Simon Beiser

Location 
Levetzowstr. 16
District
Moabit
Stone was laid
May 2004
Born
09 December 1875 in Kolomea (Galizien) / Kolomyja
Occupation
Fabrikant
Deportation
on 02 April 1942 to Warschau
Dead
im Ghetto Warschau

Er wurde in Kolomea in Ost-Galizien in der heutigen Ukraine geboren. Von Beruf war er Kaufmann und zusammen mit seinem Bruder Mechel Inhaber der Firma Gebrüder Kassner in der Bülowstr. 6 und der Möbelfabrik Robert Seelisch in der Rigaer Straße 71 – 73a.<br />
<br />
Am 22.05.1902 heiratete er Clara Wronker. 1903 wurde sein Sohn Herbert geboren, 1904 und 1910 folgten die Töchter Dora und Margot. Am 01.04.1936 zog das Ehepaar von der Levetzowstraße 16 in die Klopstockstraße 30 um. Die Ehe wurde um 1940 geschieden, und Clara Beiser wohnte zuletzt in Berlin-Grunewald in der Pension Ebstein in der Gneiststraße 8. Sie wurde am 13.01.1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Nach der Scheidung hatte Simon Beiser eine Haushälterin namens Ottilie Boelter eingestellt. Am 01.04.1941 unterschrieb er eine Schenkungserklärung, in der er festlegte, dass Ottilie Boelter im Falle seiner Ausreise einen Teil des Wohnungsinventars, Lebensmittel und 1000 Reichsmark in bar erhalten sollte. Dieses Schenkungsversprechen wurde von der Gestapo mit der Begründung, es mangele an der erforderlichen gerichtlichen oder notariel­len Beurkundung, nicht anerkannt. Somit wurde auch dieser Teil seines Vermögens „zugunsten des Reiches“ eingezogen. <br />
<br />
Simon Beiser wurde am 02.04.1942 angeblich nach Trawniki im damaligen Distrikt Lublin de­portiert. Da aber bekannt ist, dass das Lager Trawniki, das der SS als “Ausbildungslager” für KZ-Bewacher diente, im Frühjahr 1942 für Ankommende geschlossen war, kann man davon ausgehen, dass Simon Beiser wahrscheinlich ins Warschauer Ghetto deportiert wurde und von dort aus in eines der Vernichtungslager kam. Laut seiner Tochter Margot ist er am 01.07.1942 im Warschauer Ghetto verstorben.<br />
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Simons Sohn Herbert entkam der Vernichtung, indem er nach Palästina auswanderte. Die Töchter konnten mit ihren Ehemännern rechtzeitig nach England emigrieren.

Er wurde in Kolomea in Ost-Galizien in der heutigen Ukraine geboren. Von Beruf war er Kaufmann und zusammen mit seinem Bruder Mechel Inhaber der Firma Gebrüder Kassner in der Bülowstr. 6 und der Möbelfabrik Robert Seelisch in der Rigaer Straße 71 – 73a.

Am 22.05.1902 heiratete er Clara Wronker. 1903 wurde sein Sohn Herbert geboren, 1904 und 1910 folgten die Töchter Dora und Margot. Am 01.04.1936 zog das Ehepaar von der Levetzowstraße 16 in die Klopstockstraße 30 um. Die Ehe wurde um 1940 geschieden, und Clara Beiser wohnte zuletzt in Berlin-Grunewald in der Pension Ebstein in der Gneiststraße 8. Sie wurde am 13.01.1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

Nach der Scheidung hatte Simon Beiser eine Haushälterin namens Ottilie Boelter eingestellt. Am 01.04.1941 unterschrieb er eine Schenkungserklärung, in der er festlegte, dass Ottilie Boelter im Falle seiner Ausreise einen Teil des Wohnungsinventars, Lebensmittel und 1000 Reichsmark in bar erhalten sollte. Dieses Schenkungsversprechen wurde von der Gestapo mit der Begründung, es mangele an der erforderlichen gerichtlichen oder notariel­len Beurkundung, nicht anerkannt. Somit wurde auch dieser Teil seines Vermögens „zugunsten des Reiches“ eingezogen.

Simon Beiser wurde am 02.04.1942 angeblich nach Trawniki im damaligen Distrikt Lublin de­portiert. Da aber bekannt ist, dass das Lager Trawniki, das der SS als “Ausbildungslager” für KZ-Bewacher diente, im Frühjahr 1942 für Ankommende geschlossen war, kann man davon ausgehen, dass Simon Beiser wahrscheinlich ins Warschauer Ghetto deportiert wurde und von dort aus in eines der Vernichtungslager kam. Laut seiner Tochter Margot ist er am 01.07.1942 im Warschauer Ghetto verstorben.

Simons Sohn Herbert entkam der Vernichtung, indem er nach Palästina auswanderte. Die Töchter konnten mit ihren Ehemännern rechtzeitig nach England emigrieren.