Location
Prinzenstraße 32 -33
Historical name
Prinzenstraße 33
District
Kreuzberg
Stone was laid
20 May 2008
Born
28 September 1920 in Memel (Ostpreußen) / Klaipėda
Forced Labour
Näherin
Deportation
on 29 June 1943
to
Theresienstadt
Later deported
on 01 October 1944
to
Auschwitz
Murdered
in Auschwitz
Edith Ganz wurde am 28. September 1920 in Memel (heute Klaipėda in Litauen) geboren. Die Hafenstadt gehörte damals zum ehemals ostpreußischen Memelgebiet, das nach dem Ersten Weltkrieg separiert und unter internationale Verwaltung gestellt wurde. Ihre Eltern waren der 1892 in Memel geborene Hille Ganz und die 1889 im ostpreußischen Klein Kackschen (heute Alexejewka in Russland) geborene Sara Ganz, geb. Kellermann. Hille und Sara hatten am 15. Mai 1919 im Standesamt Tuppen an der Memel geheiratet. Am 8. April 1923 kam Ediths jüngerer Bruder Heinz in Heilsberg (heute Lidzbark Warmiński in Polen) zur Welt.
Über die Kindheit und Jugend von Edith Ganz und ihrem Bruder haben sich nur wenige Informationen erhalten. Ihre Eltern gehörten aber zum Zeitpunkt ihrer Geburt aller Wahrscheinlichkeit nach zur deutschsprachig-jüdischen Gemeinde der Stadt Memel. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in den 1920er/1930er Jahren zogen Hille und Sara Ganz mit ihren zwei Kindern nach Berlin. Ab 1935 bewohnte die Familie eine Wohnung in der Ebersstraße 44 in Schöneberg nahe des Innsbrucker Platzes. Es haben sich leider keine Quellen erhalten, die weiteren Einblick in das Leben der Familie Ganz im Berlin der 1930er Jahre bieten würden und ebenso wenig zum Berufsleben der Eltern und der Ausbildung von Edith Ganz und ihrem Bruder.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Ganz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von diesen Maßnahmen, die alle Menschen abseits der NS-Volksgemeinschaft trafen, musste Edith Ganz seit Anfang der 1940er Jahre Zwangsarbeit leisten. Sie war als Näherin bei einer Schöneberger Firma zwangsbeschäftigt. Im Dezember 1941 heiratete sie auf dem Standesamt Kreuzberg den zwei Jahre älteren, gebürtigen Berliner Erwin Deutsch, der mit seiner Schwester und seinen Eltern in einer Wohnung in der Prinzenstraße 33 in Kreuzberg wohnte und zog zu ihm.
Hier lebten Erwin und Edith Deutsch unter schwierigsten Bedingungen bis zum Juni 1943, als sie von der Gestapo aus ihrer Wohnung in das Sammellager Große Frankfurter Straße verschleppt wurden. Am 29. Juni 1943 wurde das Ehepaar mit dem 92. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach etwas mehr als einem Jahr im Ghetto wurden sie getrennt voneinander in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert: Erwin am 29. September, Edith am 1. Oktober 1944.
Edith Deutsch wurde in Auschwitz ermordet. Möglicherweise wurde sie bereits unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau selektiert und in den Gaskammern des Vernichtungslagers vergast. In jedem Fall gehörte sie nicht zu den wenigen Überlebenden von Auschwitz. Ihr Ehemann wurde angesichts der heranrückenden Roten Armee und dem beginnenden Abbruch des Vernichtungslagers am 10. Oktober 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er durch Zwangsarbeit und mangelnde Versorgung ermordet werden sollte („Vernichtung durch Arbeit“). Kurze Zeit nach der Befreiung durch amerikanische Truppen im Außenlager Kaufering IV erlag Erwin Deutsch am 25. Mai 1945 im bayerischen Fürstenfeldbruck den unmittelbaren Folgen der KZ-Haft. Ediths Eltern, Sara und Hille Ganz, waren am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Das Schicksal ihres Bruders Heinz Ganz ist ungeklärt.
Über die Kindheit und Jugend von Edith Ganz und ihrem Bruder haben sich nur wenige Informationen erhalten. Ihre Eltern gehörten aber zum Zeitpunkt ihrer Geburt aller Wahrscheinlichkeit nach zur deutschsprachig-jüdischen Gemeinde der Stadt Memel. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in den 1920er/1930er Jahren zogen Hille und Sara Ganz mit ihren zwei Kindern nach Berlin. Ab 1935 bewohnte die Familie eine Wohnung in der Ebersstraße 44 in Schöneberg nahe des Innsbrucker Platzes. Es haben sich leider keine Quellen erhalten, die weiteren Einblick in das Leben der Familie Ganz im Berlin der 1930er Jahre bieten würden und ebenso wenig zum Berufsleben der Eltern und der Ausbildung von Edith Ganz und ihrem Bruder.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Ganz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von diesen Maßnahmen, die alle Menschen abseits der NS-Volksgemeinschaft trafen, musste Edith Ganz seit Anfang der 1940er Jahre Zwangsarbeit leisten. Sie war als Näherin bei einer Schöneberger Firma zwangsbeschäftigt. Im Dezember 1941 heiratete sie auf dem Standesamt Kreuzberg den zwei Jahre älteren, gebürtigen Berliner Erwin Deutsch, der mit seiner Schwester und seinen Eltern in einer Wohnung in der Prinzenstraße 33 in Kreuzberg wohnte und zog zu ihm.
Hier lebten Erwin und Edith Deutsch unter schwierigsten Bedingungen bis zum Juni 1943, als sie von der Gestapo aus ihrer Wohnung in das Sammellager Große Frankfurter Straße verschleppt wurden. Am 29. Juni 1943 wurde das Ehepaar mit dem 92. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach etwas mehr als einem Jahr im Ghetto wurden sie getrennt voneinander in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert: Erwin am 29. September, Edith am 1. Oktober 1944.
Edith Deutsch wurde in Auschwitz ermordet. Möglicherweise wurde sie bereits unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau selektiert und in den Gaskammern des Vernichtungslagers vergast. In jedem Fall gehörte sie nicht zu den wenigen Überlebenden von Auschwitz. Ihr Ehemann wurde angesichts der heranrückenden Roten Armee und dem beginnenden Abbruch des Vernichtungslagers am 10. Oktober 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er durch Zwangsarbeit und mangelnde Versorgung ermordet werden sollte („Vernichtung durch Arbeit“). Kurze Zeit nach der Befreiung durch amerikanische Truppen im Außenlager Kaufering IV erlag Erwin Deutsch am 25. Mai 1945 im bayerischen Fürstenfeldbruck den unmittelbaren Folgen der KZ-Haft. Ediths Eltern, Sara und Hille Ganz, waren am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Das Schicksal ihres Bruders Heinz Ganz ist ungeklärt.
Edith Ganz wurde am 28. September 1920 in Memel (heute Klaipėda in Litauen) geboren. Die Hafenstadt gehörte damals zum ehemals ostpreußischen Memelgebiet, das nach dem Ersten Weltkrieg separiert und unter internationale Verwaltung gestellt wurde. Ihre Eltern waren der 1892 in Memel geborene Hille Ganz und die 1889 im ostpreußischen Klein Kackschen (heute Alexejewka in Russland) geborene Sara Ganz, geb. Kellermann. Hille und Sara hatten am 15. Mai 1919 im Standesamt Tuppen an der Memel geheiratet. Am 8. April 1923 kam Ediths jüngerer Bruder Heinz in Heilsberg (heute Lidzbark Warmiński in Polen) zur Welt.
Über die Kindheit und Jugend von Edith Ganz und ihrem Bruder haben sich nur wenige Informationen erhalten. Ihre Eltern gehörten aber zum Zeitpunkt ihrer Geburt aller Wahrscheinlichkeit nach zur deutschsprachig-jüdischen Gemeinde der Stadt Memel. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in den 1920er/1930er Jahren zogen Hille und Sara Ganz mit ihren zwei Kindern nach Berlin. Ab 1935 bewohnte die Familie eine Wohnung in der Ebersstraße 44 in Schöneberg nahe des Innsbrucker Platzes. Es haben sich leider keine Quellen erhalten, die weiteren Einblick in das Leben der Familie Ganz im Berlin der 1930er Jahre bieten würden und ebenso wenig zum Berufsleben der Eltern und der Ausbildung von Edith Ganz und ihrem Bruder.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Ganz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von diesen Maßnahmen, die alle Menschen abseits der NS-Volksgemeinschaft trafen, musste Edith Ganz seit Anfang der 1940er Jahre Zwangsarbeit leisten. Sie war als Näherin bei einer Schöneberger Firma zwangsbeschäftigt. Im Dezember 1941 heiratete sie auf dem Standesamt Kreuzberg den zwei Jahre älteren, gebürtigen Berliner Erwin Deutsch, der mit seiner Schwester und seinen Eltern in einer Wohnung in der Prinzenstraße 33 in Kreuzberg wohnte und zog zu ihm.
Hier lebten Erwin und Edith Deutsch unter schwierigsten Bedingungen bis zum Juni 1943, als sie von der Gestapo aus ihrer Wohnung in das Sammellager Große Frankfurter Straße verschleppt wurden. Am 29. Juni 1943 wurde das Ehepaar mit dem 92. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach etwas mehr als einem Jahr im Ghetto wurden sie getrennt voneinander in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert: Erwin am 29. September, Edith am 1. Oktober 1944.
Edith Deutsch wurde in Auschwitz ermordet. Möglicherweise wurde sie bereits unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau selektiert und in den Gaskammern des Vernichtungslagers vergast. In jedem Fall gehörte sie nicht zu den wenigen Überlebenden von Auschwitz. Ihr Ehemann wurde angesichts der heranrückenden Roten Armee und dem beginnenden Abbruch des Vernichtungslagers am 10. Oktober 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er durch Zwangsarbeit und mangelnde Versorgung ermordet werden sollte („Vernichtung durch Arbeit“). Kurze Zeit nach der Befreiung durch amerikanische Truppen im Außenlager Kaufering IV erlag Erwin Deutsch am 25. Mai 1945 im bayerischen Fürstenfeldbruck den unmittelbaren Folgen der KZ-Haft. Ediths Eltern, Sara und Hille Ganz, waren am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Das Schicksal ihres Bruders Heinz Ganz ist ungeklärt.
Über die Kindheit und Jugend von Edith Ganz und ihrem Bruder haben sich nur wenige Informationen erhalten. Ihre Eltern gehörten aber zum Zeitpunkt ihrer Geburt aller Wahrscheinlichkeit nach zur deutschsprachig-jüdischen Gemeinde der Stadt Memel. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in den 1920er/1930er Jahren zogen Hille und Sara Ganz mit ihren zwei Kindern nach Berlin. Ab 1935 bewohnte die Familie eine Wohnung in der Ebersstraße 44 in Schöneberg nahe des Innsbrucker Platzes. Es haben sich leider keine Quellen erhalten, die weiteren Einblick in das Leben der Familie Ganz im Berlin der 1930er Jahre bieten würden und ebenso wenig zum Berufsleben der Eltern und der Ausbildung von Edith Ganz und ihrem Bruder.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Ganz. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Abgesehen von diesen Maßnahmen, die alle Menschen abseits der NS-Volksgemeinschaft trafen, musste Edith Ganz seit Anfang der 1940er Jahre Zwangsarbeit leisten. Sie war als Näherin bei einer Schöneberger Firma zwangsbeschäftigt. Im Dezember 1941 heiratete sie auf dem Standesamt Kreuzberg den zwei Jahre älteren, gebürtigen Berliner Erwin Deutsch, der mit seiner Schwester und seinen Eltern in einer Wohnung in der Prinzenstraße 33 in Kreuzberg wohnte und zog zu ihm.
Hier lebten Erwin und Edith Deutsch unter schwierigsten Bedingungen bis zum Juni 1943, als sie von der Gestapo aus ihrer Wohnung in das Sammellager Große Frankfurter Straße verschleppt wurden. Am 29. Juni 1943 wurde das Ehepaar mit dem 92. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach etwas mehr als einem Jahr im Ghetto wurden sie getrennt voneinander in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert: Erwin am 29. September, Edith am 1. Oktober 1944.
Edith Deutsch wurde in Auschwitz ermordet. Möglicherweise wurde sie bereits unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau selektiert und in den Gaskammern des Vernichtungslagers vergast. In jedem Fall gehörte sie nicht zu den wenigen Überlebenden von Auschwitz. Ihr Ehemann wurde angesichts der heranrückenden Roten Armee und dem beginnenden Abbruch des Vernichtungslagers am 10. Oktober 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er durch Zwangsarbeit und mangelnde Versorgung ermordet werden sollte („Vernichtung durch Arbeit“). Kurze Zeit nach der Befreiung durch amerikanische Truppen im Außenlager Kaufering IV erlag Erwin Deutsch am 25. Mai 1945 im bayerischen Fürstenfeldbruck den unmittelbaren Folgen der KZ-Haft. Ediths Eltern, Sara und Hille Ganz, waren am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Das Schicksal ihres Bruders Heinz Ganz ist ungeklärt.