Martin Panke

Location 
Pauline-Staegemann-Str. 1
Historical name
Georgenkirchstr. 53
District
Friedrichshain
Stone was laid
03 June 2021
Born
16 March 1875 in Berlin
Occupation
Glasarbeiter
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Martin Panke kam am 16. März 1875 in Berlin als Sohn des jüdischen Schneiders Abraham Panke und dessen Ehefrau Marianne, geb. Schneider, zur Welt. Zum Zeitpunkt seiner Geburt wohnte die Familie in der Brunnenstraße 134. Martins Vater hatte aus einer ersten Ehe bereits sechs Kinder: Itzig Max (*1855), Heymann (*1857), Karl (*1859), Amalie (*1861), Julie (*1864) und Ernestine (*1867). Seine zweite Ehefrau Marianne brachte nach Martin noch fünf weitere Söhne zur Welt, von denen jedoch zwei bereits im Säuglingsalter starben. Martins jüngere Brüder waren Wilhelm (*1876), Georg (*1879) und Sally (*1883). <br />
Martin Panke ergriff den Beruf des Glasarbeiters. Er heiratete Sophie Zydower, geboren am 15. März 1882 in Jarotschin (Posen). Das Paar hatte mindestens vier Kinder: Johanna kam am 26. Januar 1908 zur Welt; die Tochter Lucie starb im Alter von nur sieben Monaten im August 1910; Leo wurde am 12. Dezember 1911 geboren und Margot am 4. Juni 1917. Die Familie lebte in der Gegend nördlich des Alexanderplatzes. Um 1914 zog sie in die Georgenkirchstraße 6, seit 1920 lebte sie im Haus Nr. 53 (das Haus existiert nicht mehr, dieser Teil der Georgenkirchstraße heißt heute Pauline-Staegemann-Straße). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Panke in den letzten Jahren des Kaiserreichs und im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.<br />
Die älteste Tochter Johanna heiratete im Oktober 1933 den Kaufmann Leonhard Loeffler, geboren 1906 in Bromberg. Das junge Paar lebte bei Johannas Eltern in der Georgenkirchstraße 53. Im August 1937 kam Martin Pankes Enkelin Marion zur Welt.<br />
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Panke. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.<br />
Sohn Leo Panke wurde am 13. Januar 1942 mit dem „8. Osttransport“ nach Riga deportiert. Er befand sich vor seiner Deportation im Polizeigefängnis Berlin, der Grund für seine Inhaftierung ist nicht bekannt. Leo Panke wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. <br />
Tochter Johanna wurde mit ihrem Mann Leonhard Loeffler und der fünfjährigen Marion am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.<br />
Martin Panke, seine Frau Sophie und die Tochter Margot wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschont gebliebenen jüdischen Zwangsarbeiter*innen, die in kriegswichtigen Betrieben beschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Nur die Arbeitsstelle von Margot ist bekannt: Sie war bei der Lautsprecherfabrik E. Fritz & Co. GmbH in der Frankfurter Allee 56 zwangsverpflichtet.<br />
Martin Panke wurde am 2. März 1943 mit dem „32. Osttransport“, Tochter Margot einen Tag später und seine Frau Sophie am 4. März nach Auschwitz deportiert und ermordet.<br />
Martins Bruder Georg war bereits 1918, Bruder Wilhelm 1941 in Berlin verstorben. Wilhelms Frau Hanna Panke, geb. Jeruchim, sowie ihre erwachsenen Kinder Alice, Gerhard und Kurt wurden am 27. November 1941 nach Riga deportiert und ermordet.<br />
Der jüngste Bruder, Sally Panke, wurde am 4. August 1943, seine Frau Eva, geb. Edel, am 24. August nach Auschwitz deportiert und ermordet. Auch Sohn Ludwig wurde im Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert, hat die Shoah aber überlebt.<br />

Martin Panke kam am 16. März 1875 in Berlin als Sohn des jüdischen Schneiders Abraham Panke und dessen Ehefrau Marianne, geb. Schneider, zur Welt. Zum Zeitpunkt seiner Geburt wohnte die Familie in der Brunnenstraße 134. Martins Vater hatte aus einer ersten Ehe bereits sechs Kinder: Itzig Max (*1855), Heymann (*1857), Karl (*1859), Amalie (*1861), Julie (*1864) und Ernestine (*1867). Seine zweite Ehefrau Marianne brachte nach Martin noch fünf weitere Söhne zur Welt, von denen jedoch zwei bereits im Säuglingsalter starben. Martins jüngere Brüder waren Wilhelm (*1876), Georg (*1879) und Sally (*1883).
Martin Panke ergriff den Beruf des Glasarbeiters. Er heiratete Sophie Zydower, geboren am 15. März 1882 in Jarotschin (Posen). Das Paar hatte mindestens vier Kinder: Johanna kam am 26. Januar 1908 zur Welt; die Tochter Lucie starb im Alter von nur sieben Monaten im August 1910; Leo wurde am 12. Dezember 1911 geboren und Margot am 4. Juni 1917. Die Familie lebte in der Gegend nördlich des Alexanderplatzes. Um 1914 zog sie in die Georgenkirchstraße 6, seit 1920 lebte sie im Haus Nr. 53 (das Haus existiert nicht mehr, dieser Teil der Georgenkirchstraße heißt heute Pauline-Staegemann-Straße). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie Panke in den letzten Jahren des Kaiserreichs und im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Die älteste Tochter Johanna heiratete im Oktober 1933 den Kaufmann Leonhard Loeffler, geboren 1906 in Bromberg. Das junge Paar lebte bei Johannas Eltern in der Georgenkirchstraße 53. Im August 1937 kam Martin Pankes Enkelin Marion zur Welt.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Panke. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Aufgrund der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ konnten sie sich ab dem 19. September 1941 nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Sohn Leo Panke wurde am 13. Januar 1942 mit dem „8. Osttransport“ nach Riga deportiert. Er befand sich vor seiner Deportation im Polizeigefängnis Berlin, der Grund für seine Inhaftierung ist nicht bekannt. Leo Panke wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.
Tochter Johanna wurde mit ihrem Mann Leonhard Loeffler und der fünfjährigen Marion am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Martin Panke, seine Frau Sophie und die Tochter Margot wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschont gebliebenen jüdischen Zwangsarbeiter*innen, die in kriegswichtigen Betrieben beschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Nur die Arbeitsstelle von Margot ist bekannt: Sie war bei der Lautsprecherfabrik E. Fritz & Co. GmbH in der Frankfurter Allee 56 zwangsverpflichtet.
Martin Panke wurde am 2. März 1943 mit dem „32. Osttransport“, Tochter Margot einen Tag später und seine Frau Sophie am 4. März nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Martins Bruder Georg war bereits 1918, Bruder Wilhelm 1941 in Berlin verstorben. Wilhelms Frau Hanna Panke, geb. Jeruchim, sowie ihre erwachsenen Kinder Alice, Gerhard und Kurt wurden am 27. November 1941 nach Riga deportiert und ermordet.
Der jüngste Bruder, Sally Panke, wurde am 4. August 1943, seine Frau Eva, geb. Edel, am 24. August nach Auschwitz deportiert und ermordet. Auch Sohn Ludwig wurde im Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert, hat die Shoah aber überlebt.