Helmut Wagner

Location 
Zillestr. 39
District
Charlottenburg
Stone was laid
29 March 2008
Born
22 October 1911 in Weißenfels
Excecuted
04 December 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden

Helmut Wagner ist am 22. Oktober 1911 in Weißenfels, (Sachsen, jetzt: Sachsen-Anhalt) geboren. Über seine Herkunft und Jugend ist nichts bekannt. <br />
Er gehörte dem Arbeitersportverein „Fichte“ an, war Mitglied der KPD und nach 1933 in einer illegalen Gruppe der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit aktiv. Am 28. Oktober 1937 wurde er zu zwei Jahren Gefängnis ver-<br />
urteilt. Während des durch die Faschisten entfesselten Zweiten Weltkrieges zählte er zu den Funktionären der von Anton Saefkow, Franz Jacob und Bernhard Bästlein geleiteten größten kommunistischen Widerstandsgruppe in Berlin. Nachdem er im Dezember 1943 aus der Wehrmacht desertiert war, wurde Helmut Wagner die Verantwortung für illegale Zellen in der Nazi-Polizei und Wehrmacht übertragen. Am 8. Juli 1944 wurde er erneut verhaftet, am 26. Oktober vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 4. Dezember 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.<br />
<br />
„Er verdient es, in einem Atemzug mit anderen Helden unserer Bewegung genannt zu werden“, schrieb Elfriede Fölster, die Mitglied der Jugendgruppe der Saefkow-Organisation war, 2008. Helmut Wagner war für diese Jugendgruppe verantwortlich. Er trug den Decknamen „Alfred“. Elfriede Fölster erinnerte sich: „Ich traf Anfang 1944 mit ihm zusammen. Meine Eltern arbeiteten ebenfalls in der Saefkow-Organisation, und meine Mutter stellte unsere Wohnung in der Barnimstraße 15 für illegale Treffs zur Verfügung.“ <br />
<br />
Viel konnte Elfriede Fölster über ihn nicht wissen: „Über persönliche Dinge habe ich mich recht wenig mit ihm unterhalten. So weiß ich nichts über sein Elternhaus, über seinen Schulbesuch, über seine Geschwister. Doch ich kann mit an Sicherheit grenzender Gewissheit sagen, dass er nicht verheiratet war, obwohl er eine Freundin hatte. Er sagte mir einmal, ein illegal Lebender <br />
könne keine Familie gründen.“<br />
<br />
„Alfred“ trug oft einen hellgrauen Anzug. Er hatte ein schmales Gesicht und sehr hübsche graue Augen, war mittelgroß und schlank, notierte die Zeitzeugin. Er verriet ihr einmal, dass er in seiner Aktentasche immer eine Pistole bei sich trage. Wenn man ihn erwische, sei er als Deserteur ohnehin verloren. Er wolle aber erst noch welche von den Gestapo-Leuten mitnehmen. <br />
<br />
Bei Wagners Verhaftung wie auch bei den Festnahmen anderer Genossen der Gruppe, gingen die Gestapoleute so vor: Sie traten auf der Straße von hinten an die Betreffenden heran, drehten ihnen blitzschnell die Arme auf den Rücken, damit sie kampfunfähig waren, und stießen sie dann entweder in ein bereitstehendes Auto oder einen Hausflur. Elfriede Fölster: „Es war ihm nicht vergönnt, einen seiner Häscher zu erledigen“ <br />

Helmut Wagner ist am 22. Oktober 1911 in Weißenfels, (Sachsen, jetzt: Sachsen-Anhalt) geboren. Über seine Herkunft und Jugend ist nichts bekannt.
Er gehörte dem Arbeitersportverein „Fichte“ an, war Mitglied der KPD und nach 1933 in einer illegalen Gruppe der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit aktiv. Am 28. Oktober 1937 wurde er zu zwei Jahren Gefängnis ver-
urteilt. Während des durch die Faschisten entfesselten Zweiten Weltkrieges zählte er zu den Funktionären der von Anton Saefkow, Franz Jacob und Bernhard Bästlein geleiteten größten kommunistischen Widerstandsgruppe in Berlin. Nachdem er im Dezember 1943 aus der Wehrmacht desertiert war, wurde Helmut Wagner die Verantwortung für illegale Zellen in der Nazi-Polizei und Wehrmacht übertragen. Am 8. Juli 1944 wurde er erneut verhaftet, am 26. Oktober vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 4. Dezember 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

„Er verdient es, in einem Atemzug mit anderen Helden unserer Bewegung genannt zu werden“, schrieb Elfriede Fölster, die Mitglied der Jugendgruppe der Saefkow-Organisation war, 2008. Helmut Wagner war für diese Jugendgruppe verantwortlich. Er trug den Decknamen „Alfred“. Elfriede Fölster erinnerte sich: „Ich traf Anfang 1944 mit ihm zusammen. Meine Eltern arbeiteten ebenfalls in der Saefkow-Organisation, und meine Mutter stellte unsere Wohnung in der Barnimstraße 15 für illegale Treffs zur Verfügung.“

Viel konnte Elfriede Fölster über ihn nicht wissen: „Über persönliche Dinge habe ich mich recht wenig mit ihm unterhalten. So weiß ich nichts über sein Elternhaus, über seinen Schulbesuch, über seine Geschwister. Doch ich kann mit an Sicherheit grenzender Gewissheit sagen, dass er nicht verheiratet war, obwohl er eine Freundin hatte. Er sagte mir einmal, ein illegal Lebender
könne keine Familie gründen.“

„Alfred“ trug oft einen hellgrauen Anzug. Er hatte ein schmales Gesicht und sehr hübsche graue Augen, war mittelgroß und schlank, notierte die Zeitzeugin. Er verriet ihr einmal, dass er in seiner Aktentasche immer eine Pistole bei sich trage. Wenn man ihn erwische, sei er als Deserteur ohnehin verloren. Er wolle aber erst noch welche von den Gestapo-Leuten mitnehmen.

Bei Wagners Verhaftung wie auch bei den Festnahmen anderer Genossen der Gruppe, gingen die Gestapoleute so vor: Sie traten auf der Straße von hinten an die Betreffenden heran, drehten ihnen blitzschnell die Arme auf den Rücken, damit sie kampfunfähig waren, und stießen sie dann entweder in ein bereitstehendes Auto oder einen Hausflur. Elfriede Fölster: „Es war ihm nicht vergönnt, einen seiner Häscher zu erledigen“