Nanny Lipski née Gerson

Location 
Salzbrunner Straße 44
District
Schmargendorf
Stone was laid
10 May 2017
Born
12 July 1888 in Wongrowitz / Wągrowiec
Deportation
on 02 April 1942 to the Warschauer Ghetto
Murdered

Nanny (auch Nanni geschrieben) Lipski geb. Gerson wurde am 12. Juli 1888 in Wongrowitz (heute: Wągrowiec / Polen) in der Provinz Posen geboren. Sie heiratete Adolf Lipski, mit dem sie von Thorn nach Berlin zog. Mit drei Kindern war es nicht leicht, in Berlin Fuß zu fassen. Nanny Lipski unterstützte ihren Mann, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Sie ging zu den Nachbarn und bot ihre Arbeit als Stickerin an, indem sie für Hochzeitspaare die Wäscheteile für die Aussteuer mit den gestickten Initialen versah. <br />
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Die ältere Tochter Tova ging zu einer Handelsschule, die sie aber wegen der einschränkenden Gesetze der Nationalsozialisten nicht beenden konnte. Mit 15 trat sie dem zionistischen Jugendverband Kadima bei und hatte die Chance, rechtzeitig nach Palästina auszuwandern. Mit dem Schiff „Martha Washington“ erreichte sie das neue Land und lebte dort mit dem Namen Cila in dem Kibbutz Gesher. Solange sie noch in Deutschland war, hatte sie durch Nachhilfestunden zum Unterhalt der Familie beigetragen. <br />
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Die letzte Adresse der Lipskis vor der Deportation war die Salzbrunner Straße 44. Dort wurde Nanny zusammen mit ihrem Mann abgeholt, um vom Bahnhof Grunewald nach Warschau ins Ghetto deportiert zu werden. Ihre Kinder Helmuth und Gerda wurden woanders ermordet.<br />

Nanny (auch Nanni geschrieben) Lipski geb. Gerson wurde am 12. Juli 1888 in Wongrowitz (heute: Wągrowiec / Polen) in der Provinz Posen geboren. Sie heiratete Adolf Lipski, mit dem sie von Thorn nach Berlin zog. Mit drei Kindern war es nicht leicht, in Berlin Fuß zu fassen. Nanny Lipski unterstützte ihren Mann, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Sie ging zu den Nachbarn und bot ihre Arbeit als Stickerin an, indem sie für Hochzeitspaare die Wäscheteile für die Aussteuer mit den gestickten Initialen versah.

Die ältere Tochter Tova ging zu einer Handelsschule, die sie aber wegen der einschränkenden Gesetze der Nationalsozialisten nicht beenden konnte. Mit 15 trat sie dem zionistischen Jugendverband Kadima bei und hatte die Chance, rechtzeitig nach Palästina auszuwandern. Mit dem Schiff „Martha Washington“ erreichte sie das neue Land und lebte dort mit dem Namen Cila in dem Kibbutz Gesher. Solange sie noch in Deutschland war, hatte sie durch Nachhilfestunden zum Unterhalt der Familie beigetragen.

Die letzte Adresse der Lipskis vor der Deportation war die Salzbrunner Straße 44. Dort wurde Nanny zusammen mit ihrem Mann abgeholt, um vom Bahnhof Grunewald nach Warschau ins Ghetto deportiert zu werden. Ihre Kinder Helmuth und Gerda wurden woanders ermordet.