Dr. Fritz Kweller

Location 
Vinetaplatz 7
District
Wedding
Stone was laid
17 February 2022
Born
18 August 1877 in Berlin
Occupation
Doktor der Medizin
Deportation
on 19 May 1943 to Theresienstadt
Murdered
in Theresienstadt

Fritz Kweller wurde am 18. August 1877 in Charlottenburg (damals noch bei Berlin) geboren. Nach dem Studium der Medizin erlangte er 1901 die Approbation (Dissertation: Über die Hernien der Linea alba, Leipzig 1901) und hatte zwischen 1902 und 1938 eine Praxis für Allgemeinmedizin am Vinetaplatz 7 in Berlin.

Vermutlich durfte er ab 1938 nicht mehr als Arzt arbeiten.

Von 1941 bis Februar 1943 arbeitete er (unentgeltlich) als Krankenpflegerhospitant im Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde (Berlin N 65, Iranische Str. 2). Von Februar 1943 bis Mai 1943 arbeitete er als Krankenbehandler im sog. Sammellager in Berlin Mitte (Große Hamburger Str. 26).

Dr. Kweller wurde im Alter von 65 Jahren mit dem sog. Altentransport I/94 am 19. Mai 1943 vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert. Viele Menschen des Transports starben nach Ankunft in Theresienstadt aufgrund von Krankheit oder Hunger. Von den 100 Juden des Transports I/94 haben nach Aussagen einer Historikerin 27 den Holocaust überlebt. Fitz Kweller gilt als verschollen. Er wurde vermutlich in Theresienstadt ermordet (laut einem Wiedergutmachungsantrag seines Bruders, Rudolph Kweller, im Herbst 1943).

Dr. Fritz Kweller war Mitglied der Berliner Medizinischen Gesellschaft.

Mit Wiedergutmachungs- und Entschädigungsanträgen hat Rudolph Kweller (geb. 16. Mai 1980) ab 1955 u.a. versucht, für entzogene Vermögenswerte seines Bruders, die für die Errichtung und Unterhaltung des KZ Theresienstadt benutzt worden sind, entschädigt zu werden. Erst 1962 konnte ermittelt werden, dass am 29. Mai 1943 aus Depots von Dr. Fritz Kweller Vermögenswerte zugunsten des „Sonderdepots der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ ausgeliefert worden sind. Nach der zwischenzeitlichen Erkrankung von Rudolph Kweller hatte dessen Ehefrau, Käte Kweller, das Verfahren mit den Ämtern vorangetrieben. Aus einem Schreiben im Februar 1962 von Käte Kweller geht hervor, dass Rudolph Kweller gelähmt und Käte Kweller selbst schwer erkrankt sei, weshalb ihr „die Kraft zu weiterer Korrespondenz“ mit den Ämtern fehle. Mit Beschluss vom 1. April 1964 haben die Wiedergutmachungsämter von Berlin Rudolph Kweller ca. 10.000 Reichsmark wegen des ungerechtfertigten Entzugs von 10 Posten Wertpapieren seines Bruders zugesprochen.

Sowohl Dr. Fritz Kweller als auch das Ehepaar Rudolph und Käte Kweller hatten wohl keine Kinder. Angehörige sind nicht bekannt.

Fritz Kweller wurde am 18. August 1877 in Charlottenburg (damals noch bei Berlin) geboren. Nach dem Studium der Medizin erlangte er 1901 die Approbation (Dissertation: Über die Hernien der Linea alba, Leipzig 1901) und hatte zwischen 1902 und 1938 eine Praxis für Allgemeinmedizin am Vinetaplatz 7 in Berlin.

Vermutlich durfte er spätestens ab dem 30. September 1938, als die Zulassungen jüdischer Ärzte in Deutschland sämtlich aufgehoben wurden, nicht mehr praktizieren.

Von 1941 bis Februar 1943 arbeitete er (unentgeltlich) als Krankenpflegerhospitant im Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde (Berlin, Iranische Str. 2). Von Februar 1943 bis Mai 1943 arbeitete er als „Krankenbehandler“ im Sammellager Große Hamburger Str. 26 in Berlin-Mitte.

Dr. Kweller wurde im Alter von 65 Jahren mit dem sog. Altentransport I/94 am 19. Mai 1943 vom Anhalter Bahnhof in das KZ Theresienstadt deportiert. Viele Menschen des Transports starben nach der Ankunft aufgrund von Krankheit oder Hunger. Von den 100 Menschen des Transports I/94 haben nach Aussagen einer Historikerin 27 den Holocaust überlebt. Fitz Kweller gilt als verschollen. Er wurde vermutlich in Theresienstadt ermordet (laut einem Wiedergutmachungsantrag seines Bruders, Rudolph Kweller, im Herbst 1943).

Dr. Fritz Kweller war Mitglied der Berliner Medizinischen Gesellschaft.

Mit Wiedergutmachungs- und Entschädigungsanträgen hat Rudolph Kweller (geb. 16. Mai 1880) ab 1955 u.a. versucht, für eingezogene Vermögenswerte seines Bruders, die für die Errichtung und Unterhaltung des KZ Theresienstadt benutzt worden sind, entschädigt zu werden. Erst 1962 konnte ermittelt werden, dass am 29. Mai 1943 aus Wertpapier-Depots von Dr. Fritz Kweller Vermögenswerte zugunsten des „Sonderdepots der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ eingezogen worden sind.

Nach der zwischenzeitlichen Erkrankung von Rudolph Kweller hatte dessen Ehefrau, Käte Kweller, das Verfahren mit den Ämtern vorangetrieben. Aus einem Schreiben Käte Kwellers vom Februar 1962 geht hervor, dass Rudolph Kweller gelähmt und sie selbst schwer erkrankt sei, weshalb ihr „die Kraft zu weiterer Korrespondenz“ mit den Ämtern fehle. Mit Beschluss vom 1. April 1964 hat das Wiedergutmachungsamt von Berlin Rudolph Kweller eine Entschädigung im Gegenwert von etwa 10.000 Reichsmark wegen des ungerechtfertigten Einzugs von 10 Posten Wertpapieren seines Bruders zugesprochen.

Sowohl Dr. Fritz Kweller als auch das Ehepaar Rudolph und Käte Kweller hatten wohl keine Kinder. Weitere Angehörige sind nicht bekannt.