Anna Israel

Anna Israel wurde am 3. September 1867 in Barby, Kreis Calbe an der Saale geboren.
Aus diesen Jahren existieren keine Standesamtsunterlagen, sodass es keinerlei Informationen zu ihren Eltern oder möglichen Geschwistern gibt. Auch in den Chroniken dieser Städte ist der Name Israel nicht überliefert. Möglicherweise war die Familie auf der Durchreise, als Anna auf die Welt kam.

Ebenso wenig ist bekannt, auf welchen Wegen und wann Anna Israel nach Berlin kam und wie sie ihren Lebensunterhalt bestritt.

In der Johannisberger Straße 8 hat sie vermutlich bei einem anderen Mieter zur Untermiete gewohnt – oder sie war als Hausangestellte beschäftigt. In dem Haus wohnten 1939 keine weiteren jüdischen Mieter, sodass die Unterbringung Anna Israels in einer Zwangswohnung ausgeschlossen werden kann.

Irgendwann nach 1939 wurde Anna Israel in das Jüdische Altersheim in der Iranischen Straße 3 einquartiert. Das Altersheim war zuletzt eine Sammelstelle für die zu deportierenden älteren jüdischen Menschen.

In dem 100 Personen umfassenden Transport I/16 vom 6. Juli 1942 wurden neben Anna Israel noch 37 weitere Bewohner und Bewohnerinnen des Altenheims in das böhmische KZ Theresienstadt deportiert.

Anna Israel starb am 28. Juli 1942, 3 Wochen nach ihrer Ankunft im überfüllten Konzentrationslager, das die Nationalsozialisten als jüdisches „Vorzeigeghetto“ tarnten. Die unmenschlichen Bedingungen wie Hunger, Seuchen und katastrophale hygienische Verhältnisse dürften ihren schnellen Tod herbeigeführt haben.