Jeanette Jacobsohn kam am 20. Februar 1872 als älteste Tochter einer jüdischen Familie in Rogasen (heute: Rogoźno / Polen) in der Provinz Posen zur Welt. Ihr Vater hieß Louis Jacobsohn, der Name der Mutter ist nicht bekannt. In Rogasen wuchs Jeanette zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Ludwig auf.<br />
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Nach Abschluss der Schule machte Jeanette Jacobsohn eine Ausbildung zur Schneiderin. Sie heiratete den 1866 in Schlochow (Człuchy) geborenen Jacob Grünberg, der ebenfalls Schneider war. 1896 wohnte das Ehepaar in Berlin in der Choriner Straße 56 im Stadtteil Prenzlauer Berg.<br />
Am 27. Dezember 1896 brachte Jeanette Grünberg ihren ersten Sohn Harry zur Welt. In den kommenden Jahren wurden noch vier weitere Kinder geboren: drei Söhne namens Erich, Kurt und Martin sowie eine Tochter namens Ruth Nanni. Im Oktober 1902 bezog die Familie eine Parterrewohnung mit fünf Zimmern in der Fehrbelliner Straße 22 in Berlin-Mitte. Dort zogen Jeanette und Jacob Grünberg ihre fünf Kinder groß. Harry, Kurt, Martin und Ruth Grünberg machten alle eine kaufmännische Ausbildung und arbeiteten danach auch in diesem Beruf. Erich Grünberg wurde Bankangestellter.<br />
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Ab Januar 1933 war die Familie Grünberg von der unmittelbar einsetzenden antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen. Bereits 1934 musste der älteste Sohn Harry Grünberg seine Seifengroßhandlung in Berlin infolge antijüdischer Boykotte aufgeben. Auch die Tochter Ruth Grünberg verlor ihre Anstellung. Die Schneiderwerkstatt von Jacob Grünberg musste im Dezember 1939 schließen, da es Juden nicht mehr erlaubt war, eigene Betriebe zu führen. Am 31. Dezember 1938 starb Jacob Grünberg im Alter von 72 Jahren im Jüdischen Krankenhaus, die Todesursache ist nicht bekannt. Die Söhne Erich und Kurt Grünberg waren beide einige Zeit im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, vermutlich im Zuge der Novemberpogrome 1938. Erich Grünberg gelang danach im April 1939 die Auswanderung nach Shanghai.<br />
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Im Jahr 1942 lebten insgesamt zehn Personen auf engem Raum in der Wohnung in der Fehrbelliner Straße 22: die 70-jährige Witwe Jeanette Grünberg, ihre vier erwachsenen Kinder Harry, Ruth, Martin und Kurt Grünberg sowie die Schwiegertochter Marie Grünberg. Zwei der fünf Zimmer waren an weitere Personen untervermietet, zum Teil an Verwandte des verstorbenen Mannes Jacob Grünberg.<br />
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Im August 1942 wurde Jeanette Grünberg in ihrer Wohnung von der Gestapo abgeholt und am 21. August 1942 mit dem „47. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 15. November 1942. Als Todesursachen wurde in der im Ghetto ausgestellten Todesfallanzeige Darmkatarrh angegeben. Ihr Bruder Ludwig, der ebenfalls nach Theresienstadt verschleppt worden war, musste den Tod offiziell bezeugen. Auch er kam wenig später ums Leben.<br />
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Von Jeanette Grünbergs fünf Kindern überlebten Martin, Kurt und Erich Grünberg den Krieg und die nationalsozialistische Verfolgung. Harry Grünberg hatte bereits im Dezember 1942 einen schweren Unfall bei der Zwangsarbeit erlitten, an dessen Folgen er starb. Die Tochter Ruth Grünberg wurde 1943 in Auschwitz ermordet.<br />
Nach Abschluss der Schule machte Jeanette Jacobsohn eine Ausbildung zur Schneiderin. Sie heiratete den 1866 in Schlochow (Człuchy) geborenen Jacob Grünberg, der ebenfalls Schneider war. 1896 wohnte das Ehepaar in Berlin in der Choriner Straße 56 im Stadtteil Prenzlauer Berg.
Am 27. Dezember 1896 brachte Jeanette Grünberg ihren ersten Sohn Harry zur Welt. In den kommenden Jahren wurden noch vier weitere Kinder geboren: drei Söhne namens Erich, Kurt und Martin sowie eine Tochter namens Ruth Nanni. Im Oktober 1902 bezog die Familie eine Parterrewohnung mit fünf Zimmern in der Fehrbelliner Straße 22 in Berlin-Mitte. Dort zogen Jeanette und Jacob Grünberg ihre fünf Kinder groß. Harry, Kurt, Martin und Ruth Grünberg machten alle eine kaufmännische Ausbildung und arbeiteten danach auch in diesem Beruf. Erich Grünberg wurde Bankangestellter.
Ab Januar 1933 war die Familie Grünberg von der unmittelbar einsetzenden antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen. Bereits 1934 musste der älteste Sohn Harry Grünberg seine Seifengroßhandlung in Berlin infolge antijüdischer Boykotte aufgeben. Auch die Tochter Ruth Grünberg verlor ihre Anstellung. Die Schneiderwerkstatt von Jacob Grünberg musste im Dezember 1939 schließen, da es Juden nicht mehr erlaubt war, eigene Betriebe zu führen. Am 31. Dezember 1938 starb Jacob Grünberg im Alter von 72 Jahren im Jüdischen Krankenhaus, die Todesursache ist nicht bekannt. Die Söhne Erich und Kurt Grünberg waren beide einige Zeit im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, vermutlich im Zuge der Novemberpogrome 1938. Erich Grünberg gelang danach im April 1939 die Auswanderung nach Shanghai.
Im Jahr 1942 lebten insgesamt zehn Personen auf engem Raum in der Wohnung in der Fehrbelliner Straße 22: die 70-jährige Witwe Jeanette Grünberg, ihre vier erwachsenen Kinder Harry, Ruth, Martin und Kurt Grünberg sowie die Schwiegertochter Marie Grünberg. Zwei der fünf Zimmer waren an weitere Personen untervermietet, zum Teil an Verwandte des verstorbenen Mannes Jacob Grünberg.
Im August 1942 wurde Jeanette Grünberg in ihrer Wohnung von der Gestapo abgeholt und am 21. August 1942 mit dem „47. Alterstransport“ in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 15. November 1942. Als Todesursachen wurde in der im Ghetto ausgestellten Todesfallanzeige Darmkatarrh angegeben. Ihr Bruder Ludwig, der ebenfalls nach Theresienstadt verschleppt worden war, musste den Tod offiziell bezeugen. Auch er kam wenig später ums Leben.
Von Jeanette Grünbergs fünf Kindern überlebten Martin, Kurt und Erich Grünberg den Krieg und die nationalsozialistische Verfolgung. Harry Grünberg hatte bereits im Dezember 1942 einen schweren Unfall bei der Zwangsarbeit erlitten, an dessen Folgen er starb. Die Tochter Ruth Grünberg wurde 1943 in Auschwitz ermordet.