Grete Franziska Rothschild née Rosenthal

Location 
Ansbacher Str. 18
Historical name
Ansbacher Str. 8 a
District
Schöneberg
Stone was laid
26 March 2014
Born
17 May 1903 in Gießen
Dead
14 March 1943 in Berlin

Grete Franziska Rosenthal kam am 17. Mai 1903 als Tochter des Landwirtschaftsmaschinenfabrikanten Ludwig (Louis) Rosenthal (* 5. Mai 1867 in Königstädten) und Bella Rosenthal (* 22. Oktober 1880 in Hofgeismar), geborene Heilbrunn, in Gießen zur Welt. Die Fa. M. Rosenthal, Horst-Wessel-Wall 56 (heute: Westanlage), in der Gretes Vater Louis Teilhaber war, bestand bis 1938. Die Familie wohnte in der Liebigstraße 13 und ab 21. März 1934 auf dem Fabrikgelände. Grete war seit dem 5. Dezember 1923 mit Berthold Rothschild verheiratet. Das Ehepaar wohnte vermutlich bis 1941 in Gießen in der Lonystraße 4 (heute: Lindenplatz 1). Sie hatten keine eigenen Kinder. Zu Beginn des Jahres 1941 zog das Ehepaar nach Berlin und lebte ab dem 20. März 1941 in der Pension Rosenbaum in der Uhlandstraße 182. Wann sie in die Wohnung von Dr. Kurt und Ada Lea Zarinzansky und Kurts Mutter Rosa in die Ansbacher Straße 8 a (heute: 18) gezogen sind, ist nicht bekannt. Sie erlebten mit, dass man die hochbetagte Rosa Zarinzansky am 4. August 1942 abholte und nach Theresienstadt deportierte.
Am 14. März 1943 beging sie, nur 11 Tage nach der Deportation ihrer Vermieter Dr. Kurt und Ada Lea Zarinzansky, zusammen mit ihrem Mann in deren Wohnung mittels Gas Selbstmord. Vermutlich gab der Abtransport ihrer Mitbewohner den Ausschlag dafür, dass sie selbst ihrem Leben ein Ende setzten. Sie wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Die Eltern von Grete Franziska, die ab 1939 in der Ludwigstraße 45 als Untermieter in der Wohnung der nicht verwandten Familie Richard und Paula Rosenthal wohnten, wurden am 14. September 1942 mit anderen jüdischen Bürgern in die Goetheschule gebracht und am 16. September 1942 vom Güterbahnhof Gießen nach Darmstadt transportiert. Am 28. September 1942 ging es weiter nach Theresienstadt. Dort starb Bella Rosenthal am 9. August 1944 und Louis am 14. Februar 1943.

Quelle/n: Recherchen der Patin; Anna Fischer: Erzwungener Freitod, Berlin 2007; BLHA; Adressbuch Berlin; Geburtsurkunden der Eltern Ludwig (Louis) Rosenthal und dessen Mutter Jutta Marxsohn

Grete Franziska Rosenthal kam am 17. Mai 1903 als Tochter des Landwirtschaftsmaschinenfabrikanten Ludwig (Louis) Rosenthal (* 5. Mai 1867 in Königstädten) und Bella Rosenthal (* 22. Oktober 1880 in Hofgeismar), geborene Heilbrunn, in Gießen zur Welt. Die Fa. M. Rosenthal, Horst-Wessel-Wall 56 (heute: Westanlage), in der Gretes Vater Louis Teilhaber war, bestand bis 1938. Die Familie wohnte in der Liebigstraße 13 und ab 21. März 1934 auf dem Fabrikgelände. Grete war seit dem 5. Dezember 1923 mit Berthold Rothschild verheiratet. Das Ehepaar wohnte vermutlich bis 1941 in Gießen in der Lonystraße 4 (heute: Lindenplatz 1). Sie hatten keine eigenen Kinder. Zu Beginn des Jahres 1941 zog das Ehepaar nach Berlin und lebte ab dem 20. März 1941 in der Pension Rosenbaum in der Uhlandstraße 182. Wann sie in die Wohnung von Dr. Kurt und Ada Lea Zarinzansky und Kurts Mutter Rosa in die Ansbacher Straße 8 a (heute: 18) gezogen sind, ist nicht bekannt. Sie erlebten mit, dass man die hochbetagte Rosa Zarinzansky am 4. August 1942 abholte und nach Theresienstadt deportierte.
Am 14. März 1943 beging sie, nur 11 Tage nach der Deportation ihrer Vermieter Dr. Kurt und Ada Lea Zarinzansky, zusammen mit ihrem Mann in deren Wohnung mittels Gas Selbstmord. Vermutlich gab der Abtransport ihrer Mitbewohner den Ausschlag dafür, dass sie selbst ihrem Leben ein Ende setzten. Sie wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Die Eltern von Grete Franziska, die ab 1939 in der Ludwigstraße 45 als Untermieter in der Wohnung der nicht verwandten Familie Richard und Paula Rosenthal wohnten, wurden am 14. September 1942 mit anderen jüdischen Bürgern in die Goetheschule gebracht und am 16. September 1942 vom Güterbahnhof Gießen nach Darmstadt transportiert. Am 28. September 1942 ging es weiter nach Theresienstadt. Dort starb Bella Rosenthal am 9. August 1944 und Louis am 14. Februar 1943.

Quelle/n: Recherchen der Patin; Anna Fischer: Erzwungener Freitod, Berlin 2007; BLHA; Adressbuch Berlin; Geburtsurkunden der Eltern Ludwig (Louis) Rosenthal und dessen Mutter Jutta Marxsohn