Anna Weltmann née Goldberg

Location 
Gleditschstr. 50
District
Schöneberg
Stone was laid
06 May 2013
Born
28 January 1902 in Czyżów Szlachecki (Galizien)
Occupation
Schneiderin
Deportation
on 18 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Later deported
on 08 May 1942 to Chełmno / Kulmhof
Murdered
in Chełmno / Kulmhof

Anna Goldberg wurde am 28. Januar 1902 in Czyżów Szlachecki/Galizien (südlich von Lublin im heutigen Polen) geboren. Über ihre Familiengeschichte – über die Eltern, ihre Kindheit und Jugend – wissen wir nichts. Vermutlich hatte Anna Goldberg eine Ausbildung als Schneiderin. <br />
<br />
Um 1930 kam Anna Goldberg nach Berlin. Sie heiratete den aus Rumänien stammenden Schneider (Bügler und Färber) Karl (Kardel) Weltmann. Am 15. August 1932 kam ihr Sohn Arthur in Berlin zur Welt. <br />
<br />
Die wenigen Spuren der Familie, eigentlich des Ehemannes als „Haushaltsvorstand“, befinden sich im Berliner Adressbuch: 1933 betrieb Karl Weltmann eine Färberei in der Rosenheimer Straße 8a. 1936 bis 1938 wird er als „Bügler“,1939 als „Schneider“ notiert. <br />
<br />
Die Familie lebte anfangs in der Grunewaldstraße 10, von 1936 bis 1941 im Haus Gleditschstraße 50/Ecke Barbarossastraße 1, heute ein Neubau. <br />
<br />
Ende der 1930er Jahre wurde die Ehe geschieden. 1938 zog Karl Weltmann aus der gemeinsamen Wohnung aus. Im März 1939 kam er, nun staatenlos, nach Antwerpen/Belgien. Im Sommer 1942 festgenommen, wurde Karl Weltman(n) als Zwangsarbeiter zum Bau des Atlantikwalls nach Nordfrankreich deportiert. Er war im Zwangsarbeiterlager Dannes-Camiers untergebracht. Am 29. Oktober 1942 wurde sein Name der Deportationsliste des belgischen Lagers Mechelen/Malines hinzugefügt. Am 31. Oktober 1942 wurde Karl Weltmann über Mechelen nach Auschwitz deportiert. Seine Spur verliert sich, aber es ist sicher, dass er ermordet worden ist. <br />
<br />
Nach dem Auszug von Karl Weltmann zog Arnold Mamlok (geboren 10.7.1898) als Untermieter in die Wohnung. <br />
<br />
Anna Weltmann führte seit 1939 wieder ihren Mädchennamen Goldberg und den hebräischen Vornamen Chana: Hanna (die Anmutige). Als Beruf wird „Schneiderin“ angegeben. Der Name ihres Sohnes Arthur war Goldberg-Weltmann bzw. Goldberg genannt Weltmann. Er könnte vor der Ehe seiner Mutter geboren sein. <br />
<br />
Am 18. Oktober 1941 (dem ersten Transport aus Berlin) wurde Anna Weltmann/Channa Goldberg mit dem Sohn nach Lodź (seit 1940 Litzmannstadt) deportiert. Der Transport bestand aus 1.013 Personen, die vom Sammellager Levetzowstraße zum Bahnhof Grunewald geschafft wurden und von dort im Personenzug bis zum Bahnhof Radegast. In Lodź wohnten Mutter und Sohn in der Blattbinderstraße 14, einem mit 50 Personen bewohnten Haus. Am 8. Mai 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Chelmno transportiert und dort ermordet. Der Untermieter Arnold Mamlok ging am 24. Oktober 1941 denselben Weg.

Anna Goldberg wurde am 28. Januar 1902 in Czyżów Szlachecki/Galizien (südlich von Lublin im heutigen Polen) geboren. Über ihre Familiengeschichte – über die Eltern, ihre Kindheit und Jugend – wissen wir nichts. Vermutlich hatte Anna Goldberg eine Ausbildung als Schneiderin.

Um 1930 kam Anna Goldberg nach Berlin. Sie heiratete den aus Rumänien stammenden Schneider (Bügler und Färber) Karl (Kardel) Weltmann. Am 15. August 1932 kam ihr Sohn Arthur in Berlin zur Welt.

Die wenigen Spuren der Familie, eigentlich des Ehemannes als „Haushaltsvorstand“, befinden sich im Berliner Adressbuch: 1933 betrieb Karl Weltmann eine Färberei in der Rosenheimer Straße 8a. 1936 bis 1938 wird er als „Bügler“,1939 als „Schneider“ notiert.

Die Familie lebte anfangs in der Grunewaldstraße 10, von 1936 bis 1941 im Haus Gleditschstraße 50/Ecke Barbarossastraße 1, heute ein Neubau.

Ende der 1930er Jahre wurde die Ehe geschieden. 1938 zog Karl Weltmann aus der gemeinsamen Wohnung aus. Im März 1939 kam er, nun staatenlos, nach Antwerpen/Belgien. Im Sommer 1942 festgenommen, wurde Karl Weltman(n) als Zwangsarbeiter zum Bau des Atlantikwalls nach Nordfrankreich deportiert. Er war im Zwangsarbeiterlager Dannes-Camiers untergebracht. Am 29. Oktober 1942 wurde sein Name der Deportationsliste des belgischen Lagers Mechelen/Malines hinzugefügt. Am 31. Oktober 1942 wurde Karl Weltmann über Mechelen nach Auschwitz deportiert. Seine Spur verliert sich, aber es ist sicher, dass er ermordet worden ist.

Nach dem Auszug von Karl Weltmann zog Arnold Mamlok (geboren 10.7.1898) als Untermieter in die Wohnung.

Anna Weltmann führte seit 1939 wieder ihren Mädchennamen Goldberg und den hebräischen Vornamen Chana: Hanna (die Anmutige). Als Beruf wird „Schneiderin“ angegeben. Der Name ihres Sohnes Arthur war Goldberg-Weltmann bzw. Goldberg genannt Weltmann. Er könnte vor der Ehe seiner Mutter geboren sein.

Am 18. Oktober 1941 (dem ersten Transport aus Berlin) wurde Anna Weltmann/Channa Goldberg mit dem Sohn nach Lodź (seit 1940 Litzmannstadt) deportiert. Der Transport bestand aus 1.013 Personen, die vom Sammellager Levetzowstraße zum Bahnhof Grunewald geschafft wurden und von dort im Personenzug bis zum Bahnhof Radegast. In Lodź wohnten Mutter und Sohn in der Blattbinderstraße 14, einem mit 50 Personen bewohnten Haus. Am 8. Mai 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Chelmno transportiert und dort ermordet. Der Untermieter Arnold Mamlok ging am 24. Oktober 1941 denselben Weg.