Paul Lehmann

Location 
Berlinerstr. 26
District
Tegel
Stone was laid
25 March 2015
Born
06 March 1890 in Bernburg an der Saale
Occupation
Kohlenhändler
Verhaftet
11 November 1943 in Gefängnisse Alexanderplatz, Lehrter Straße und in Moabit
Death due to incarceration and torture
11 May 1945 in Marienkrankenhaus in Brandenburg

Paul Lehmann wurde am 6.3.1890 in Bernburg an der Saale, Sachsen, als Sohn des Arbeiters Ernst Lehmann und seiner Frau Franziska, geb. Schmidt, geboren. Er hatte 17 Geschwister.<br />
<br />
Bei diesem familiären Hintergrund hat er fast zwangsläufig keine Lehre machen können.<br />
<br />
Er arbeitete in verschiedenen Berufen.<br />
<br />
Von 1915 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem EK II ausgezeichnet. Das wird in seiner Verurteilung noch lobend erwähnt.<br />
<br />
1926 kam er nach Berlin und arbeitete bis 1928 als Platzarbeiter bei Borsig.<br />
<br />
1932 eröffnete er eine Kohlenhandlung im Borsigwalder Weg 51.<br />
<br />
1934 heiratete er die Hausangestellte Anna Lück, geboren am 25.4.1994 in Demmin, Pommern. Das Ehepaar hatte keine Kinder.<br />
<br />
Die Kohlenhandlung war nicht groß und beschäftigte 1944 nur einen Kohlenausträger.<br />
<br />
Paul Lehmann war Mitglied der KPD, der Roten Hilfe und des RFB.<br />
<br />
Gewählt hat er aber nach eigenen Angaben bei der Vernehmung meist die SPD, manchmal die KPD.<br />
<br />
Das Ehepaar wohnte seit 1932 in Borsigwalde, Schubartstraße 45.<br />
<br />
Über seine Kunden, Friedrich Lüben, Paul Bruske und Gottlieb Kochanowski kam Paul Lehmann in Kontakt zur so genannten Gruppe Mannhart.<br />
<br />
Er hat bei Friedrich Lüben, den er schon länger kannte, ausländische Sender gehört.<br />
<br />
1943 haben Paul Lüben und Otto Haase Paul Lehmann gefragt, ob er einem untergetauchten Mann - es handelte sich dabei um den verfolgten KP-Funktionär Paul Hinze - ein Quartier besorgen könne. Dieser könne dann auch bei ihm arbeiten. Lehmann sagte eine Unterbringung zu, aus der dann aber nichts wurde.<br />
<br />
Im Zusammenhang mit dem Verrat der Mannhart-Gruppe wurde Lehmann am 11. November 1943 verhaftet.<br />
<br />
Er war in den Gefängnissen am Alexanderplatz, in der Lehrterstraße und in Moabit.<br />
<br />
Am 15. September 1944 wurde er vom Volksgerichtshof mit den Angeklagten Gottlieb Kochanowski und Paul Bruske verurteilt wegen Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung. Lehmann erhielt fünf Jahre Zuchthaus und Ehrverlust.<br />
<br />
Nach dem Urteil wurde er sofort ins Zuchthaus Brandenburg verlegt.<br />
<br />
Wenige Tage nach seiner Befreiung am Ende des Krieges starb er am 11.5. 1945 im Marienkrankenhaus in Brandenburg an Dysenterie und allgemeiner Erschöpfung, d.h. Unterernährung.<br />
<br />
Seine Frau Anna hat 1952 Entschädigung wegen der Verfolgung ihres Mannes beantragt. Als sie am 28. Februar 1962 starb, war das Entschädigungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Paul Lehmann wurde am 6.3.1890 in Bernburg an der Saale, Sachsen, als Sohn des Arbeiters Ernst Lehmann und seiner Frau Franziska, geb. Schmidt, geboren. Er hatte 17 Geschwister.

Bei diesem familiären Hintergrund hat er fast zwangsläufig keine Lehre machen können.

Er arbeitete in verschiedenen Berufen.

Von 1915 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem EK II ausgezeichnet. Das wird in seiner Verurteilung noch lobend erwähnt.

1926 kam er nach Berlin und arbeitete bis 1928 als Platzarbeiter bei Borsig.

1932 eröffnete er eine Kohlenhandlung im Borsigwalder Weg 51.

1934 heiratete er die Hausangestellte Anna Lück, geboren am 25.4.1994 in Demmin, Pommern. Das Ehepaar hatte keine Kinder.

Die Kohlenhandlung war nicht groß und beschäftigte 1944 nur einen Kohlenausträger.

Paul Lehmann war Mitglied der KPD, der Roten Hilfe und des RFB.

Gewählt hat er aber nach eigenen Angaben bei der Vernehmung meist die SPD, manchmal die KPD.

Das Ehepaar wohnte seit 1932 in Borsigwalde, Schubartstraße 45.

Über seine Kunden, Friedrich Lüben, Paul Bruske und Gottlieb Kochanowski kam Paul Lehmann in Kontakt zur so genannten Gruppe Mannhart.

Er hat bei Friedrich Lüben, den er schon länger kannte, ausländische Sender gehört.

1943 haben Paul Lüben und Otto Haase Paul Lehmann gefragt, ob er einem untergetauchten Mann - es handelte sich dabei um den verfolgten KP-Funktionär Paul Hinze - ein Quartier besorgen könne. Dieser könne dann auch bei ihm arbeiten. Lehmann sagte eine Unterbringung zu, aus der dann aber nichts wurde.

Im Zusammenhang mit dem Verrat der Mannhart-Gruppe wurde Lehmann am 11. November 1943 verhaftet.

Er war in den Gefängnissen am Alexanderplatz, in der Lehrterstraße und in Moabit.

Am 15. September 1944 wurde er vom Volksgerichtshof mit den Angeklagten Gottlieb Kochanowski und Paul Bruske verurteilt wegen Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung. Lehmann erhielt fünf Jahre Zuchthaus und Ehrverlust.

Nach dem Urteil wurde er sofort ins Zuchthaus Brandenburg verlegt.

Wenige Tage nach seiner Befreiung am Ende des Krieges starb er am 11.5. 1945 im Marienkrankenhaus in Brandenburg an Dysenterie und allgemeiner Erschöpfung, d.h. Unterernährung.

Seine Frau Anna hat 1952 Entschädigung wegen der Verfolgung ihres Mannes beantragt. Als sie am 28. Februar 1962 starb, war das Entschädigungsverfahren noch nicht abgeschlossen.