Jakob Kaufmann

Location 
Schulstr. 58
District
Wedding
Stone was laid
29 August 2021
Born
27 November 1892 in Koblenz-Metternich
Occupation
Kaufmann
Escape
02.01.1939 Shanghai
Verhaftet
14 June 1938 to 20 August 1938 in Buchenwald
Survived

Jakob Kaufmann wurde am 27. November 1892 in Metternich, einem heutigen Stadtteil von Koblenz, geboren. Seine Eltern waren die Näherin Elisabeth und der Altwarenhändler Hermann Jakob Kaufmann. Jakob hatte zwei Brüder, Leo, der 1895 geboren wurde, und Joseph, der 1897 auf die Welt kam. Zu den Geschwistern zählte auch ein Mädchen, das im Kindesalter starb.<br />
Im Berliner Adressbuch von 1931 ist vermerkt, dass Jakob Kaufmann inzwischen nach Berlin umgezogen war und im Wedding in der Brunnenstraße 190 wohnte. Sein Beruf wird als Kaufmann und Handlungsgehilfe angegeben. Er war Mitglied der Jüdischen Gemeinde.<br />
Am 11. Februar 1932 heiratete Jakob Kaufmann die christlich getaufte Erna Sokolowski. Sie lebten zusammen im Wedding in der Schulstraße 58. Ihre Ehe blieb kinderlos.<br />
Jakob Kaufmann wurde im Rahmen der ,,Aktion Arbeitsscheu Reich“ in Berlin verhaftet und am 14. Juni 1938 in das KZ Buchenwald eingewiesen. Er wurde als „ASR-Jude“ mit der Nummer 5340 registriert und kam in den Block 34. Am 20. August 1938 wurde Jakob Kaufmann von dort entlassen.<br />
Am 2. Januar 1939 emigrierte er nach Shanghai. Die meisten Länder hatten in der Zwischenzeit ihre Bestimmungen sehr verschärft, so dass es wenig Möglichkeiten der Einreise gab. Eine Passage nach Shanghai war zwar teuer, aber es wurde kein Visum verlangt. Bis 1941 gelang mindestens 18.000 Jüdinnen und Juden aus Europa die Flucht nach Shanghai. Danach war diese Fluchtroute wegen des Kriegseintritts Japans versperrt.<br />
Aus Dokumenten wissen wir, dass Jakob Kaufmann von 1943 bis 1945 im Ghetto Shanghai in der Seward Road 961 lebte. Seine Frau Erna, die in Berlin geblieben war, berichtete, dass sie 1941 das letzte Lebenszeichen von ihm erhalten hat.<br />
Am 15. Juni 1948 gelang Jakob Kaufmann die Auswanderung in die USA wo er am 30. Juni 1948 ankam. Sein Leben verbrachte er in Detroit im Staat Michigan, wo er am 1. September 1969 verstarb.<br />

Jakob Kaufmann wurde am 27. November 1892 in Metternich, einem heutigen Stadtteil von Koblenz, geboren. Seine Eltern waren die Näherin Elisabeth und der Altwarenhändler Hermann Jakob Kaufmann. Jakob hatte zwei Brüder, Leo, der 1895 geboren wurde, und Joseph, der 1897 auf die Welt kam. Zu den Geschwistern zählte auch ein Mädchen, das im Kindesalter starb.
Im Berliner Adressbuch von 1931 ist vermerkt, dass Jakob Kaufmann inzwischen nach Berlin umgezogen war und im Wedding in der Brunnenstraße 190 wohnte. Sein Beruf wird als Kaufmann und Handlungsgehilfe angegeben. Er war Mitglied der Jüdischen Gemeinde.
Am 11. Februar 1932 heiratete Jakob Kaufmann die christlich getaufte Erna Sokolowski. Sie lebten zusammen im Wedding in der Schulstraße 58. Ihre Ehe blieb kinderlos.
Jakob Kaufmann wurde im Rahmen der ,,Aktion Arbeitsscheu Reich“ in Berlin verhaftet und am 14. Juni 1938 in das KZ Buchenwald eingewiesen. Er wurde als „ASR-Jude“ mit der Nummer 5340 registriert und kam in den Block 34. Am 20. August 1938 wurde Jakob Kaufmann von dort entlassen.
Am 2. Januar 1939 emigrierte er nach Shanghai. Die meisten Länder hatten in der Zwischenzeit ihre Bestimmungen sehr verschärft, so dass es wenig Möglichkeiten der Einreise gab. Eine Passage nach Shanghai war zwar teuer, aber es wurde kein Visum verlangt. Bis 1941 gelang mindestens 18.000 Jüdinnen und Juden aus Europa die Flucht nach Shanghai. Danach war diese Fluchtroute wegen des Kriegseintritts Japans versperrt.
Aus Dokumenten wissen wir, dass Jakob Kaufmann von 1943 bis 1945 im Ghetto Shanghai in der Seward Road 961 lebte. Seine Frau Erna, die in Berlin geblieben war, berichtete, dass sie 1941 das letzte Lebenszeichen von ihm erhalten hat.
Am 15. Juni 1948 gelang Jakob Kaufmann die Auswanderung in die USA wo er am 30. Juni 1948 ankam. Sein Leben verbrachte er in Detroit im Staat Michigan, wo er am 1. September 1969 verstarb.