Ida Goldschmidt née Königsberger

Location 
Mommsenstraße 59
District
Wilmersdorf
Stone was laid
17 June 2022
Born
24 April 1866 in Posen
Deportation
on 08 July 1942 to Theresienstadt
Murdered
14 September 1942 in Theresienstadt

Ida Goldschmidt wurde am 24. April 1866 in Posen geboren. Sie war die Tochter von Gabriel Königsberger (*17. August 1817 in Posen, gestorben 12. Juli 1893 in Posen) und Johanna/Hannchen Königsberger geb. Scherek (*20. Mai 1830 in Posen, gestorben 3. Juli 1888 in Posen).

Ida hatte acht Geschwister und war wahrscheinlich die zweitjüngste.

Ihr Großvater Michael Jacob Königsberger hatte in Posen ein Möbelgeschäft gegründet, das er seinen drei Söhnen vererbte. Alle drei waren Handwerksmeister und gehörten verschiedenen Zünften an. Der eine war Tischlermeister, der andere Glasermeister und der dritte Tapezierer. Die Familie war in Posen stadtbekannt und angesehen. Man nannte sie die „Möbel-Königsberger“ oder die „Königsberger vom Alten Markt“, wo sich ihr Geschäftshaus befand. Dies alles wissen wir von Lutz, dem Enkel von Gabriel, der in einem Bericht Zeugnis von seiner Großfamilie ablegt. Er beschreibt in kleinen Episoden das bunte, lebendige Familienleben.

An den Freitagabenden feierte die jüdisch-orthodoxe Familie in großem Kreis den Schabbat. Oft waren 40 Personen anwesend. Dieser Familienzusammenhalt bestand auch später fort, als ein Großteil der Familie Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin übergesiedelt war, erzählt der Enkel Lutz. Einige der Familienangehörigen lebten in Berlin über viele Jahre in demselben Haus in der Calvinstraße 26 in Tiergarten - Mitte. Zwar emanzipierte sich die nächste Generation von der Orthodoxie, aber eine Abkehr vom Judentum wäre nie infrage gekommen. Man war stolz auf die jüdische Ethik und ihre Toleranz gegenüber anderen Religionen. Die Tradition der Familientreffen am Schabbatabend bestand fort, bis die Machtübernahme der Nazis dies nach und nach zerstörte.

Über Idas Leben ist wenig bekannt. Sie heiratete den 19 Jahre älteren A(h)ron Goldschmidt. Er wurde am 10. November 1847 in Altona geboren und trat laut Austrittskartei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 23. Dezember 1879 aus dem Judentum aus. A(h)ron starb wohl um 1930. Er ist im Jüdischen Telefonbuch von 1929/30 noch als Kaufmann aufgeführt, wohnhaft in der Alexanderstraße 28. Im Jüdischen Adressbuch von 1931/32 ist nur noch Ida aufgeführt; da wohnte sie bereits in der Mommsenstraße 59. Es sind keine Kinder aus dieser Ehe hervorgegangen.

Ida muss eine vielseitig gebildete, musische Frau gewesen sein. In ihrer Entschädigungsakte sind viele Regale mit Büchern - u.a. die gesammelten Werke von Goethe und Schiller - und viele Noten aufgeführt, sowie ein Flügel und ein Klaviersessel.

Ida lebte wahrscheinlich bis 1941/42 in der Mommsenstraße 59 in Charlottenburg in einer großzügigen Wohnung. Noch 1941 gibt es einen Eintrag unter ihrem Namen und dieser Adresse im Berliner Adressbuch. 1942 ist sie nicht mehr verzeichnet. Sie wurde am 8. Juli 1942 im Alter von 76 Jahren vom Jüdischen Altersheim in der Iranischen Straße 3 (vormals Exerzierstraße 13, 1934 in Persische Straße, 1935 in Iranische Straße umbenannt) im Wedding aus mit dem 17. Alterstransport (Transportbezeichnung I/18) nach Theresienstadt deportiert. Laut Todesfallanzeige verstarb sie am 14. September 1942 an einer bakteriellen Entzündung der Augenhöhle („ Orbital Phlegmone - eitrige Zellgewebsentzündung der Augenhöhle“) - eine Erkrankung, die angesichts fehlender medizinischer Behandlung, furchtbarer hygienischer Umstände und Mangelernährung vorsätzlich zum Tod führte. Mit ihr wurden noch viele andere Insassen des Altersheimes deportiert und ermordet.

Ida Goldschmidt wurde am 24. April 1866 in Posen als eines von acht Geschwistern geboren. Sie war die Tochter von Gabriel Königsberger (*17. August 1817 in Posen, gestorben 12. Juli 1893 in Posen) und Johanna/Hannchen Königsberger geb. Scherek (*20. Mai 1830 in Posen, gestorben 3. Juli 1888 in Posen).

Ihr Großvater Michael Jacob Königsberger hatte in Posen ein Möbelgeschäft gegründet, das er seinen drei Söhnen vererbte. Alle drei waren Handwerksmeister und gehörten verschiedenen Zünften an. Der eine war Tischlermeister, der andere Glasermeister und der dritte Tapezierer. Die Familie war in Posen stadtbekannt und angesehen. Man nannte sie die „Möbel-Königsberger“ oder die „Königsberger vom Alten Markt“, wo sich ihr Geschäftshaus befand. Dies alles wissen wir von Lutz, dem Enkel von Gabriel, der in einem Bericht Zeugnis von seiner Großfamilie ablegt. Er beschreibt in kleinen Episoden das bunte, lebendige Familienleben.

An den Freitagabenden feierte die jüdisch-orthodoxe Familie in großem Kreis den Schabbat. Oft waren 40 Personen anwesend. Dieser Familienzusammenhalt bestand auch später fort, als ein Großteil der Familie Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin übergesiedelt war, erzählt der Enkel Lutz. Einige der Familienangehörigen lebten in Berlin über viele Jahre in demselben Haus in der Calvinstraße 26 in Tiergarten-Mitte. Zwar emanzipierte sich die nächste Generation von der Orthodoxie, aber eine Abkehr vom Judentum wäre nie infrage gekommen. Man war stolz auf die jüdische Ethik und ihre Toleranz gegenüber anderen Religionen. Die Tradition der Familientreffen am Schabbatabend bestand fort, bis die Machtübernahme der Nazis dies nach und nach zerstörte.

Über Idas Leben ist wenig bekannt. Sie heiratete den 19 Jahre älteren A(h)ron Goldschmidt. Er wurde am 10. November 1847 in Altona geboren und trat laut Kartei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 23. Dezember 1879 aus derselbigen aus. A(h)ron starb wohl um 1930. Er ist im Jüdischen Adressbuch von 1929/30 noch als Kaufmann aufgeführt, wohnhaft in der Alexanderstraße 28. In der Ausgabe von 1931/32 ist nur noch Ida aufgeführt; da wohnte sie bereits in der Mommsenstraße 59. Es sind keine Kinder aus dieser Ehe hervorgegangen.

Ida muss eine vielseitig gebildete, musische Frau gewesen sein. In ihrer Entschädigungsakte sind viele Regale mit Büchern - u.a. die gesammelten Werke von Goethe und Schiller - sowie ein Flügel und ein Klaviersessel aufgeführt.

Ida lebte wahrscheinlich bis 1941/42 in der Charlottenburger Mommsenstraße. Noch 1941 gibt es einen Eintrag unter ihrem Namen und dieser Adresse im Berliner Adressbuch. 1942 ist sie nicht mehr verzeichnet. Sie wurde am 8. Juli 1942 im Alter von 76 Jahren vom Jüdischen Altersheim in der Iranischen Straße 3 im Wedding, mit dem 17. Alterstransport (Transportbezeichnung I/18) nach Theresienstadt deportiert. Laut Todesfallanzeige verstarb sie am 14. September 1942 an einer bakteriellen Entzündung der Augenhöhle - eine Erkrankung, die angesichts vorsätzlicher fehlender medizinischer Behandlung, furchtbarer hygienischer Zustände und Mangelernährung zum Tod führte.