Betti Hirsch née Bober

Location 
Choriner Str. 26
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
30 August 2023
Born
29 February 1920 in Berlin
Deportation
on 12 March 1943 from Berlin to KZ Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Betti Bober wurde am Schalttag, dem 29. Februar 1920 als Tochter des Elektrotechnikers Alfred Bober und dessen Ehefrau Klara Bober geb. Bober in Berlin geboren. Sie hatte einen 2 Jahr jüngeren Bruder Harri Samuel.

Der Vater, Alfred Bober, wird seit 1922 in den Berliner Adressbüchern mit der Anschrift Treskowstr. 55 (heute Knaackstr. 86) genannt. Unter dieser Anschrift ist er auch noch 1938 im Berliner Adressbuch als Monteur verzeichnet.

Ab der Ausgabe 1939 ist die Familie Bober in Prenzlauer Berg, Choriner Straße 26 Aufg. II in IV. Etage (4 Treppen – wie der Berliner sagt) verzeichnet.

Über Bettis Schulzeit wissen wir nichts. Sie muss Ostern 1926 eingeschult worden sein und hat vermutlich Ostern 1934 die Volksschule mit der 8. Klasse abgeschlossen. Ob und falls ja, welche Ausbildung sie aufnahm – ist ebenfalls nicht recherchierbar. In den Unterlagen der Volkszählung vom Mai 1939 wird Betti nicht wie ihre Familie in der Choriner Straße 26 erfasst, sondern im Jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26. Vermutlich hat sie dort gewohnt, weil sie ebendort wahrscheinlich im Schichtdienst arbeitete.

Am 2. November 1940 heiratete sie im Standesamt Berlin-Tiergarten den 4 Jahre älteren Heinz Hirsch. Am 21. September 1942 wurde ihre Tochter Jona geboren. Die Familie wohnte in Berlin-Tiergarten, Essener Str. 7 bei den Eltern von Heinz.

Ende November 1942 wurden die Eltern von Heinz, Willy und Johanna Hirsch, mit 23. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt zogen Betti, ihr Ehemann Heinz und das Baby Jona zu Bettis Familie in die Choriner Straße 26.

Am 12. März 1943 wurde der gesamte Bober`sche Haushalt (insgesamt 6 Personen) mit dem 36. Transportzug von Berlin nach Auschwitz deportiert.

Es waren

  • die Eltern Alfred und Klara Bober,
  • der Sohn Harri,
  • die Tochter Betti mit Ehemann Heinz Hirsch (sie hatten im November 1940 geheiratet)
  • sowie deren 6 Monate alte Tochter Jona. 

Am 13. März 1943 kamen mit diesem Transport 964 jüdische Männer, Frauen und Kinder dort an. An der Rampe wurden 218 Männer und 147 Frauen als Häftlinge ins Lager geschickt - darunter Heinz Hirsch. Unter den übrigen 599 Personen, die sofort in die Gaskammer getrieben und umgebracht wurden, waren sicher auch Betti und Jona Hirsch. Ihre Todesdaten wurden nicht dokumentiert. Der Ehemann und Vater Heinz Hirsch überlebte die Lagerbedingungen nur wenige Wochen. Der 6. Juni 1943 wurde als Todestag von Heinz Hirsch dokumentiert.