Käthe Rosenthal

Location 
Tile-Wardenberg-Str. 6
District
Tiergarten
Stone was laid
17 September 2019
Born
30 October 1880 in Berlin
Deportation
on 26 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Käthe Rosenthal kam am 30. Oktober 1880 mit dem Mädchennamen Linde in Berlin zur Welt. Sie war die Tochter des Kaufmanns Eduard Linde und seiner Ehefrau Jenny, geborene Saalfeld, und lebte mit ihrer Familie in der Kantstraße in Charlottenburg. Am 28. Dezember 1908 heiratete sie den drei Jahre älteren Kaufmann Willy Rosenthal. Die Eheleute wohnten seit 1910 in einer 4-Zimmer Wohnung in einem neu erbauten Haus in der Tile Wardenberg-Str. 6, 3. Etage, in Berlin-Tiergarten. Über Kinder der Eheleute ist nichts bekannt. <br />
Käthe Rosenthals Mann Willy wurde im Rahmen der „Juni Aktion“ verhaftet und vom 14. Juni 1938 bis 27. August 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. <br />
Die Verhaftungswelle sollte als Teil der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ vor allem der Disziplinierung der sogenannten subproletarischen Gruppen dienen. Doch kam es bei der „Juni-Aktion“ vor allem zu gezielten Massenverhaftungen von Juden. In Berlin nahm die Polizei zwischen 1000 und 2000 Juden unter fadenscheinigsten Vorwänden fest, es reichte schon das falsche Überqueren einer Straßenkreuzung. Als Initialzündung fungierte hierbei eine antisemitische Rede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. <br />
In Buchenwald wurde ein Teil der jüdischen Häftlinge im sogenannten Schafstall inhaftiert, einem ehemaligen Viehstall ohne jegliches Mobiliar. Diese etwa 500 Gefangenen kamen überwiegend aus Berlin und Breslau. Als Verpflegung wurde 300 g Brot und 750 ml Wassersuppe zugeteilt. Die katastrophalen Bedingungen forderten bis August 1938 150 Todesopfer. Die Berichterstattung darüber im Radiosender der britischen BBC führte zur Verlegung der Überlebenden in eine normale Holzbaracke. <br />
Nach seiner Entlassung war Willy Rosenthal bei Siemens & Halske, Wernerwerk, in Lichtenberg als Maschinenarbeiter beschäftigt.<br />
Im Oktober 1942 mussten Willy und Käthe Rosenthal eine Vermögenserklärung abgeben. Erst einige Monate später, am 26. Februar 1943, wurden beide mit dem „30. Osttransport“, der 1100 Personen fasste, ins Konzentrations- und Vernichtungslager Ausschwitz deportiert. Ein genaues Todesdatum ist nicht übermittelt.<br />
Im April 1943 wurde ihr Vermögen beschlagnahmt, das dem Deutschen Reich verfiel. Sowohl der Eigentümer der Wohnung als auch die Berliner Kraft- und Licht- Aktiengesellschaft (Bewag) stellten im Juli und August 1943 Forderungen für Miete und Stromverbrauch an den Oberfinanzpräsidenten. <br />
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Käthe Rosenthal kam am 30. Oktober 1880 mit dem Mädchennamen Linde in Berlin zur Welt. Sie war die Tochter des Kaufmanns Eduard Linde und seiner Ehefrau Jenny, geborene Saalfeld, und lebte mit ihrer Familie in der Kantstraße in Charlottenburg. Am 28. Dezember 1908 heiratete sie den drei Jahre älteren Kaufmann Willy Rosenthal. Die Eheleute wohnten seit 1910 in einer 4-Zimmer Wohnung in einem neu erbauten Haus in der Tile Wardenberg-Str. 6, 3. Etage, in Berlin-Tiergarten. Über Kinder der Eheleute ist nichts bekannt.
Käthe Rosenthals Mann Willy wurde im Rahmen der „Juni Aktion“ verhaftet und vom 14. Juni 1938 bis 27. August 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.
Die Verhaftungswelle sollte als Teil der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ vor allem der Disziplinierung der sogenannten subproletarischen Gruppen dienen. Doch kam es bei der „Juni-Aktion“ vor allem zu gezielten Massenverhaftungen von Juden. In Berlin nahm die Polizei zwischen 1000 und 2000 Juden unter fadenscheinigsten Vorwänden fest, es reichte schon das falsche Überqueren einer Straßenkreuzung. Als Initialzündung fungierte hierbei eine antisemitische Rede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels.
In Buchenwald wurde ein Teil der jüdischen Häftlinge im sogenannten Schafstall inhaftiert, einem ehemaligen Viehstall ohne jegliches Mobiliar. Diese etwa 500 Gefangenen kamen überwiegend aus Berlin und Breslau. Als Verpflegung wurde 300 g Brot und 750 ml Wassersuppe zugeteilt. Die katastrophalen Bedingungen forderten bis August 1938 150 Todesopfer. Die Berichterstattung darüber im Radiosender der britischen BBC führte zur Verlegung der Überlebenden in eine normale Holzbaracke.
Nach seiner Entlassung war Willy Rosenthal bei Siemens & Halske, Wernerwerk, in Lichtenberg als Maschinenarbeiter beschäftigt.
Im Oktober 1942 mussten Willy und Käthe Rosenthal eine Vermögenserklärung abgeben. Erst einige Monate später, am 26. Februar 1943, wurden beide mit dem „30. Osttransport“, der 1100 Personen fasste, ins Konzentrations- und Vernichtungslager Ausschwitz deportiert. Ein genaues Todesdatum ist nicht übermittelt.
Im April 1943 wurde ihr Vermögen beschlagnahmt, das dem Deutschen Reich verfiel. Sowohl der Eigentümer der Wohnung als auch die Berliner Kraft- und Licht- Aktiengesellschaft (Bewag) stellten im Juli und August 1943 Forderungen für Miete und Stromverbrauch an den Oberfinanzpräsidenten.