Ada Lea Zarinzansky née Löwenstein

Location 
Ansbacher Str. 18
Historical name
Ansbacher Str. 8 a
District
Schöneberg
Stone was laid
26 March 2014
Born
16 October 1911 in Oberhausen
Occupation
Modistin
Forced Labour
Arbeiterin (dem Zeiss Ikon Filmwerk)
Deportation
on 03 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Ada Lea Löwenstein kam am 16. Oktober 1911 in Oberhausen zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend in Oberhausen ist nicht Näheres bekannt. Wir wissen von ihr lediglich, dass sie ihren jüdischen Glauben abgelegt hatte und zum Katholizismus konvertiert war. Sie erlernte den Beruf der Putzmacherin und arbeitete als Modistin. Sie war mit dem 21 Jahre älteren, ebenfalls konvertierten Rechtsanwalt und Notar Dr. Kurt Zarinzansky verheiratet, hatte mit ihm vermutlich aber keine Kinder. Ihr Mann lebte bis zu seiner Hochzeit bei seiner Mutter Rosa Zarinzansky in der Fasanenstraße 56. Nach der Vermählung 1933 zog er aber aus und wohnte mit seiner jungen Frau in der Ansbacher Straße 8 a (heute: Ansbacher Straße 18) in einer 3 ½-Zimmerwohnung im Vorderhaus, erste Etage rechts. Dort hatte ihr Mann auch seine Kanzlei. 1935 hatte man ihrem Mann bereits das Notariat entzogen. Im gleichen Jahr gab seine Mutter die Wohnung in der Fasanenstraße 56 auf und zog zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in die Ansbacher Straße 8 a. Im Jahre 1938 wurde ihrem Mann schließlich Berufsverbot erteilt. Er durfte jetzt nur noch als so genannter "Konsulent" und als Testamentsvollstrecker für jüdische Klienten arbeiten. Mutmaßlich gingen die Zarinzanskys davon aus, dass sie durch ihre neue Konfession geschützt waren. Die Nazis jedoch machten keinen Unterschied zwischen Menschen jüdischer Rassezugehörigkeit und Personen, die die jüdische Religion zugunsten einer anderen Konfession aufgegeben hatten. Im November 1938 wurde ihr Mann, vermutlich im Rahmen der Novemberpogrome, in "Schutzhaft" genommen und nach Sachsenhausen überführt. Dort kam er erst am 14. Dezember 1938 wieder frei. Ab Ende 1941 oder Anfang 1942 wohnte das Ehepaar Grete Franziska und Berthold Rothschild (s. dort) als Untermieter mit in ihrer Wohnung. Am 4. August 1942 holte man Ada Leas hochbetagte Schwiegermutter Rosa ab und deportierte sie nach Theresienstadt. Sie starb dort nur wenige Tage nach ihrer Ankunft. Zuletzt war Ada Lea Zarinzansky noch Zwangsarbeiterin bei der Firma Zeiss Ikon Filmwerk in der Grenzallee für 20,-- RM wöchentlich. Am 1. März 1943 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus. Sie gibt darin an, dass sie bei der Commerzbank ein Konto über ca. 20,-- RM führte. Von der Firma Zeiss Ikon stand ihr noch der Lohn für 14 Tage zu. Am 1. März 1943 wurde ihr die am 1. Februar 1943 bereits ausgefüllte Verfügung über den Verlust ihres gesamten Vermögens in der Levetzowstraße 8 zugestellt. <br />
Am 1. März 1943 wurde sie mit ihrem Mann abgeholt und am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Während sie vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurde, deportierte man ihren Mann weiter nach Mauthausen, wo er am 11. März 1945 starb.<br />
Für Grete Franziska und Berthold Rothschild, die Untermieter der Zarinzanskys, war die Gefährdung, der sie sich ausgesetzt sahen, nun so konkret, dass sie nur 11 Tage nach der Deportation ihrer Vermieter in deren Wohnung Selbstmord begingen. <br />
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Ada Lea Löwenstein kam am 16. Oktober 1911 in Oberhausen zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend in Oberhausen ist nicht Näheres bekannt. Wir wissen von ihr lediglich, dass sie ihren jüdischen Glauben abgelegt hatte und zum Katholizismus konvertiert war. Sie erlernte den Beruf der Putzmacherin und arbeitete als Modistin. Sie war mit dem 21 Jahre älteren, ebenfalls konvertierten Rechtsanwalt und Notar Dr. Kurt Zarinzansky verheiratet, hatte mit ihm vermutlich aber keine Kinder. Ihr Mann lebte bis zu seiner Hochzeit bei seiner Mutter Rosa Zarinzansky in der Fasanenstraße 56. Nach der Vermählung 1933 zog er aber aus und wohnte mit seiner jungen Frau in der Ansbacher Straße 8 a (heute: Ansbacher Straße 18) in einer 3 ½-Zimmerwohnung im Vorderhaus, erste Etage rechts. Dort hatte ihr Mann auch seine Kanzlei. 1935 hatte man ihrem Mann bereits das Notariat entzogen. Im gleichen Jahr gab seine Mutter die Wohnung in der Fasanenstraße 56 auf und zog zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in die Ansbacher Straße 8 a. Im Jahre 1938 wurde ihrem Mann schließlich Berufsverbot erteilt. Er durfte jetzt nur noch als so genannter "Konsulent" und als Testamentsvollstrecker für jüdische Klienten arbeiten. Mutmaßlich gingen die Zarinzanskys davon aus, dass sie durch ihre neue Konfession geschützt waren. Die Nazis jedoch machten keinen Unterschied zwischen Menschen jüdischer Rassezugehörigkeit und Personen, die die jüdische Religion zugunsten einer anderen Konfession aufgegeben hatten. Im November 1938 wurde ihr Mann, vermutlich im Rahmen der Novemberpogrome, in "Schutzhaft" genommen und nach Sachsenhausen überführt. Dort kam er erst am 14. Dezember 1938 wieder frei. Ab Ende 1941 oder Anfang 1942 wohnte das Ehepaar Grete Franziska und Berthold Rothschild (s. dort) als Untermieter mit in ihrer Wohnung. Am 4. August 1942 holte man Ada Leas hochbetagte Schwiegermutter Rosa ab und deportierte sie nach Theresienstadt. Sie starb dort nur wenige Tage nach ihrer Ankunft. Zuletzt war Ada Lea Zarinzansky noch Zwangsarbeiterin bei der Firma Zeiss Ikon Filmwerk in der Grenzallee für 20,-- RM wöchentlich. Am 1. März 1943 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus. Sie gibt darin an, dass sie bei der Commerzbank ein Konto über ca. 20,-- RM führte. Von der Firma Zeiss Ikon stand ihr noch der Lohn für 14 Tage zu. Am 1. März 1943 wurde ihr die am 1. Februar 1943 bereits ausgefüllte Verfügung über den Verlust ihres gesamten Vermögens in der Levetzowstraße 8 zugestellt.
Am 1. März 1943 wurde sie mit ihrem Mann abgeholt und am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Während sie vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurde, deportierte man ihren Mann weiter nach Mauthausen, wo er am 11. März 1945 starb.
Für Grete Franziska und Berthold Rothschild, die Untermieter der Zarinzanskys, war die Gefährdung, der sie sich ausgesetzt sahen, nun so konkret, dass sie nur 11 Tage nach der Deportation ihrer Vermieter in deren Wohnung Selbstmord begingen.