Dodi (Dora) Anker

Location 
Bartningallee 4
Historical name
Klopstockstraße 17
District
Hansaviertel
Stone was laid
21 May 2022
Born
09 May 1924 in Berlin
Escape
Kindertransport nach England am 13. Juni 1939
Survived

Dora Anker, bekannt als Dodi, wurde als zweite Tochter von Gertrud und Georg Anker am 9. Mai 1924 in Berlin geboren. Sie hatte zwei Schwestern, Eva und Hilde. Ihr Vater war Inhaber einer Fabrik für Herrenbekleidung.

Die Mutter Gertrud engagierte ein Kinderfräulein sowie eine Köchin, zwei Dienstmädchen, eine englische Miss und eine französische Mademoiselle, die den drei Mädchen Englisch und Französisch beibringen sollten. Die Familie wohnte zunächst in der Wullenweberstraße 2, dann in der Cuxhavener Straße und zuletzt in der Klopstockstraße 17 (heute Bartningallee 4). Alle drei Wohnungen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Georg und Gertrud Anker besaßen das gesamte Gebäude in der Klopstockstraße 17, zu dem im Erdgeschoss die Bar Berliner Kindl gehörte. Die Familie Anker wohnte im mittleren Stock und das oberste Stockwerk war an Herrn König, einen Berliner Richter, vermietet. Er lebte dort mit seiner Frau und seiner Tochter Eva, die etwa im gleichen Alter wie Hilde war.

Im September 1936 verlangte ein Gesetz, das die Segregation jüdischer Kinder in staatlichen Schulen vorschrieb, dass nur jüdische Lehrer jüdische Kinder und nur „arische“ Lehrer nichtjüdische Kinder unterrichten durften.
Nachdem sie die öffentliche Schule verlassen mussten, schlossen sich Eva und Dodi ihrer Schwester Hilde an der Goldschmidt-Schule an, einer 1935 gegründeten jüdischen Privatschule.

Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 waren Dodis Eltern überzeugt dass ihre Familie in Deutschland keine Zukunft mehr hatte. Zu erleben wie hitlertreue Jugendliche und Gestapo die jüdischen Geschäfte zertrümmerten und plünderten, die Synagoge in der Levetzowstraße anzündeten, war ein großer Schock und vor allem machte es Angst. Zur gleichen Zeit trieben SS und Gestapo Juden in ihren Häusern zusammen und führten sie weg, einige wurden auf der Stelle gelyncht, andere sollten nie zurückkehren, die meisten würden mehrere Wochen in Dachau oder Buchenwald verbringen, bevor sie freigelassen wurden. Mehrere Freunde der Familie wurden verhaftet.

Gertrud und Georg erfuhren von der Möglichkeit, ihre drei Töchter mit einem Kindertransport aus Nazideutschland heraus zu bringen. Am 13. Juni 1939 startete wieder ein Kindertransport nach Großbritannien. Diesmal waren Eva, Dodi und Hilde dabei. Jüdische Organisationen planten die Transporte. Auf diesem Weg sind von 1938 bis 1939 tausende jüdischer Flüchtlingskinder in Sicherheit gebracht worden.

Nachdem die Transporte in Harwich angekommen waren, brachte man die Kinder nach London, um ihre Pflegefamilien zu treffen. Eva, Dodi und Hilde wurden von ihrem Onkel Leo Anker aufgenommen und lebten mit ihm und seiner Familie für kurze Zeit auf seiner Farm, bevor sie in einem Internat untergebracht wurden.
Hilde und Dodi kamen auf ein Internat in Broadstairs und Eva nach Kirdford, wo sie von Vikar Maurice Sidebotham als Dienstmädchen angestellt wurde. Das Kirdford Vicarage befand sich in Billingshurst Sussex. Als der Krieg ausbrach, wurde das Internat evakuiert. Hilde schloss sich Eva im Pfarrhaus an und Dodi ging nach London, um bei ihren Eltern zu leben. Gertrud und Georg Anker war es 1939 gelungen, über Dänemark nach England zu fliehen.

Im Herbst 1940 reiste die Familie weiter in die USA, nach Kalifornien, wo bereits Verwandte von Dodis Vater lebten.

Dodi heiratete im Januar 1947 Peter Lawrence in Los Angeles. Sie starb im Dezember 1947 an Tuberkulose.

Dora Anker, bekannt als Dodi, wurde als zweite Tochter von Gertrud und Georg Anker am 9. Mai 1924 in Berlin geboren. Sie hatte zwei Schwestern, Eva und Hilde. Ihr Vater war Inhaber einer Fabrik für Herrenbekleidung.

Die Mutter Gertrud engagierte ein Kinderfräulein, eine Köchin sowie zwei Dienstmädchen, die den drei Mädchen Englisch und Französisch beibringen sollten. Die Familie wohnte zunächst in der Wullenweberstraße 2, dann in der Cuxhavener Straße und zuletzt in der Klopstockstraße 17 (heute Bartningallee 4). Alle drei Wohnungen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Georg und Gertrud Anker besaßen das gesamte Gebäude in der Klopstockstraße 17, zu dem im Erdgeschoss die Bar Berliner Kindl gehörte. Die Familie Anker wohnte im mittleren Stock und das oberste Stockwerk war an Herrn König, einen Berliner Richter, vermietet. Er lebte dort mit seiner Frau und seiner Tochter Eva, die etwa im gleichen Alter wie Hilde war.

Seit 1933 war der Schulbesuch für Jüdinnen und Juden streng quotiert. Diskriminierungen und Anfeindungen jüdischer Schülerinnen und Schüler auf staatlichen Schulen gehörten zum Alltag im sogenannten „Dritten Reich“. Dieser Druck zwang auch Eva und Dodi die öffentliche Schule zu verlassen und sich ihrer Schwester Hilde an der Goldschmidt-Schule anzuschließen, einer 1935 gegründeten jüdischen Privatschule.

Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 waren Dodis Eltern überzeugt, dass ihre Familie in Deutschland keine Zukunft mehr hatte. Zu erleben, wie SA, SS und HJ jüdische Geschäfte zertrümmerten oder die Synagoge in der Levetzowstraße anzündeten, war ein großer Schock. In der Folge wurden etwa 30.000 männliche Juden verhaftet, – einige wurden auf der Stelle gelyncht, andere sollten nie zurückkehren – die meisten würden mehrere Wochen in den KZ Sachsenhausen, Dachau oder Buchenwald verbringen, bevor sie freigelassen wurden. Mehrere Freunde der Familie kamen so in KZ-Haft.

Gertrud und Georg erfuhren von der Möglichkeit, ihre drei Töchter mit einem Kindertransport aus Nazideutschland heraus zu bringen. Am 13. Juni 1939 startete Transport nach Großbritannien. Diesmal waren Eva, Dodi und Hilde dabei. Jüdische Organisationen planten die Transporte. Auf diesem Weg sind von 1938 bis 1939 tausende jüdische Flüchtlingskinder in Sicherheit gebracht worden.

Nachdem die Transporte in Harwich angekommen waren, brachte man die Kinder nach London,wo sie ihre Pflegefamilien trafen. Eva, Dodi und Hilde wurden von ihrem Onkel Leo Anker aufgenommen und lebten mit ihm und seiner Familie für kurze Zeit auf seiner Farm, bevor sie in einem Internat untergebracht wurden.

Hilde und Dodi kamen auf ein Internat in Broadstairs und Eva nach Kirdford, wo sie von Vikar Maurice Sidebotham als Dienstmädchen angestellt wurde. Das Kirdford Vicarage befand sich in Billingshurst, Sussex. Als der Krieg ausbrach, wurde das Internat evakuiert. Hilde schloss sich Eva im Pfarrhaus an und Dodi ging nach London, um bei ihren Eltern zu leben. Gertrud und Georg Anker war es 1939 gelungen, über Dänemark nach England zu fliehen.

Im Herbst 1940 reiste die Familie weiter nach Kalifornien, wo bereits Verwandte von Dodis Vater lebten.

Dodi heiratete im Januar 1947 Peter Lawrence in Los Angeles. Sie starb im Dezember 1947 an Tuberkulose.