Anna Gerechter née Fabian

Location 
Winsstr. 41
District
Prenzlauer Berg
Born
06 January 1887 in Kallies (Pommern) / Kalisz Pomorski
Occupation
Haushaltshilfe
Deportation
on 01 November 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Later deported
in March 1942 to Chełmno / Kulmhof
Murdered
09 May 1942 in Chełmno / Kulmhof

Anna Gerechter, geb. Fabian, wurde am 06.01.1887 in Kallies, Kreis Dramburg in Pommern als Tochter von Paul und Julie Fabian geboren. Anna hatte fünf jüngere Geschwister: Nathan, Georg, Rosa, Herbert und Frieda. <br />
<br />
Die Familie zog von Kallies nach Berlin. Dort arbeitete Anna als Verkäuferin und lernte den gleichaltrigen Rauchwarenhändler Erich Gerechter kennen. Sie heirateten im Alter von 26 Jahren am 23.12.1913 im Standesamt in der Lychener Str. 107/108 in Berlin-Prenzlauer Berg. Anna und Erich lebten in einer Zweizimmerwohnung in der Winsstrasse 41 im Prenzlauer Berg. Die Miete für die Wohnung betrug damals 57 Mark. <br />
<br />
Erich diente als Soldat im ersten Weltkrieg und wurde dafür mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg bekam das Paar 1919 sein einziges Kind - Martin. Im Alter von 40 Jahren verstarb Erich Gerechter 1927 im Jüdischen Krankenhaus II und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weissensee beigesetzt. Anna verblieb als alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn in der Wohnung in der Winsstrasse. Martin erinnerte sich später daran, dass seine Mutter sehr gut darin war, mit dem Wenigen, das sie hatten, ein gutes Auskommen zu schaffen. <br />
<br />
Kurz vor Ausbruch des Krieges konnte Martin im Alter von 19 Jahren mit einem Jugendtransport über Belgien nach England ausreisen. Anna blieb in Berlin und arbeitete als Haushaltshilfe bei einem jüdischen Kaufmann in der Holzmarktstrasse. Ihre Wohnung teilte sie mit zwei Untermietern. Von Ihren Geschwistern hat lediglich Frieda, die ebenfalls nach England auswandern konnte, überlebt. Rosa und Herbert wurden im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort mutmaßlich umgebracht. <br />
<br />
Am 01.11.1941 ist Anna mit dem IV. Osttransport ins Ghetto nach Lodz deportiert worden. Sie hat dort noch bis März 1942 in der Siegfriedstrasse 9, Wohnung 6 gewohnt und als Krankenpflegerin gearbeitet. Im März wurde sie nach Chelmno deportiert, wo sie am 09.05.1942 ermordet wurde.

Anna Gerechter, geb. Fabian, wurde am 06.01.1887 in Kallies, Kreis Dramburg in Pommern als Tochter von Paul und Julie Fabian geboren. Anna hatte fünf jüngere Geschwister: Nathan, Georg, Rosa, Herbert und Frieda.

Die Familie zog von Kallies nach Berlin. Dort arbeitete Anna als Verkäuferin und lernte den gleichaltrigen Rauchwarenhändler Erich Gerechter kennen. Sie heirateten im Alter von 26 Jahren am 23.12.1913 im Standesamt in der Lychener Str. 107/108 in Berlin-Prenzlauer Berg. Anna und Erich lebten in einer Zweizimmerwohnung in der Winsstrasse 41 im Prenzlauer Berg. Die Miete für die Wohnung betrug damals 57 Mark.

Erich diente als Soldat im ersten Weltkrieg und wurde dafür mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg bekam das Paar 1919 sein einziges Kind - Martin. Im Alter von 40 Jahren verstarb Erich Gerechter 1927 im Jüdischen Krankenhaus II und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weissensee beigesetzt. Anna verblieb als alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn in der Wohnung in der Winsstrasse. Martin erinnerte sich später daran, dass seine Mutter sehr gut darin war, mit dem Wenigen, das sie hatten, ein gutes Auskommen zu schaffen.

Kurz vor Ausbruch des Krieges konnte Martin im Alter von 19 Jahren mit einem Jugendtransport über Belgien nach England ausreisen. Anna blieb in Berlin und arbeitete als Haushaltshilfe bei einem jüdischen Kaufmann in der Holzmarktstrasse. Ihre Wohnung teilte sie mit zwei Untermietern. Von Ihren Geschwistern hat lediglich Frieda, die ebenfalls nach England auswandern konnte, überlebt. Rosa und Herbert wurden im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort mutmaßlich umgebracht.

Am 01.11.1941 ist Anna mit dem IV. Osttransport ins Ghetto nach Lodz deportiert worden. Sie hat dort noch bis März 1942 in der Siegfriedstrasse 9, Wohnung 6 gewohnt und als Krankenpflegerin gearbeitet. Im März wurde sie nach Chelmno deportiert, wo sie am 09.05.1942 ermordet wurde.