Erinnerungen der Zeitzeugin Frau E. Spitzer.<br />
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Die alte Steinstraße 2 hatte ein Vorderhaus, einen Seitenflügel und ein Quergebäude. Es war eines der Wohnhäuser, die Ende vergangenen Jahrhunderts in dieser Gegend der Spandauer Vorstadt entstanden ist. Es war nicht groß. Im Vorderhaus lebten sechs Familien. Unten rechts war ein kleiner Milchladen. Während des 2. Weltkrieges ist das Vorderhaus durch Bomben zerstört worden. Geht man auf Spurensuche in die Steinstraße, in diese Gegend überhaupt, so ist sie geprägt von seinen Bewohnern, Juden und Nichtjuden, von Sinti und Roma. Aus meiner Kindheit sind mir die beiden jüdischen Familien Altona und Schaye, die mit meiner Familie im Haus Steinstraße 2 lebten, in Erinnerung geblieben. Die Ergebnisse meiner Nachforschungen sind bisher gering, aber reichen dennoch aus, ein kleines Bild dieser Menschen, die mit uns in einem Haus zusammenlebten, zu zeichnen. <br />
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Familie Altona. Obwohl ich noch Kind war und wir nur 6 Jahre (von 1934 1940) in diesem Haus lebten, kann ich mich noch gut an Frau und Herrn Altona erinnern. Kinder und Verwandte oder Freunde dieser Familie habe ich nicht kennen gelernt. Frau Elise Altona, geb. Bornstein wurde am 11.01.1880 in Hamburg geboren. Sie war Dentistin und hatte in ihrer Wohnung eine Praxis. Sie kam mit dem 74. Alterstransport vom 19.11.1942 nach Theresienstadt. Der Todesort ist Auschwitz. Herr Alfred Altona, Ehemann von Frau Elise wurde am 02.02.1874 in Marienwerder geboren. Der Beruf ist nicht bekannt. Er war im 1.Weltkrieg Frontsoldat und erlitt schwere Verletzungen. Die schweren körperlichen Beeinträchtigungen hinderten ihn daran, die Wohnung überhaupt zu verlassen. Er verstarb am 10.10.1942 im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2 und wurde am18.10.1942 auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee beigesetzt.
Die alte Steinstraße 2 hatte ein Vorderhaus, einen Seitenflügel und ein Quergebäude. Es war eines der Wohnhäuser, die Ende vergangenen Jahrhunderts in dieser Gegend der Spandauer Vorstadt entstanden ist. Es war nicht groß. Im Vorderhaus lebten sechs Familien. Unten rechts war ein kleiner Milchladen. Während des 2. Weltkrieges ist das Vorderhaus durch Bomben zerstört worden. Geht man auf Spurensuche in die Steinstraße, in diese Gegend überhaupt, so ist sie geprägt von seinen Bewohnern, Juden und Nichtjuden, von Sinti und Roma. Aus meiner Kindheit sind mir die beiden jüdischen Familien Altona und Schaye, die mit meiner Familie im Haus Steinstraße 2 lebten, in Erinnerung geblieben. Die Ergebnisse meiner Nachforschungen sind bisher gering, aber reichen dennoch aus, ein kleines Bild dieser Menschen, die mit uns in einem Haus zusammenlebten, zu zeichnen.
Familie Altona. Obwohl ich noch Kind war und wir nur 6 Jahre (von 1934 1940) in diesem Haus lebten, kann ich mich noch gut an Frau und Herrn Altona erinnern. Kinder und Verwandte oder Freunde dieser Familie habe ich nicht kennen gelernt. Frau Elise Altona, geb. Bornstein wurde am 11.01.1880 in Hamburg geboren. Sie war Dentistin und hatte in ihrer Wohnung eine Praxis. Sie kam mit dem 74. Alterstransport vom 19.11.1942 nach Theresienstadt. Der Todesort ist Auschwitz. Herr Alfred Altona, Ehemann von Frau Elise wurde am 02.02.1874 in Marienwerder geboren. Der Beruf ist nicht bekannt. Er war im 1.Weltkrieg Frontsoldat und erlitt schwere Verletzungen. Die schweren körperlichen Beeinträchtigungen hinderten ihn daran, die Wohnung überhaupt zu verlassen. Er verstarb am 10.10.1942 im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2 und wurde am18.10.1942 auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee beigesetzt.