Ernst Langguth

Location 
Dunckerstr. 78
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
20 May 2022
Born
28 September 1908 in Berlin
Occupation
Tischler
Escape
1934 Prag, 1938 England
Verhaftet
05 March 1933 in Berlin-Kreuzberg
Verhaftet
1938
Survived

Ernst Langguth wurde am 28. September 1908 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Tischler Hermann Richard Langguth und seine Ehefrau Karoline Anna, geborene Schulze. Der Wohnort der Familie war zu diesem Zeitpunkt in der Bornholmer Straße 95. Außer Ernst Langguth gab es noch zwei weitere Kinder – eine Schwester und einen Bruder. Schon früh kam Ernst Langguth durch sein Elternhaus mit der Kommunistischen Partei in Kontakt. 

Nach dem Besuch der Volksschule begann er 1922 eine Tischlerlehre und wurde Mitglied im Deutschen Holzarbeiter-Verband (DHV). Ab 1926 wurde Ernst Langguth arbeitslos und ging auf Wanderschaft durch Deutschland.

Im Februar 1928 trat er Kommunistischen Partei bei. Im gleichen Jahr war Ernst Langguth als Tischler im Schillertheater angestellt. Hier gründete er die Betriebszelle der KPD.

Nach der Machtergreifung durch die Nazis gingen viele Kommunisten in den Untergrund und organisierten von dort den Widerstand gegen die Nazis.

Am 5. März 1933 wurde er von SA-Angehörigen verhaftet und in der SA-Kaserne Hedemannstraße in Berlin-Kreuzbergund im Polizeipräsidium Alexanderplatz inhaftiert. Nach der Haftentlassung beteiligte sich Ernst Langguth erneut im Widerstand in dem Unterbezirk Prenzlauer Berg und organisierte dort die Herstellung und Verteilung von Zeitungen und Flugblättern.

Durch seine illegale Arbeit bestand die Gefahr einer erneuten Verhaftung. Aus diesem Grunde wurde Ernst Langguth 1934 von der Partei nach Prag geschickt. Auch hier war er politische aktiv. Er wurde verhaftet, aber nach kurzer Zeit wieder entlassen. Daraufhin lebte er illegal in Prag. 

Infolge einer Denunziation wurde er erneut verhaftet und nach mehreren Wochen Gefängnis ausgewiesen.

Wegen seiner aktiven Widerstandsarbeit wurde Ernst Langguth in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.

Er emigrierte deswegen im November 1938 nach England und wurde dort Politischer Leiter der KPD-Gruppe in Bristol. Im Juni 1941 wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert, aber nach einigen Monaten wieder entlassen. 

Langguth heiratete in zweiter Ehe am 16. September 1944 Ilse Schlesinger, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte. 

Am 22. August 1946 kehrte Langguth mit seiner Familie nach Berlin zurück und wurde Mitglied der SED.

Später wurde Ernst Langguth aus gesundheitlichen Gründen wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Marxismus - Leninismus beim ZK der SED.

Ernst Langguth verstarb am 15. September 1983 und wurde auf dem Zentralfriedhof in Berlin-Friedrichfelde im VdN-Ehrenhain beigesetzt.