Siegbert Katz

Location 
Manteuffelstraße 85
District
Kreuzberg
Stone was laid
26 April 2014
Born
20 June 1899 in Szamotuły / Samter (Posen)
Occupation
Angestellter
Verhaftet
in Haftanstalt Luckau
Verhaftet
24 September 1935 in Zuchthaus Brandenburg-Görden
Verhaftet
17 December 1936 in KZ Sachsenhausen
Verhaftet
13 February 1937 to 22 September 1938 in KZ Dachau
Verhaftet
23 September 1938 to 17 October 1942 in KZ Buchenwald
Deportation
on 17 October 1942 to Auschwitz
Murdered
09 December 1942 in Auschwitz

Siegbert Katz kam am 20. Juni 1899 als zweites von vier Kindern des aus Posen stammenden Kaufmanns Moritz Katz und seiner Frau Henriette Julia, geb. Michael, in Samter (heute: Szamotuły / Polen) zur Welt. Seine ältere Schwester Rosa, die in der Kindheit erblindete, wurde am 2. September 1898 geboren, . die jüngere Schwester Ruth 1906. Das vierte Kind starb jung. Die Familie lebte zunächst in der Neuen Königstraße 6 in Berlin-Mitte, dann in der Skalitzer Straße 131 in Berlin-Kreuzberg. Der Vater unterhielt dort ein Haushaltswarengeschäft. <br />
Der als Angestellter tätige Siegbert Katz bezog eine Wohnung in der Manteuffelstraße 85, der genaue Zeitpunkt konnte nicht festgestellt werden. Er engagierte sich politisch für die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die sich 1931 in Berlin als linke Absplitterung der SPD gebildet hatte, und für den Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK). Seine Schwester Ruth emigrierte bereits 1933 mit ihrem Mann, dem Kaufmann Walter Moshe Heilbrunn und den zwei Kindern nach Palästina. <br />
Im November 1933 wurde der politisch sehr aktive Siegbert Katz verhaftet und anschließend zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Er war Strafgefangener zunächst im Zuchthaus Luckau und ab 24. September 1935 im Zuchthaus Brandenburg. Danach wurde er in Schutzhaft genommen und kam über die Stationen KZ Sachsenhausen (17. Dezember 1936) und KZ Dachau (13. Februar 1937) nach Buchenwald, wo er vom 23. September 1938 an unter der Häftlingsnummer 1062 als politischer Häftling und Jude geführt wurde. Auch in der Haft hielt Siegbert Katz Kontakt zu seinen Kameraden aus dem Widerstand. Er war dem Arbeitskommando „Strumpfstopferei“ zugeteilt. Von Buchenwald aus wurde Siegbert Katz, der, am 17. Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er die Gefangenennummer 68509 bekam. Dort starb er am 9. Dezember 1942 nach einem Aufenthalt in Block 28/7 des Häftlingskrankenbaus von Auschwitz I, dem Stammlager. <br />
Vom Tod ihres Sohnes erfuhren die Eltern nicht. Sie waren im Sommer 1939 ihrer Tochter Ruth nach Palästina gefolgt, nachdem sie jahrelang vergeblich auf die Entlassung ihres Sohnes Siegbert aus der Haft gewartet hatten. Julia und Moritz Katz starben 1958 und 1961 in einem israelischen Kibbuz. Ihre blinde Tochter Rosa, die keine Einreiseerlaubnis für Palästina erhalten hatte, arbeitete nach der Flucht ihrer Eltern als Bürsteneinzieherin in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt. Sie wohnte zunächst in die Israelitischen Taubstummenanstalt in Berlin-Weißensee, später im jüdischen Krankenhaus in der Auguststraße 16. am 9. Dezember 1942 wurde sie mit dem „24. Osttransport“ unter der laufenden Nummer 806 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. <br />

Siegbert Katz kam am 20. Juni 1899 als zweites von vier Kindern des aus Posen stammenden Kaufmanns Moritz Katz und seiner Frau Henriette Julia, geb. Michael, in Samter (heute: Szamotuły / Polen) zur Welt. Seine ältere Schwester Rosa, die in der Kindheit erblindete, wurde am 2. September 1898 geboren, . die jüngere Schwester Ruth 1906. Das vierte Kind starb jung. Die Familie lebte zunächst in der Neuen Königstraße 6 in Berlin-Mitte, dann in der Skalitzer Straße 131 in Berlin-Kreuzberg. Der Vater unterhielt dort ein Haushaltswarengeschäft.
Der als Angestellter tätige Siegbert Katz bezog eine Wohnung in der Manteuffelstraße 85, der genaue Zeitpunkt konnte nicht festgestellt werden. Er engagierte sich politisch für die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die sich 1931 in Berlin als linke Absplitterung der SPD gebildet hatte, und für den Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK). Seine Schwester Ruth emigrierte bereits 1933 mit ihrem Mann, dem Kaufmann Walter Moshe Heilbrunn und den zwei Kindern nach Palästina.
Im November 1933 wurde der politisch sehr aktive Siegbert Katz verhaftet und anschließend zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Er war Strafgefangener zunächst im Zuchthaus Luckau und ab 24. September 1935 im Zuchthaus Brandenburg. Danach wurde er in Schutzhaft genommen und kam über die Stationen KZ Sachsenhausen (17. Dezember 1936) und KZ Dachau (13. Februar 1937) nach Buchenwald, wo er vom 23. September 1938 an unter der Häftlingsnummer 1062 als politischer Häftling und Jude geführt wurde. Auch in der Haft hielt Siegbert Katz Kontakt zu seinen Kameraden aus dem Widerstand. Er war dem Arbeitskommando „Strumpfstopferei“ zugeteilt. Von Buchenwald aus wurde Siegbert Katz, der, am 17. Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er die Gefangenennummer 68509 bekam. Dort starb er am 9. Dezember 1942 nach einem Aufenthalt in Block 28/7 des Häftlingskrankenbaus von Auschwitz I, dem Stammlager.
Vom Tod ihres Sohnes erfuhren die Eltern nicht. Sie waren im Sommer 1939 ihrer Tochter Ruth nach Palästina gefolgt, nachdem sie jahrelang vergeblich auf die Entlassung ihres Sohnes Siegbert aus der Haft gewartet hatten. Julia und Moritz Katz starben 1958 und 1961 in einem israelischen Kibbuz. Ihre blinde Tochter Rosa, die keine Einreiseerlaubnis für Palästina erhalten hatte, arbeitete nach der Flucht ihrer Eltern als Bürsteneinzieherin in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt. Sie wohnte zunächst in die Israelitischen Taubstummenanstalt in Berlin-Weißensee, später im jüdischen Krankenhaus in der Auguststraße 16. am 9. Dezember 1942 wurde sie mit dem „24. Osttransport“ unter der laufenden Nummer 806 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.