Meyer Max Simon

Location 
Kleiststr. 31
District
Schöneberg
Stone was laid
23 May 2014
Born
23 November 1882 in Pagėgiai / Schmalleningken (Ostpreußen)
Occupation
Kaufmann in der Textilbranche
Deportation
on 27 November 1941 to Riga
Murdered
30 November 1941 in Riga

Meyer Max Simon kam am 23. November 1882 im ostpreußischen Schmalleningken zur Welt. Er hatte noch einen Bruder namens Nochem Simon. Meyer Max Simon hatte nach Absolvierung der Mittelschule in Schmalleningken und einer kaufmännischen Lehre den Ersten Weltkrieg von Anfang bis Ende mitgemacht. Am 16. März 1920 heiratete er Betty Less. Seine Frau hatte in dem Mode- und Tuchwarengeschäft, das er führte, bereits vor ihrer Heirat als Kontoristin gearbeitet. Nach ihrer Hochzeit ließ sich das Ehepaar in Tapiau nieder. In Tapiau betrieben die Simons in einem neu erbauten Gebäude eine Tuchmanufaktur und ein Mode- und Tuchwarengeschäft in bester Lage, Am Markt 66-67/Ecke Altstraße. Sie beschäftigten ständig 15 bis 20 Angestellte. Die Familie führte ein gutbürgerliches Leben. Man bewohnte eine Fünf-Zimmerwohnung über dem Geschäft und beschäftigte im Haushalt zwei Angestellte. Die Einnahmen aus dem Geschäft betrugen 4.000,-- RM monatlich und es bestand ein großes Warenlager. Zwei Kinder kamen zur Welt: am 22. Januar 1921 wurde der Sohn Karl Heinz geboren, am 26. August 1924 die Tochter Ruth. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und den damit einhergehenden Boykotten jüdischer Geschäften, verschlechterte sich die Lebenssituation der Familie erheblich. Das Geschäft von Meyer Max Simon wurde demoliert und die Schaufenster eingeschlagen. Darüber hinaus war Betty Simon von einer Kundin denunziert, daraufhin verhaftet worden und sie musste einen Monat in einem Gefängnis verbringen. Meyer Max Simon versuchte das drohende Unheil durch die Aufgabe seines Textilgeschäfts und Bezug eines kleineren Laden aufzuhalten. Aufgrund der generellen Boykottmaßnahmen scheiterte der Versuch aber und die Familie floh 1939 mit dem Bruder von Meyer Max Simon nach Berlin, wo sie in dem Haus von Bettys Bruder Julius Less eine Wohnung in der Kleiststraße 31 bezogen. Das Geschäft in Tapiau wurde einfach geschlossen und nicht etwa verkauft, die private Wohnungseinrichtung hatten sie unter Wert verkaufen müssen. In der Großstadt erhoffte man sich neben einer leichteren Möglichkeit zur Emigration sicherlich auch größere Sicherheit vor den Übergriffen der Nationalsozialisten. Die Kinder kamen 1939 mit einem der letzten Jugendtransporte nach Palästina, eine letzte Nachricht der Mutter erhielten diese am 18. März 1940, im Jahr 1942 bekam die Tochter Ruth Simon über das Rote Kreuz einen Brief des Onkels, in dem er ihr mitteilte, dass die Eltern deportiert worden waren. <br />
Am 27. November 1941 wurde das Ehepaar Simon nach Riga deportiert und dort drei Tage später ermordet. Der Todeszeitpunkt wurde später in Unkenntnis des genauen Sterbedatums auf den 9. Mai 1945 festgelegt<br />
In den 1950er Jahren stellten die beiden Kinder der Simons diverse Entschä-digungsanträge. Ein Bescheid vom 16. Juli 1963 bescheinigt eine zugesprochene Entschädigungssumme in Höhe von 30.393,-- DM, jedoch ist aus den Akten nicht ersichtlich, ob diese oder eine andere Summe wirklich die Erben erreicht hat. Am 28. Oktober 1956 stellten Ruth und Karl Heinz Simon, der sich nun Zwi nannte, einen Antrag auf Entschädigung des Schadens an Freiheit. Am 28. März 1957 wurden ihnen einen Entschädigungssumme in Höhe von 6.250,-- DM und laut dem Bescheid vom 25. Juli 1959 nochmals 300,-- DM zugesprochen. Ein Antrag auf Schaden im beruflichen Fortkommen vom 23. September 1952 wurde am 14. Februar 1964 in einem Vergleich in Höhe von 17.300,-- DM beglichen. Bezüglich des Antrags auf Entschädigung des Schaden des Vermögens vom 23. September 1952 am 13. Februar 1962 wurde eine Vergleichszahlung in Höhe von 5.000,-- DM geleistet, in einem Bescheid vom 9. Juni 1964 lehnte das Entschädigungsamt aber jegliche weitere Entschädigungsansprüche ab. Ebenso wurde ein erneuter Versuch am 30. November 1967 abgelehnt.<br />
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Meyer Max Simon kam am 23. November 1882 im ostpreußischen Schmalleningken zur Welt. Er hatte noch einen Bruder namens Nochem Simon. Meyer Max Simon hatte nach Absolvierung der Mittelschule in Schmalleningken und einer kaufmännischen Lehre den Ersten Weltkrieg von Anfang bis Ende mitgemacht. Am 16. März 1920 heiratete er Betty Less. Seine Frau hatte in dem Mode- und Tuchwarengeschäft, das er führte, bereits vor ihrer Heirat als Kontoristin gearbeitet. Nach ihrer Hochzeit ließ sich das Ehepaar in Tapiau nieder. In Tapiau betrieben die Simons in einem neu erbauten Gebäude eine Tuchmanufaktur und ein Mode- und Tuchwarengeschäft in bester Lage, Am Markt 66-67/Ecke Altstraße. Sie beschäftigten ständig 15 bis 20 Angestellte. Die Familie führte ein gutbürgerliches Leben. Man bewohnte eine Fünf-Zimmerwohnung über dem Geschäft und beschäftigte im Haushalt zwei Angestellte. Die Einnahmen aus dem Geschäft betrugen 4.000,-- RM monatlich und es bestand ein großes Warenlager. Zwei Kinder kamen zur Welt: am 22. Januar 1921 wurde der Sohn Karl Heinz geboren, am 26. August 1924 die Tochter Ruth. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und den damit einhergehenden Boykotten jüdischer Geschäften, verschlechterte sich die Lebenssituation der Familie erheblich. Das Geschäft von Meyer Max Simon wurde demoliert und die Schaufenster eingeschlagen. Darüber hinaus war Betty Simon von einer Kundin denunziert, daraufhin verhaftet worden und sie musste einen Monat in einem Gefängnis verbringen. Meyer Max Simon versuchte das drohende Unheil durch die Aufgabe seines Textilgeschäfts und Bezug eines kleineren Laden aufzuhalten. Aufgrund der generellen Boykottmaßnahmen scheiterte der Versuch aber und die Familie floh 1939 mit dem Bruder von Meyer Max Simon nach Berlin, wo sie in dem Haus von Bettys Bruder Julius Less eine Wohnung in der Kleiststraße 31 bezogen. Das Geschäft in Tapiau wurde einfach geschlossen und nicht etwa verkauft, die private Wohnungseinrichtung hatten sie unter Wert verkaufen müssen. In der Großstadt erhoffte man sich neben einer leichteren Möglichkeit zur Emigration sicherlich auch größere Sicherheit vor den Übergriffen der Nationalsozialisten. Die Kinder kamen 1939 mit einem der letzten Jugendtransporte nach Palästina, eine letzte Nachricht der Mutter erhielten diese am 18. März 1940, im Jahr 1942 bekam die Tochter Ruth Simon über das Rote Kreuz einen Brief des Onkels, in dem er ihr mitteilte, dass die Eltern deportiert worden waren.
Am 27. November 1941 wurde das Ehepaar Simon nach Riga deportiert und dort drei Tage später ermordet. Der Todeszeitpunkt wurde später in Unkenntnis des genauen Sterbedatums auf den 9. Mai 1945 festgelegt
In den 1950er Jahren stellten die beiden Kinder der Simons diverse Entschä-digungsanträge. Ein Bescheid vom 16. Juli 1963 bescheinigt eine zugesprochene Entschädigungssumme in Höhe von 30.393,-- DM, jedoch ist aus den Akten nicht ersichtlich, ob diese oder eine andere Summe wirklich die Erben erreicht hat. Am 28. Oktober 1956 stellten Ruth und Karl Heinz Simon, der sich nun Zwi nannte, einen Antrag auf Entschädigung des Schadens an Freiheit. Am 28. März 1957 wurden ihnen einen Entschädigungssumme in Höhe von 6.250,-- DM und laut dem Bescheid vom 25. Juli 1959 nochmals 300,-- DM zugesprochen. Ein Antrag auf Schaden im beruflichen Fortkommen vom 23. September 1952 wurde am 14. Februar 1964 in einem Vergleich in Höhe von 17.300,-- DM beglichen. Bezüglich des Antrags auf Entschädigung des Schaden des Vermögens vom 23. September 1952 am 13. Februar 1962 wurde eine Vergleichszahlung in Höhe von 5.000,-- DM geleistet, in einem Bescheid vom 9. Juni 1964 lehnte das Entschädigungsamt aber jegliche weitere Entschädigungsansprüche ab. Ebenso wurde ein erneuter Versuch am 30. November 1967 abgelehnt.