Alfred Goldstein wurde am 12. März 1924 in Berlin als Sohn von Israel und Dina Goldstein geboren. Er hatte zwei ältere Schwestern, Sally (geb. 1912) und Ruth (geb. 1923). Alfred Goldstein wohnte in den 1930er Jahren mit seiner Familie in der Zehdenicker Str. 24/25 im Bezirk Mitte.Sein Vater Israel Goldstein betrieb in der Brunnenstr. 35 im Bezirk Mitte ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, das seinen Handel vorwiegend auf Abzahlungsbasis betrieb. In den 1930er Jahren beschäftigte die Firma bis zu fünf Angestellte im Hauptgeschäft sowie mehrere Vertreter im Außendienst. Die seit 1933 ständig zunehmende Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betraf auch die Familie Goldstein. Mitte der 1930er-Jahre musste das Geschäft in der Brunnenstraße schließen. Wie viele andere jüdische Einwohner Berlins versuchten schließlich auch die Goldsteins, ins rettende Ausland zu gelangen. Anfang 1938 reiste Israel Goldstein in die USA zu seinen beiden dort lebenden Brüdern, um eine Aufenthaltsbürgschaft zu erlangen. Obwohl dies gelang, scheiterte der Emigrationsversuch letztlich, da die von den amerikanischen Behörden festgesetzten Aufnahmequoten für polnische Immigranten überschritten waren. Dies betraf auch das Ehepaar Goldstein: Durch den im Versailler Vertrag festgelegten Übergang Galiziens in das Staatsgebiet Polens waren sie – wie auch viele andere frühere Einwohner aus diesem Gebiet der k.u.k. Monarchie – im Jahr 1918 zu polnischen Staatsbürgern geworden. <br />
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Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea (heute: Kolomyja/Ukraine). Dorthin folgten ihm im Sommer 1939 auch sein Sohn Alfred mit seiner Mutter Dina. Die beiden Schwestern blieben zunächst in Berlin. Nach der Besetzung Kolomeas durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Alfred Goldstein mit seinen Eltern später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos durch die Rote Armee im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea (heute: Kolomyja/Ukraine). Dorthin folgten ihm im Sommer 1939 auch sein Sohn Alfred mit seiner Mutter Dina. Die beiden Schwestern blieben zunächst in Berlin. Nach der Besetzung Kolomeas durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Alfred Goldstein mit seinen Eltern später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos durch die Rote Armee im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.