Ester-Elsbeth Grenz née Hoffmann

Location 
Schonensche Str. 2
Historical name
Schonensche Straße 2
District
Pankow
Stone was laid
30 July 2021
Born
09 January 1894 in Berlin
Occupation
Arbeiterin
Deportation
on 19 January 1942 to Riga
Murdered
in Riga

Am 9. Januar 1894 wurde in der Falckensteinstraße 28 in Berlin-Kreuzberg Elsbeth Hoffmann geboren. Der Vater, ein Arbeiter, geboren in Treppeln/Kreis Crossen (Landkreis Dahme-Spreewald) und die Mutter, eine geborene Grünberg aus Schwiebus (im heutigen Polen), hatten zwölf Kinder, von denen fünf bereits in Kleinkindalter starben. Elsbeth war das jüngste Kind. <br />
Elsbeth Hoffmann heiratete Ende 1922 Bruno Grenz, der ein Jahr älter als sie und zum Zeitpunkt der Heirat als Kassenbote tätig war. Für Elsbeth Grenz ist in der Heiratsurkunde als Beruf „Fabrikarbeiterin“ vermerkt. Auch Bruno Grenz stammte aus einer kinderreichen Familie, die in Rixdorf (damals noch Kreis Teltow) lebte. Sieben weitere Geschwister konnten ermittelt werden. Sechs Kinder starben auch in dieser Familie im Kleinkindalter. <br />
Laut Eintrag in den „Berliner Adressbüchern“ lebte das Ehepaar Grenz von 1925 bis 1927 in der Reichenberger Straße 55 (SO 36, Kreuzberg), Ab 1928 verliert sich die Spur des Paares, es sind im „Berliner Adressbuch“ keine weiteren Einträge vorhanden. Die Ehe wurde 1930 geschieden. Im Zuge der Recherche konnten keine Kinder ermittelt werden. Bruno Grenz starb nach Kriegsende im Februar 1946 in einem Neuruppiner Krankenhaus im Alter von 51 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Rentner.<br />
Ein Jahr nach der Scheidung gibt es einen Hinweis auf eine frei gewählte Wohnanschrift von Elsbeth Grenz im Jüdischen Adressbuch: Schonensche Straße 2. Über ihre Lebensumstände ist jedoch wenig bekannt. Erst mit der Volkszählung 1939 lässt sich ihr Lebensweg weiterverfolgen: Ester-Elsbeth Grenz wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Elsässer Straße 71 (heute: Torstraße 170) in Berlin-Mitte zur Untermiete bei der jüdischen Familie Knopf. Vermutlich mit deren Wegzug/Vertreibung musste auch sie diese Wohnung verlassen. Ob es sich in der Elsässer Straße 71 aber tatsächlich um eine von ihr frei gewählte Wohnung gehandelt hat? Das bleibt ungeklärt; es kann sich auch um eine sogenannte „Judenwohnung“ gehandelt haben.<br />
Im Berliner Gedenkbuch wird als Wohnsitz Johannisstraße 16 in Berlin-Mitte angegeben. Hierbei handelt es sich um die Adresse der Synagoge der Jüdischen Reformgemeinde. Diese Adresse wird als Wohnung von 19 Menschen genannt, die alle mit verschiedenen Transporten deportiert und ermordet wurden. <br />
Einen Tag vor der berüchtigten Wannseekonferenz, am 19. Januar 1942, wurde Elsbeth Grenz mit dem „9. Osttransport“ nach Riga deportiert. In der Transportliste wurde als Adresse „Polizeigefängnis Berlin“ vermerkt. Das Polizeigefängnis am Alexanderplatz diente wohl Anfang der 1940er-Jahre auch als Durchgangsstation für täglich bis zu 3000 Gefangene, die nur eine Nacht blieben und am nächsten Tag weitertransportiert wurden. Wann Elsbeth Grenz ermordet wurde, ist nicht bekannt.<br />
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Am 9. Januar 1894 wurde in der Falckensteinstraße 28 in Berlin-Kreuzberg Elsbeth Hoffmann geboren. Der Vater, ein Arbeiter, geboren in Treppeln/Kreis Crossen (Landkreis Dahme-Spreewald) und die Mutter, eine geborene Grünberg aus Schwiebus (im heutigen Polen), hatten zwölf Kinder, von denen fünf bereits in Kleinkindalter starben. Elsbeth war das jüngste Kind.
Elsbeth Hoffmann heiratete Ende 1922 Bruno Grenz, der ein Jahr älter als sie und zum Zeitpunkt der Heirat als Kassenbote tätig war. Für Elsbeth Grenz ist in der Heiratsurkunde als Beruf „Fabrikarbeiterin“ vermerkt. Auch Bruno Grenz stammte aus einer kinderreichen Familie, die in Rixdorf (damals noch Kreis Teltow) lebte. Sieben weitere Geschwister konnten ermittelt werden. Sechs Kinder starben auch in dieser Familie im Kleinkindalter.
Laut Eintrag in den „Berliner Adressbüchern“ lebte das Ehepaar Grenz von 1925 bis 1927 in der Reichenberger Straße 55 (SO 36, Kreuzberg), Ab 1928 verliert sich die Spur des Paares, es sind im „Berliner Adressbuch“ keine weiteren Einträge vorhanden. Die Ehe wurde 1930 geschieden. Im Zuge der Recherche konnten keine Kinder ermittelt werden. Bruno Grenz starb nach Kriegsende im Februar 1946 in einem Neuruppiner Krankenhaus im Alter von 51 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Rentner.
Ein Jahr nach der Scheidung gibt es einen Hinweis auf eine frei gewählte Wohnanschrift von Elsbeth Grenz im Jüdischen Adressbuch: Schonensche Straße 2. Über ihre Lebensumstände ist jedoch wenig bekannt. Erst mit der Volkszählung 1939 lässt sich ihr Lebensweg weiterverfolgen: Ester-Elsbeth Grenz wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Elsässer Straße 71 (heute: Torstraße 170) in Berlin-Mitte zur Untermiete bei der jüdischen Familie Knopf. Vermutlich mit deren Wegzug/Vertreibung musste auch sie diese Wohnung verlassen. Ob es sich in der Elsässer Straße 71 aber tatsächlich um eine von ihr frei gewählte Wohnung gehandelt hat? Das bleibt ungeklärt; es kann sich auch um eine sogenannte „Judenwohnung“ gehandelt haben.
Im Berliner Gedenkbuch wird als Wohnsitz Johannisstraße 16 in Berlin-Mitte angegeben. Hierbei handelt es sich um die Adresse der Synagoge der Jüdischen Reformgemeinde. Diese Adresse wird als Wohnung von 19 Menschen genannt, die alle mit verschiedenen Transporten deportiert und ermordet wurden.
Einen Tag vor der berüchtigten Wannseekonferenz, am 19. Januar 1942, wurde Elsbeth Grenz mit dem „9. Osttransport“ nach Riga deportiert. In der Transportliste wurde als Adresse „Polizeigefängnis Berlin“ vermerkt. Das Polizeigefängnis am Alexanderplatz diente wohl Anfang der 1940er-Jahre auch als Durchgangsstation für täglich bis zu 3000 Gefangene, die nur eine Nacht blieben und am nächsten Tag weitertransportiert wurden. Wann Elsbeth Grenz ermordet wurde, ist nicht bekannt.