Bela Knopp

Location 
Alte Schönhauser Str. 58
District
Mitte
Stone was laid
09 October 2022
Born
11 December 1940 in Berlin
Deportation
on 14 October 1943 from Berlin to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Bela Knopp wurde am 11. Dezember 1940 als Tochter des Arztes Dr. med. Hans Knopp und dessen Ehefrau Lieselotte, geb. Kahn, in Berlin geboren.

Ihre Eltern hatten sich während der Ausbildung der Mutter zur Krankenpflegerin im Jüdischen Krankenhaus in Wedding kennengelernt. Der Vater durfte – infolge der antisemitischen Gesetzgebung in Nazi-Deutschland – nur noch als Assistenzarzt in einer Jüdischen Einrichtung arbeiten. In den überlieferten Unterlagen der im Mai 1939 im Deutschen Reich durchgeführten Volkszählung wohnte Lieselotte in der Iranischen Straße 4 im Heim des Vereins Jüdischer Krankenpfleger und Hans Knopp in der Iranischen Straße 2 – direkt im Krankenhaus.

Im September 1940 heirateten Belas Eltern auf dem Standesamt Wedding. Die Mutter Lieselotte zog mit dem Baby Bela zu ihren Großeltern mütterlicherseits, Simon und Rosa Michaelis, in die Alte Schönhauser Straße 58, wohin auch ihre Eltern (Belas Großeltern) Ludwig und Meta Kahn aus Zepernick gezogen waren. Der Bruder Heinz (Belas Onkel) lebte in Friedrichshain in der Langen Straße 25.

Am 14. Oktober 1943 wurden die noch nicht einmal dreijährige Bela und ihre Mutter Lieselotte mit dem 44. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Belas Vater, Dr. med. Hans Knopp, der aufgrund des Verbotes für Jüdinnen und Juden den Beruf des Arztes auszuüben, seit 1938 nur noch die Berufsbezeichnung „Krankenbehandler“ führen und allein jüdische Patienten behandeln durfte, ging in den Untergrund. Er überlebte den Holocaust und heiratete erst in den 1960er Jahren erneut. Seine Frau Ruth wanderte nach seinem Tod in die USA aus.

2012 wurden für Belas Ur- Großmutter Rosa Michaelis, ihren Großvater Ludwig Kahn und die Großmutter Meta in der Alten Schönhauser Straße 58 sowie für den Onkel Heinz Kahn in der Langen Straße 25 Stolpersteine verlegt.