Location
Trautenaustr. 9
District
Wilmersdorf
Stone was laid
29 April 2012
Born
19 October 1863 in Gostin (Schlesien) / Gostyń
Deportation
on 17 August 1942
to
Theresienstadt
Murdered
17 September 1942 in Theresienstadt
Karl Bornstein wurde am 19. Oktober 1863 in Gostyn südlich von Posen geboren. Er besuchte das Gymnasium in Lissa, damals Preußische Provinz Posen, und studierte nach Erhalt der Reife Medizin. Nach seiner Promotion praktizierte er als Arzt in Borek und ging anschließend als Badearzt nach Landeck (Schlesien). Über Leipzig, wo Dr. Karl Bornstein u.a. Vorsitzender des „Vereins für Mutterschutz zu Leipzig“ war, kam er Jahre später nach Berlin.
Dr. Karl Bornstein beschäftigte sich wissenschaftlich vor allem mit Medizinethik und medizinischer Volksbelehrung. Er wirkte als Generalsekretär des preußischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung und war Schriftleiter der „Blätter für Volksgesundheitspflege“.
1925 wurde er zum Mitglied der 1652 gegründeten Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle gewählt, einer der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt.
Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten lebte er in der Trautenaustraße 9 in Berlin-Wilmersdorf. Er durfte nicht mehr publizieren und wurde im November 1938 aus der Liste der Mitglieder der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gestrichen.
Es ist nicht bekannt, wann er Magdalene Friedländer heiratete, die am 23. Januar 1874 in Kentschkau, Land Breslau, geboren wurde. Sie hatte keinen Beruf. Über ihr Leben weiß man weiter nichts. Das Ehepaar war kinderlos.
Das Ehepaar Bornstein wurde kurz vor der Deportation aus der Trautenaustraße 9 zwangsweise aus- und in eine sog. „Judenwohnung“ in der Bamberger Str. 48 einge-wiesen. Von dort mussten sie sich im ehemaligen Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte einfinden, das im Juni 1942 vom Reichssicherheitshauptamt zum „Sammellager“ erklärt wurde. Mit dem sogenannten „1. großen Alterstransport“ wurde das Ehepaar Bornstein am 17. August 1942 vom Lehrter Güterbahnhof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit diesem Transport wurden 1002 Berliner Juden und Jüdinnen – bevorzugt aus jüdischen Altersheimen – nach Theresienstadt verschleppt. Nur 15 Menschen überlebten.
Das Ehepaar Bornstein wurde in Theresienstadt in das Gebäude 609, Zimmer 015 „Marodenzimmer“ eingewiesen. Dr. Karl Bornstein – knapp 80jährig – starb am 17. September 1942 – einen Monat nach der Deportation – vermutlich an den Folgen der unsäglichen hygienischen Bedingungen, an Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung.
Seine Ehefrau Magdalene, geb. Friedländer, wurde am 15. Juni 1943 ermordet. Sie war 69 Jahre alt. Es gibt eine „Todesanzeige“, die sie als „verwitwet“ bezeichnet, da ihr Mann ja bereits im Jahr zuvor verstorben war. Als Todesursache wird „Entheritis/Darmkatarrh“ (akuter Durchfall) und „Debilitas cordis“ (Herzschwäche) angegeben. Man weiß aber aus vielen Quellen, dass diese „Todesursachen“ verschleierten, dass die Menschen den lebensfeindlichen Bedingungen zum Opfer fielen oder durch Unterlassung aktiv zu Tode gebracht wurden.
Im Park der Leopoldina in Halle (Saale) wurde 2009 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes getöteten Akademie-Mitglieder errichtet. Die vom halleschen Bildhauer Bernd Göbel gestaltete Stele trägt die Namen der neun Wissenschaftler, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder an den unmenschlichen und grausamen Bedingungen der Lagerhaft starben. Acht der Opfer stammten aus jüdischen Familien.
Dr. Karl Bornstein wird auf dieser Stele nicht genannt. Ursache dafür ist vermutlich die von verschiedenen Autoren veröffentlichte – falsche -Annahme, dass er bereits 1935 verstorben sei.
Dr. Karl Bornstein beschäftigte sich wissenschaftlich vor allem mit Medizinethik und medizinischer Volksbelehrung. Er wirkte als Generalsekretär des preußischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung und war Schriftleiter der „Blätter für Volksgesundheitspflege“.
1925 wurde er zum Mitglied der 1652 gegründeten Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle gewählt, einer der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt.
Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten lebte er in der Trautenaustraße 9 in Berlin-Wilmersdorf. Er durfte nicht mehr publizieren und wurde im November 1938 aus der Liste der Mitglieder der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gestrichen.
Es ist nicht bekannt, wann er Magdalene Friedländer heiratete, die am 23. Januar 1874 in Kentschkau, Land Breslau, geboren wurde. Sie hatte keinen Beruf. Über ihr Leben weiß man weiter nichts. Das Ehepaar war kinderlos.
Das Ehepaar Bornstein wurde kurz vor der Deportation aus der Trautenaustraße 9 zwangsweise aus- und in eine sog. „Judenwohnung“ in der Bamberger Str. 48 einge-wiesen. Von dort mussten sie sich im ehemaligen Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte einfinden, das im Juni 1942 vom Reichssicherheitshauptamt zum „Sammellager“ erklärt wurde. Mit dem sogenannten „1. großen Alterstransport“ wurde das Ehepaar Bornstein am 17. August 1942 vom Lehrter Güterbahnhof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit diesem Transport wurden 1002 Berliner Juden und Jüdinnen – bevorzugt aus jüdischen Altersheimen – nach Theresienstadt verschleppt. Nur 15 Menschen überlebten.
Das Ehepaar Bornstein wurde in Theresienstadt in das Gebäude 609, Zimmer 015 „Marodenzimmer“ eingewiesen. Dr. Karl Bornstein – knapp 80jährig – starb am 17. September 1942 – einen Monat nach der Deportation – vermutlich an den Folgen der unsäglichen hygienischen Bedingungen, an Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung.
Seine Ehefrau Magdalene, geb. Friedländer, wurde am 15. Juni 1943 ermordet. Sie war 69 Jahre alt. Es gibt eine „Todesanzeige“, die sie als „verwitwet“ bezeichnet, da ihr Mann ja bereits im Jahr zuvor verstorben war. Als Todesursache wird „Entheritis/Darmkatarrh“ (akuter Durchfall) und „Debilitas cordis“ (Herzschwäche) angegeben. Man weiß aber aus vielen Quellen, dass diese „Todesursachen“ verschleierten, dass die Menschen den lebensfeindlichen Bedingungen zum Opfer fielen oder durch Unterlassung aktiv zu Tode gebracht wurden.
Im Park der Leopoldina in Halle (Saale) wurde 2009 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes getöteten Akademie-Mitglieder errichtet. Die vom halleschen Bildhauer Bernd Göbel gestaltete Stele trägt die Namen der neun Wissenschaftler, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder an den unmenschlichen und grausamen Bedingungen der Lagerhaft starben. Acht der Opfer stammten aus jüdischen Familien.
Dr. Karl Bornstein wird auf dieser Stele nicht genannt. Ursache dafür ist vermutlich die von verschiedenen Autoren veröffentlichte – falsche -Annahme, dass er bereits 1935 verstorben sei.
Karl Bornstein wurde am 19. Oktober 1863 in Gostyn südlich von Posen geboren. Er besuchte das Gymnasium in Lissa, damals Preußische Provinz Posen, und studierte nach Erhalt der Reife Medizin. Nach seiner Promotion praktizierte er als Arzt in Borek und ging anschließend als Badearzt nach Landeck (Schlesien). Über Leipzig, wo Dr. Karl Bornstein u.a. Vorsitzender des „Vereins für Mutterschutz zu Leipzig“ war, kam er Jahre später nach Berlin.
Dr. Karl Bornstein beschäftigte sich wissenschaftlich vor allem mit Medizinethik und medizinischer Volksbelehrung. Er wirkte als Generalsekretär des preußischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung und war Schriftleiter der „Blätter für Volksgesundheitspflege“.
1925 wurde er zum Mitglied der 1652 gegründeten Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle gewählt, einer der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt.
Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten lebte er in der Trautenaustraße 9 in Berlin-Wilmersdorf. Er durfte nicht mehr publizieren und wurde im November 1938 aus der Liste der Mitglieder der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gestrichen.
Es ist nicht bekannt, wann er Magdalene Friedländer heiratete, die am 23. Januar 1874 in Kentschkau, Land Breslau, geboren wurde. Sie hatte keinen Beruf. Über ihr Leben weiß man weiter nichts. Das Ehepaar war kinderlos.
Das Ehepaar Bornstein wurde kurz vor der Deportation aus der Trautenaustraße 9 zwangsweise aus- und in eine sog. „Judenwohnung“ in der Bamberger Str. 48 einge-wiesen. Von dort mussten sie sich im ehemaligen Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte einfinden, das im Juni 1942 vom Reichssicherheitshauptamt zum „Sammellager“ erklärt wurde. Mit dem sogenannten „1. großen Alterstransport“ wurde das Ehepaar Bornstein am 17. August 1942 vom Lehrter Güterbahnhof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit diesem Transport wurden 1002 Berliner Juden und Jüdinnen – bevorzugt aus jüdischen Altersheimen – nach Theresienstadt verschleppt. Nur 15 Menschen überlebten.
Das Ehepaar Bornstein wurde in Theresienstadt in das Gebäude 609, Zimmer 015 „Marodenzimmer“ eingewiesen. Dr. Karl Bornstein – knapp 80jährig – starb am 17. September 1942 – einen Monat nach der Deportation – vermutlich an den Folgen der unsäglichen hygienischen Bedingungen, an Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung.
Seine Ehefrau Magdalene, geb. Friedländer, wurde am 15. Juni 1943 ermordet. Sie war 69 Jahre alt. Es gibt eine „Todesanzeige“, die sie als „verwitwet“ bezeichnet, da ihr Mann ja bereits im Jahr zuvor verstorben war. Als Todesursache wird „Entheritis/Darmkatarrh“ (akuter Durchfall) und „Debilitas cordis“ (Herzschwäche) angegeben. Man weiß aber aus vielen Quellen, dass diese „Todesursachen“ verschleierten, dass die Menschen den lebensfeindlichen Bedingungen zum Opfer fielen oder durch Unterlassung aktiv zu Tode gebracht wurden.
Im Park der Leopoldina in Halle (Saale) wurde 2009 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes getöteten Akademie-Mitglieder errichtet. Die vom halleschen Bildhauer Bernd Göbel gestaltete Stele trägt die Namen der neun Wissenschaftler, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder an den unmenschlichen und grausamen Bedingungen der Lagerhaft starben. Acht der Opfer stammten aus jüdischen Familien.
Dr. Karl Bornstein wird auf dieser Stele nicht genannt. Ursache dafür ist vermutlich die von verschiedenen Autoren veröffentlichte – falsche -Annahme, dass er bereits 1935 verstorben sei.
Dr. Karl Bornstein beschäftigte sich wissenschaftlich vor allem mit Medizinethik und medizinischer Volksbelehrung. Er wirkte als Generalsekretär des preußischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung und war Schriftleiter der „Blätter für Volksgesundheitspflege“.
1925 wurde er zum Mitglied der 1652 gegründeten Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle gewählt, einer der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt.
Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten lebte er in der Trautenaustraße 9 in Berlin-Wilmersdorf. Er durfte nicht mehr publizieren und wurde im November 1938 aus der Liste der Mitglieder der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gestrichen.
Es ist nicht bekannt, wann er Magdalene Friedländer heiratete, die am 23. Januar 1874 in Kentschkau, Land Breslau, geboren wurde. Sie hatte keinen Beruf. Über ihr Leben weiß man weiter nichts. Das Ehepaar war kinderlos.
Das Ehepaar Bornstein wurde kurz vor der Deportation aus der Trautenaustraße 9 zwangsweise aus- und in eine sog. „Judenwohnung“ in der Bamberger Str. 48 einge-wiesen. Von dort mussten sie sich im ehemaligen Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte einfinden, das im Juni 1942 vom Reichssicherheitshauptamt zum „Sammellager“ erklärt wurde. Mit dem sogenannten „1. großen Alterstransport“ wurde das Ehepaar Bornstein am 17. August 1942 vom Lehrter Güterbahnhof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit diesem Transport wurden 1002 Berliner Juden und Jüdinnen – bevorzugt aus jüdischen Altersheimen – nach Theresienstadt verschleppt. Nur 15 Menschen überlebten.
Das Ehepaar Bornstein wurde in Theresienstadt in das Gebäude 609, Zimmer 015 „Marodenzimmer“ eingewiesen. Dr. Karl Bornstein – knapp 80jährig – starb am 17. September 1942 – einen Monat nach der Deportation – vermutlich an den Folgen der unsäglichen hygienischen Bedingungen, an Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung.
Seine Ehefrau Magdalene, geb. Friedländer, wurde am 15. Juni 1943 ermordet. Sie war 69 Jahre alt. Es gibt eine „Todesanzeige“, die sie als „verwitwet“ bezeichnet, da ihr Mann ja bereits im Jahr zuvor verstorben war. Als Todesursache wird „Entheritis/Darmkatarrh“ (akuter Durchfall) und „Debilitas cordis“ (Herzschwäche) angegeben. Man weiß aber aus vielen Quellen, dass diese „Todesursachen“ verschleierten, dass die Menschen den lebensfeindlichen Bedingungen zum Opfer fielen oder durch Unterlassung aktiv zu Tode gebracht wurden.
Im Park der Leopoldina in Halle (Saale) wurde 2009 eine Gedenkstele zur Erinnerung an die während des nationalsozialistischen Regimes getöteten Akademie-Mitglieder errichtet. Die vom halleschen Bildhauer Bernd Göbel gestaltete Stele trägt die Namen der neun Wissenschaftler, die in Konzentrationslagern ermordet wurden oder an den unmenschlichen und grausamen Bedingungen der Lagerhaft starben. Acht der Opfer stammten aus jüdischen Familien.
Dr. Karl Bornstein wird auf dieser Stele nicht genannt. Ursache dafür ist vermutlich die von verschiedenen Autoren veröffentlichte – falsche -Annahme, dass er bereits 1935 verstorben sei.