Georg Davidsohn

Location 
ggü. Jacbystraße 5
Historical name
Jacobystraße 10
District
Mitte
Stone was laid
17 October 2022
Born
20 August 1872 in Gnesen (Posen) / Gniezno
Occupation
Journalist
Dead
15 July 1942

Georg Davidsohn wurde am 20. August 1872 in Gnesen/Posen/Polen geboren. In Berlin studierte er Philosophie studiert und war besonders sprachbegabt. Er beherrschte sechs Sprachen, darunter Latein und Griechisch. Bis in die 1920er Jahre gehörte Georg der SPD an und war zwischen 1912 und 1918 Reichstagsabgeordneter.

Während des ersten Weltkrieges diente er in der Reichswehr, wurde dabei verwundet und hinterher mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er hat sein Leben lang gegen allgemeinen Alkoholmissbrauch gekämpft und hat selbst weder getrunken noch geraucht.

Georg hat verschiedene Bücher geschrieben, darunter auch den Titel „Das Baukapital und seine Knappen.“ Bereits in den 1920er Jahren machte er sich große Sorgen um das Erstarken der Nazis, doch wenige wollten ihm glauben.

Georg ging gerne in die Oper, las Bücher verschiedener Themen und Sprachen. Er liebte es stundenlang Schach mit seinem Sohn zu spielen. Während der Hausaufgaben beaufsichtigte er seine Kinder. Außerdem erwartete er sogar, dass sie jeden Tag während der Ferien ein paar Stunden lernten (was ihnen nicht gefiel!).

Georg lief gerne ohne Hut und Mantel überall durch Berlin, und war bis zum Lebensende bei bester Gesundheit.

Ende der dreißiger Jahre hofften Georg und Jenny, in die USA auszuwandern, doch waren ihre Quoten sehr hoch, und sie mussten lange warten, bis die Emigration unmöglich wurde. Georg musste Mitte 1942 operiert werden, und verstarb am 15. Juli 1942 im Jüdischen Krankenhaus angeblich an Herzversagen, die Vermutung liegt nahe, dass er wegen Vernachlässigung und mangelnder medizinischer Versorgung verstorben ist. Er wurde im Friedhof Weißensee beigesetzt.

Jenny war alleine auf sich gestellt und wurde im darauffolgendem Monat nach Theresienstadt deportiert. Sie starb am 6. Oktober 1942 an Enteritis und Darmkatarrh so lautete die Todesanzeige. Sie wurde ermordet.

Georg Davidsohn wurde am 20. August 1872 in Gnesen im heutigen Polen geboren. In Berlin studierte er Philosophie und war besonders sprachbegabt. Er beherrschte sechs Sprachen, darunter Latein und Griechisch. Bis in die 1920er Jahre gehörte er der SPD an und war zwischen 1912 und 1918 Reichstagsabgeordneter. Georg heiratete am 10. November 1903 Jenny Bramsohn (*6. Dezember 1876, Berlin) in Berlin. Das Ehepaar bekam vier Kinder, von denen das erste bereits im Säuglingsalter starb.

Während des Ersten Weltkrieges diente Georg im kaiserlichen deutschen Heer, wurde dabei verwundet und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er hat sein Leben lang gegen allgemeinen Alkoholmissbrauch gekämpft und hat selbst weder getrunken noch geraucht.

Georg hat verschiedene Bücher geschrieben, darunter auch den Titel „Das Baukapital und seine Knappen.“ Bereits in den 1920er Jahren machte er sich große Sorgen um das Erstarken der Nazis, doch wenige wollten ihm glauben.

Er ging gerne in die Oper, las Bücher verschiedener Themen und Sprachen und liebte es stundenlang Schach mit seinem Sohn zu spielen. Während der Hausaufgaben beaufsichtigte er seine Kinder. Außerdem erwartete er, dass sie jeden Tag während der Ferien ein paar Stunden lernten (was ihnen nicht gefiel!).

Georg lief gerne ohne Hut und Mantel überall durch Berlin, und war bis zum Lebensende bei bester Gesundheit.

Ende der dreißiger Jahre hoffte die Familie, in die USA auszuwandern. Doch die Quotierung der Einwanderung in die Vereinigten Staaten war sehr streng und es gelang den Davidsohns nicht, Deutschland zu verlassen, bevor die Ausreise Jüdinnen und Juden im Oktober 1941 gänzlich verboten wurde. Georg musste Mitte 1942 operiert werden, und verstarb am 15. Juli 1942 im Jüdischen Krankenhaus, angeblich an Herzversagen. Es liegt die Vermutung nahe, dass die schlechte Versorgungssituation des Krankenhauses, das zudem durch die Nationalsozialisten als Sammellager und „Ghetto“ missbraucht wurde, zu Georgs Tod beigetragen haben dürften. Er wurde auf dem Friedhof Weißensee beigesetzt.

Jenny war alleine auf sich gestellt und wurde im darauffolgenden Monat nach Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 6. Oktober 1942 laut ihrer Todesanzeige an Enteritis (Darmentzündung) und Darmkatarrh. Sie erlag den von deutscher Seite herbeigeführten und im „Ghetto“ Theresienstadt aufrechterhaltenen, menschenunwürdigen Zuständen für die dort zusammengepferchten Menschen.

Zwei Kindern der Davidsohns gelang es, als Erwachsene den Nazis zu entkommen. Der Sohn ging mit seiner Frau in die USA, und die jüngere Tochter ging nach England. Die ältere Tochter wohnte mit ihrem Mann und dem Kind bei ihren Eltern. Auch ihre Familie überlebte die Shoah nicht. Sie wurden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.