisse restlos erschöpft seien. Eine Woche zuvor war ihr gesamter Besitz vom Deutschen Reich eingezogen und sie damit enteignet worden. <br />
<br />
Vom 12. August 1942 stammt das letzte Lebenszeichen von Elise Münzer. An ihre Schwester in Paris schreibt sie in einem Brief: "Ich werde morgen zur Abwanderung oder Aussiedlung abgeholt. Wir kommen zuerst in das Sammellager Große Hamburger Straße, ein ehemaliges Altersheim, dessen Insassen schon fort sind. Wir werden alle nach der ehemaligen Festung Theresienstadt deportiert."<br />
<br />
Elise Münzer kam mit dem Transport 1/46 am 17. August 1942, zwei Tage nach ihrem 73. Geburtstag in das Ghetto Theresienstadt und wurde rund vier Wochen später von dort mit dem Transport Bo/D 83 am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinika deportiert und dort ermordet.<br />

Elise Münzer (1869-1942) - die "Redactrice"
Redakteurin der Berliner Morgenpost und der B.Z.

Elise Münzer war 1909 die erste Frau in der Redaktion der Berliner Morgenpost und arbeitete dort als Stellvertreterin von Norbert Falk (1872-1932) in der Leitung des Feuilletons. Später war sie auch Redakteurin der B.Z. am Mittag. Novh vor ihrer Tätigkeit als Redakteurin hatte sie als Korrespondentin aus Rom für die Blätter des Ullstein Verlags berichtet. Sie veröffentlichte Theaterkriitiken und machte sich auch als Übersetzerin von französischer und italienischer Prosa einen Namen (z.B. Guy de Maupassant, Giovanni Cena).

Elise Münzer wurde am 15. August 1869 in Breslau in einer jüdischen Familie geboren. Ihre namentliche Nennung im Jüdischen Adressbuch Berlin 1931 (Wilmersdorf, Aschaffenburger Str. 23) legt nahe, dass sie nicht aus dem Judentum ausgetreten ist. Über ihre familiäre Herkunft, ihre Ausbildung und ihren Weg zum Journalismus ist nichts bekannt. Ihre Schwester war die Bekannte Malerin Käthe Münzer-Neumann (1877-1959), die schon 1933 nach Paris emigrierte. Laut ihrer Vermögenserklärung vom 9. August 1942 war Elise Münzer ledig gewesen.
Im Jahr 1934 teile der Präsident der Reichsschrifttumskammer dem "Fräulien Elise Münzer" mit, dass ihr jegliche schrfitstellerische Tätigkeit untersagt wird, mit Ausnahme einer Mitarbeit an "rein jüdischen Blättern oder innerhalb rein jüdischer Veranstaltungen".

Von 1933 bis 1935 wird sie im Berliner Adressbuch unter der Adresse Lichtenstienallee 3a geführt. Hier wohnte auch Grete Fischer (1893-1977), ihre Freundin und Kollegin bei der B.Z. am Mittag, die vom Ullstein Verlag als Jüdin entlassen, 1934 nach Großbritannien emigrierte.
1936 gab Elise Münzer, vermutlich ihrer finanziellen Notlage gehorchend dem Versteigerungshaus "Union" den Auftrag, Kunst aus ihrem Besitz zu versteigern.

Ab 1940 wohnte sie zwangsweise als Untermieterin von Ernst Danziger in der Grunewaldstraße 56 in Berlin-Schöneberg, einem sogenannten " Judenhaus ".
In ihrer Vermögenserklärung vom 9. August 1942 erklärt sie, dass ihre Ersparnisse restlos erschöpft seien. Eine Woche zuvor war ihr gesamter Besitz vom Deutschen Reich eingezogen und sie damit enteignet worden.

Vom 12. August 1942 stammt das letzte Lebenszeichen von Elise Münzer. An ihre Schwester in Paris schreibt sie in einem Brief: "Ich werde morgen zur Abwanderung oder Aussiedlung abgeholt. Wir kommen zuerst in das Sammellager Große Hamburger Straße, ein ehemaliges Altersheim, dessen Insassen schon fort sind. Wir werden alle nach der ehemaligen Festung Theresienstadt deportiert."

Elise Münzer kam mit dem Transport 1/46 am 17. August 1942, zwei Tage nach ihrem 73. Geburtstag in das Ghetto Theresienstadt und wurde rund vier Wochen später von dort mit dem Transport Bo/D 83 am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinika deportiert und dort ermordet.