Location
Mehringdamm 88
Historical name
Belle-Alliance-Str. 31
District
Kreuzberg
Stone was laid
17 May 2006
Born
08 September 1883 in Dortmund
Murdered
19 December 1944 im Berliner Polizeigefängnis Alexanderplatz
Julius P. Friede wurde am 8. September 1883 in Dortmund geboren. Er heiratete in Berlin die Jüdin Anja Herman, geb. Barasch, die sich 1926 von ihrem ersten Mann hatte scheiden lassen. Sie brachte den Sohn Eugen mit in die Ehe. Obwohl Julius Friede selber kein Jude war, entließ ihn die Firma, bei der er bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten als Vertreter gearbeitet hatte, wegen seiner Ehe mit Anja. Daraufhin gründete er seine eigene Firma mit Sitz in der eigenen Wohnung in der Belle-Alliance-Straße 31 (heute Mehringdamm 88): „Julius P. Friede – Spezialvertrieb von Rabattreklame“. Bis zum Beginn des Krieges konnte er mit dem Drucken von Rabattmarken den Lebensunterhalt der Familie zum Teil bestreiten. Außerdem wurden Zimmer der Wohnung zur Untermiete vergeben, unter anderem an den Homosexuellen Wilhelm Machold, der hier zuletzt wohnte, bevor er 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet wurde.
Ab 1942 , nach einer direkten Konfrontation mit einem Gestapo-Beamten, der Eugen den gelben Stern auf offener Straße abriss, versuchte Julius Friede seinen 16-jährigen Stiefsohn in Sicherheit zu bringen, da dieser nach einem gescheiterten „Arisierungsversuch“ von der Deportation bedroht war. So besorgte er ihm die ersten Verstecke im Untergrund und stellte dadurch die Verbindung zu der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ her, wo sich sein Sohn von da an aktiv gegen das Naziregime engagierte. 1944 ging auch Julius Friede mit seiner Frau in Luckenwalde, dem zweiten Gebiet der „Gemeinschaft“ neben Berlin, in ein Versteck. Dort halfen sie bei den Aktionen der Gruppe, die hauptsächlich im Verschicken von Kettenbriefen und im Verstecken von Verfolgten bestanden. Nach der Verhaftung des Mitglieds Hilde Bromberg in Potsdam wurden auch Julius und Anja Friede in Luckenwalde am 11. Dezember 1944 von der Gestapo gefangen genommen. Am 19. Dezember 1944 starb Julius Friede im Polizeigefängnis am Alexanderplatz – ob er ermordet wurde oder Selbstmord beging, ist nicht geklärt. Seine Frau Anja und sein Sohn Eugen überlebten.
Ab 1942 , nach einer direkten Konfrontation mit einem Gestapo-Beamten, der Eugen den gelben Stern auf offener Straße abriss, versuchte Julius Friede seinen 16-jährigen Stiefsohn in Sicherheit zu bringen, da dieser nach einem gescheiterten „Arisierungsversuch“ von der Deportation bedroht war. So besorgte er ihm die ersten Verstecke im Untergrund und stellte dadurch die Verbindung zu der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ her, wo sich sein Sohn von da an aktiv gegen das Naziregime engagierte. 1944 ging auch Julius Friede mit seiner Frau in Luckenwalde, dem zweiten Gebiet der „Gemeinschaft“ neben Berlin, in ein Versteck. Dort halfen sie bei den Aktionen der Gruppe, die hauptsächlich im Verschicken von Kettenbriefen und im Verstecken von Verfolgten bestanden. Nach der Verhaftung des Mitglieds Hilde Bromberg in Potsdam wurden auch Julius und Anja Friede in Luckenwalde am 11. Dezember 1944 von der Gestapo gefangen genommen. Am 19. Dezember 1944 starb Julius Friede im Polizeigefängnis am Alexanderplatz – ob er ermordet wurde oder Selbstmord beging, ist nicht geklärt. Seine Frau Anja und sein Sohn Eugen überlebten.
Julius P. Friede wurde am 8. September 1883 in Dortmund geboren. Er heiratete in Berlin die Jüdin Anja Herman, geb. Barasch, die sich 1926 von ihrem ersten Mann hatte scheiden lassen. Sie brachte den Sohn Eugen mit in die Ehe. Obwohl Julius Friede selber kein Jude war, entließ ihn die Firma, bei der er bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten als Vertreter gearbeitet hatte, wegen seiner Ehe mit Anja. Daraufhin gründete er seine eigene Firma mit Sitz in der eigenen Wohnung in der Belle-Alliance-Straße 31 (heute Mehringdamm 88): „Julius P. Friede – Spezialvertrieb von Rabattreklame“. Bis zum Beginn des Krieges konnte er mit dem Drucken von Rabattmarken den Lebensunterhalt der Familie zum Teil bestreiten. Außerdem wurden Zimmer der Wohnung zur Untermiete vergeben, unter anderem an den Homosexuellen Wilhelm Machold, der hier zuletzt wohnte, bevor er 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet wurde.
Ab 1942 , nach einer direkten Konfrontation mit einem Gestapo-Beamten, der Eugen den gelben Stern auf offener Straße abriss, versuchte Julius Friede seinen 16-jährigen Stiefsohn in Sicherheit zu bringen, da dieser nach einem gescheiterten „Arisierungsversuch“ von der Deportation bedroht war. So besorgte er ihm die ersten Verstecke im Untergrund und stellte dadurch die Verbindung zu der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ her, wo sich sein Sohn von da an aktiv gegen das Naziregime engagierte. 1944 ging auch Julius Friede mit seiner Frau in Luckenwalde, dem zweiten Gebiet der „Gemeinschaft“ neben Berlin, in ein Versteck. Dort halfen sie bei den Aktionen der Gruppe, die hauptsächlich im Verschicken von Kettenbriefen und im Verstecken von Verfolgten bestanden. Nach der Verhaftung des Mitglieds Hilde Bromberg in Potsdam wurden auch Julius und Anja Friede in Luckenwalde am 11. Dezember 1944 von der Gestapo gefangen genommen. Am 19. Dezember 1944 starb Julius Friede im Polizeigefängnis am Alexanderplatz – ob er ermordet wurde oder Selbstmord beging, ist nicht geklärt. Seine Frau Anja und sein Sohn Eugen überlebten.
Ab 1942 , nach einer direkten Konfrontation mit einem Gestapo-Beamten, der Eugen den gelben Stern auf offener Straße abriss, versuchte Julius Friede seinen 16-jährigen Stiefsohn in Sicherheit zu bringen, da dieser nach einem gescheiterten „Arisierungsversuch“ von der Deportation bedroht war. So besorgte er ihm die ersten Verstecke im Untergrund und stellte dadurch die Verbindung zu der Widerstandsgruppe „Gemeinschaft für Frieden und Aufbau“ her, wo sich sein Sohn von da an aktiv gegen das Naziregime engagierte. 1944 ging auch Julius Friede mit seiner Frau in Luckenwalde, dem zweiten Gebiet der „Gemeinschaft“ neben Berlin, in ein Versteck. Dort halfen sie bei den Aktionen der Gruppe, die hauptsächlich im Verschicken von Kettenbriefen und im Verstecken von Verfolgten bestanden. Nach der Verhaftung des Mitglieds Hilde Bromberg in Potsdam wurden auch Julius und Anja Friede in Luckenwalde am 11. Dezember 1944 von der Gestapo gefangen genommen. Am 19. Dezember 1944 starb Julius Friede im Polizeigefängnis am Alexanderplatz – ob er ermordet wurde oder Selbstmord beging, ist nicht geklärt. Seine Frau Anja und sein Sohn Eugen überlebten.